Bodensee: «Die Frau ist ausser Lebensgefahr»

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Bodensee«Die Frau ist ausser Lebensgefahr»

Die Frau, die am Sonntagabend von einem Flaggenstock durchbohrt wurde, ist ausser Lebensgefahr. Der Unfallhergang gibt Rätsel auf.  

Die 62-jährige Frau war mit einem Boot der Marke «Pirelli» unterwegs (Symbolbild).
Das Unglück ereignete sich vor Immenstaad am Bodensee (D).
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Die 62-jährige Frau war mit einem Boot der Marke «Pirelli» unterwegs (Symbolbild).

Instagram/Kruegerwerft

Darum gehts

  • Vergangenen Sonntag durchbohrte ein Flaggenstock den Brustkorb einer 62-jährigen Frau, als sie bei dem Versuch stürzte, auf ein benachbartes Boot überzusteigen.

  • Die örtliche Polizei bestätigte am Montagabend, dass die Frau ausser Lebensgefahr ist.

  • Die Polizei macht keine Angaben über eventuelle Ermittlungen in diesem Fall. Ein Pirelli-Boot-Vertreiber ist skeptisch.

  • Das Risiko eines solchen Vorfalls kann minimiert werden. Ein Experte klärt auf.

«Die Frau ist ausser Lebensgefahr»

Am Sonntag gegen 20 Uhr ereignete sich vor Immenstaad (D) am Bodensee ein Unfall. Beim Versuch einer 62-jährigen Schweizerin, von ihrem Pirelli-Schlauchboot auf ein benachbartes Schlauchboot zu gelangen, stürzte sie und landete auf dem Flaggenstock aus Metall, der sich in ihren Brustkorb bohrte.

Nach dem Vorfall traf sofort eine Rettungsmannschaft ein, bestehend aus Wasserpolizei, der freiwilligen Feuerwehr und einem Notarzt. Die Feuerwehrkräfte schnitten den Stock durch, um die Frau transportfähig zu machen. Der Notarzt flog anschliessend mit der 62-Jährigen, bei der sich der Gegenstand noch im Brustkorb befand, ins Spital. Am Montagabend wird nun bekannt, dass die Frau den Unfall wohl überleben wird. «Die Frau ist ausser Lebensgefahr», teilt der Sprecher der Polizei Baden-Württemberg, Alexander Notz, 20 Minuten schriftlich mit. 

Vorsatz oder Unfall? – Polizei macht keine Angaben

«Der Flaggenstock war nach derzeitigen Ermittlungen mit einer Kugel am Ende als Schutz vor Verletzungen gesichert. Zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens war die Flagge angebracht», teilt Notz weiter mit. Informationen darüber, ob Ermittlungen hinsichtlich einer möglichen vorsätzlichen Handlung laufen, gibt die Polizei nicht bekannt.

Ein Bootsvertreiber äussert sich skeptisch. Er sei zwar kein Techniker, aber der Unfallhergang höre sich unglaubwürdig an. Solange keine gegenteiligen Informationen vorliegen, bleibt jedoch die Vermutung eines Unfalls bestehen.

«Auf dem Bodensee herrscht keine Flaggenpflicht»

Diejenigen mit einem Flaggenstock auf ihrem Boot müssen nun aber nicht bangen. «Ich habe noch nie von einem solchen Fall gehört. Selbst das Übersteigen vom einen auf das andere Boot ist kein Manöver, welches statistisch gesehen für Unfälle bekannt ist», sagt Christoph Müller, Berater Sport und Bewegung der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). Trotzdem warnt Müller vor Bootsumstiegen auf dem Gewässer. Als Vorsichtsmassnahme empfiehlt er, die Boote vorübergehend miteinander zu verbinden und beim Übersteigen einen grossen Abstand zu potenziell gefährlichen Gegenständen zu halten.

Wer das Risiko eliminieren möchte, auf einen Flaggenstock zu fallen, kann diesen auch entfernen. «Auf dem Bodensee herrscht keine Flaggenpflicht», sagt dazu der Bootsvertreiber. 

Hattest du einen Unfall? Hast du einen Unfall beobachtet?

Hier erhältst du Hilfe: 

Polizei, Tel. 117
Sanität, Tel. 144
Feuerwehr, Tel.  118
Notruf im EU-Ausland, Tel. 112
RoadCross, Beratung nach Unfällen, Tel. 044 310 13 13

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