Die Geiselnahme als Selfie-Motiv

Aktualisiert

Makabrer TrendDie Geiselnahme als Selfie-Motiv

Die Australier empören sich über Passanten, die am Tatort Fotos von sich schiessen. Doch es gibt auch einen positiven Trend.

Rettungskräfte versorgen eine der verletzten Geiseln.
Nach Beendigung der Geiselnahme bringen Rettungskräfte die verletzten Geiseln zu Krankenwagen.
Eine verletzte Geisel wird medizinisch versorgt. In dem Café in Sydney sind Schüsse gefallen.
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Rettungskräfte versorgen eine der verletzten Geiseln.

Keystone/Mick Tsikas

Auf Twitter machen Selfies die Runde, die in der Nähe der Geiselnahme in Sydney entstanden sind. Die Personen grinsen dabei – teilweise gar in Gruppen – in die Kamera. Die Empörung in den sozialen Medien ist gross. So schreibt jemand: «Haben diese Menschen gar kein Mitgefühl? Leute werden festgehalten und diese Personen wissen nichts Schlaueres, als Selfies zu schiessen.» Ein weiterer twittert: «Okay, ich liebe ja Selfies auch. Aber wie kann so etwas okay sein?» User Icezolation stellt eine Forderung: «Die Selfie-Idioten sollte man gegen die Geiseln eintauschen.»

Dass es auch anders geht, beweist ein anderes Twitter-Phänomen. Unter dem Hahstag #illridewithyou (auf Deutsch: Ich fahre mit dir) bieten die Bewohner Sydneys ihren muslimischen Mitmenschen an, sie am Dienstag auf dem Weg zur Arbeit zu begleiten. Einige boten laut der Zeitung «The Australian» sogar an, Personen mit dem Privatauto zur Arbeit zu fahren. Bei Muslimen geht in der australischen Metropole die Angst um, dass sie auf der Strasse beschimpft werden könnten.

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