Igelmutter«Die Igel sind manchmal halb ausgehöhlt»
Erika Heller setzt sich seit 46 Jahren für das Überleben von Igeln ein. Bei ihr zuhause umsorgt sie die stacheligen Tiere, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können.
Verletzte oder durch Schneckenkörner vergiftete Igel aufzupeppen und anschliessend wieder in die Freiheit zu lassen, hat sich Erika Heller aus Winterthur zur Lebensaufgabe gemacht. Seit 46 Jahren kümmert sich die gelernte Verkäuferin um die stacheligen Säugetiere. Finanziell unterstützt wird die Tierpflegerin vom Ostschweizer Igelfreunde-Verein. In der Wohnung, wo Heller aufwuchs, durften keine Haustiere gehalten werden. Daraus resultierte das Bedürfnis, Kleintiere zu halten und zu pflegen. Dieses Jahr hat die Igelmutter, wie sie sich selber nennt, besonders viel zu tun: «Anfang Woche hatte ich noch zehn Igel bei mir. Mittlerweile konnte ich die gesund gepflegten Tiere wieder in die Freiheit entlassen», sagt sie.
Schlechter Sommer als Ursache
Die meist verregneten Sommermonate führten dazu, dass sich scharenweise Fliegen auf die stacheligen Geschöpfe stürzten und ihre Eier dort ablegten. Die geschlüpften Maden fressen sich durch die Igelhaut und höhlen den Igel sozusagen von innen aus: «Schmeissfliegen befallen vor allem verletzte oder durch Schneckenkörner vergiftete Igel. Für bereits geschwächte Tiere bedeutet dieser Fliegenbefall meistens den sicheren Tod»
Rasenroboter als neue Gefahr
Gartenarbeiten werden mehr oftmals mit elektrischen Geräten durchgeführt. Dazu zählen auch Fadenschneider, um Gräser an schwierig erreichbaren Stellen zu mähen. Igel, die sich an solchen Stellen verstecken, werden durch Fadenschneider meistens tödlich verletzt. Ebenfalls immer öfter werden sogenannte Rasenroboter eingesetzt. Die selbst lenkende Rasenmäher erkennen die Igel nicht und verletzen die Tierchen ebenfalls meist tödlich: «Die meisten Benutzer von solchen Rasenroboter wissen gar nicht, dass ihre Maschinen den Igel erheblichen Schaden zufügen können», sagt Heller weiter.