DEZA wollte Pakistan-Hilfe zurückfahren

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EntwicklungspolitikDEZA wollte Pakistan-Hilfe zurückfahren

Angesichts der Flutkatastrophe in Pakistan überdenkt die Schweiz ihre Entwicklungshilfe an Pakistan nochmals. Eigentlich sollte diese stark zurückgefahren werden.

«Die Form der künftigen Entwicklungszusammenarbeit wird zurzeit analysiert», sagte EDA-Sprecher Georg Farago am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

Im August 2008 hatte der Bundesrat beschlossen, die Schwerpunktländer der Schweizer Entwicklungshilfe von 17 auf 12 zu reduzieren. Eines der Länder, in dem die Schweiz ihre Hilfe zurückfahren wollte, ist Pakistan. Gemäss diesem Plan sollten grosse Teile des laufenden Entwicklungsprogramm an lokale Partner übergeben oder beendet werden.

Neues Regionalprogramm «Hindukusch»

Gemäss der Internetseite der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sollten «einige Elemente» des auslaufenden Programms in ein neues Regionalprogramm «Hindukusch», das für die Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan gedacht ist, aufgenommen werden. Das Parlament bewilligte dafür ein Jahresbudget von rund 5 Millionen Franken.

Nun will das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) den Reduktionsentscheid überdenken. Hintergrund der Überlegungen sei die Flutkatastrophe, sagte Farago dazu. Pakistan war 40 Jahre lang ein Schwerpunktland der DEZA. Für 2010 sind bislang 10,5 Millionen Franken für die Entwicklungszusammenarbeit budgetiert.

Nicht tangiert von den Reduktionsplänen ist die Humanitäre Hilfe. Ursprünglich hatte die DEZA dafür für dieses Jahr 6,7 Mio. Franken eingeplant. Nach der Katastrophe hat der Bund zusätzlich Soforthilfen in Höhe von 4 Millionen Franken freigegeben. Zudem schickte die Humanitäre Hilfe Experten nach Pakistan, die die DEZA- Mitarbeiter vor Ort unterstützen. (sda)

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