Die bösen Stürze von Simon Ammann

Aktualisiert

Seit Willingen 2002Die bösen Stürze von Simon Ammann

Die Bilder von Simon Ammanns Sturz in Bischofshofen schockieren. Skispringen ist mit Risiken verbunden. Ammann erfuhr das schon mehrfach schmerzlich.

Oliver Fischer
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Oliver Fischer
Ein Ende mit Schrecken: Die Vierschanzentournee 2014/15 endete für Simon Ammann nach einem bösen Sturz in Bischofshofen im Spital. Zum Glück scheint der Schweizer stabil und ohne gravierende Schäden davongekommen zu sein.
Beim letzten Sprung der Tournee passierte es: Ammann sprang gut, bei der Landung riss es ihm aber die Ski auseinander und er stürzte Kopf voran den Hang hinunter.
Bereits beim ersten Wettkampf der Tournee in Oberstdorf war Ammann gestürzt. Dort verlief der Sturz glimpflich.
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Ein Ende mit Schrecken: Die Vierschanzentournee 2014/15 endete für Simon Ammann nach einem bösen Sturz in Bischofshofen im Spital. Zum Glück scheint der Schweizer stabil und ohne gravierende Schäden davongekommen zu sein.

Keystone/AP/Matthias Schrader

Es sind keine schönen Bilder, die man derzeit von Simon Ammann sieht. Beim abschliessenden Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen fliegt der Toggenburger zwar weit, hat bei der Landung aber zu viel Vorlage, stürzt Kopf voran in den Schnee und bleibt bewusstlos liegen.

Wie gefährlich Skispringen auch für die absoluten Topathleten sein kann, hat man nicht nur bei diesem Sturz gesehen. Immer wieder schaffen es Weltklassespringer wie Thomas Morgenstern (Januar 2014, Skifliegen in Tauplitz), Noriaki Kasai (März 2011, Planica) oder Adam Malysz (Januar 2011, Zakopane) nicht, ihre Sprünge zu landen. Und auch Simon Ammann hat schon mehrfach unsanfte Begegnungen mit harten Landungen machen müssen.

Eine (unvollständige) Liste von Ammanns Stürzen

11. Januar 2002: Im Training zum Springen im deutschen Willingen stürzte der damals 19-jährige Schweizer schwer, zog sich Schürfungen, Prellungen und eine Gehirnerschütterung zu. Einen Monat vor den Olympischen Spielen in Salt Lake City war es der denkbar ungünstigste Moment – hätte man bis zum Doppelolympiasieg meinen können.

11. Februar 2006: Als Titelverteidiger war Ammann nach Turin an die Olympischen Spiele gereist. Er war aber weit davon entfernt, Favorit auf einen Sieg zu sein und spätestens, als er im Training auf der Normalschanze stürzte, waren die Spiele gelaufen. Er konnte zwar zweimal antreten, wurde aber nur 38. (Normalschanze) und 15. (Grossschanze).

25. November 2009: Erneut ein Grossanlass, wieder ein Training. An der Weltmeisterschaft in Liberec hatte Ammann auf der Normalschanze Bronze gewonnen und gehörte auf der Grossschanze zu den Favoriten – bis er im Training bei einer Landung verkantete und stürzte. Immerhin stand er danach sofort auf und konnte mit einem Lachen den Zielraum verlassen. Weltmeister wurde dann zwar ein Schweizer, aber es war Andreas Küttel, der sich Gold holte.

9. Dezember 2013: Lillehammer war für den vierfachen Olympiasieger oft ein gutes Pflaster. Nicht so beim Springen von der Grossschanze 2013. Zuerst stürzte er in der Qualifikation – schwamm drüber –, dann erging es ihm im ersten Durchgang aber auch nicht besser. Immerhin, im zweiten Sprung steigerte er sich dann doch noch von Rang 41 auf 19 – Lillehammer liegt Ammann eben doch.

30. Dezember 2014: Simon Ammann wollte endlich die Vierschanzentournee gewinnen und sah seinen Traum schon nach dem ersten Wettkampfsprung jäh platzen. In Oberstdorf blieb der 33-Jährige bei der Landung im Neuschnee hängen und stürzte kopfüber in den Schnee. Er blieb zum Glück unverletzt und holte danach in Garmisch-Partenkirchen (2.) und Innsbruck (3.) zwei Podestplätze, bevor er am 6. Januar beim Schlussspringen in Bischofshofen erneut schwer stürzte und mit Prellungen und Schürfungen ins Spital eingeliefert wurde.

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