JahreslöhneSo lange musst du arbeiten, um dir eine Wohnung kaufen zu können
In Dänemark braucht man nur 4,7 Jahreslöhne für einen Wohnungskauf. Schweizer müssen dafür länger sparen.
Wohnungskauf: Darum gehts
In Tschechien dauert es in Europa am längsten, bis man sich eine Wohnung leisten kann.
Am schnellsten erschwinglich sind Immobilien in Dänemark und Norwegen.
Das zeigen neue Zahlen des Wirtschaftsprüfers Deloitte.
Wie viele Jahreslöhne muss man zusammensparen, um sich in Europa eine neue Wohnung leisten zu können? Deloitte beantwortet diese Frage im Property Index 2024. Der Wirtschaftsprüfer hat 18 Länder untersucht und ist dabei von einer 70-Quadratmeter-Wohnung ausgegangen.
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So sieht es in der Schweiz aus
Für die Schweiz nennt Deloitte keine Zahlen, die Redaktion hat darum beim Immobilienspezialisten IAZI nachgefragt. Er antwortet, dass man etwa 8,8 Jahreslöhne aufwenden müsse, um eine 70-Quadratmeter-Wohnung zu kaufen. IAZI rechnete dabei mit einem Wohnungspreis von 778'000 Franken und einem Bruttoeinkommen von 88'000 Franken. «Das Problem ist, dass kaum jemand im Durchschnitt wohnt», sagt Donato Scognamiglio von IAZI. In Schweizer Städten müsse man meist länger sparen, um sich die Wohnung leisten zu könnnen. Hier einige Beispiele:
Faido: 3 Jahre
Biel: 6,8 Jahre
Solothurn: 7,4 Jahre
Schaffhausen: 7,6 Jahre
Baden: 8,7 Jahre
Bolligen BE: 8,8 Jahre (Schweizer Durchschnitt)
St. Gallen: 10,2 Jahre
Winterthur: 12 Jahre
Uster: 12 Jahre
Bern: 14,5 Jahre
Basel: 15,9 Jahre
Zug: 20 Jahre
Genf: 24 Jahre
Zürich: 27 Jahre
Fahre über die roten Punkte, um zu sehen, wie viele Jahreslöhne du brauchst, um eine 70-Quadratmeter-Wohnung zu kaufen. Annahme: 88'000 Franken Bruttolohn. Bolligen BE liegt mit 8,8 Jahreslöhnen genau im Durchschnitt.
Die Unterschiede begründen sich in unterschiedlich hohen Preisen für das Wohneigentum. So kostet eine 70-Quadratmeter-Wohnung in Faido zum Beispiel rund 250'000 Franken, in Zürich hingegen 2,46 Millionen Franken. Nicht berücksichtigt ist zudem, dass man oft auch mehr verdient, wenn man in einer Stadt arbeitet. Ausserdem kann man eine Wohnung auch zu zweit oder in einer Gruppe erwerben, so sinkt die Spardauer pro Person.
Deloitte nennt in seiner Auswertung folgende Zahlen:
Tschechien: 13,3 Jahreslöhne

Prag von oben.
IMAGO/PanthermediaIn Tschechien dauert es am längsten, bis man sich eine Wohnung leisten kann. Tschechinnen und Tschechen müssen etwa 13,3 Bruttojahresgehälter investieren. In der Hauptstadt Prag sind es 13,5.
Slowakei: 12,7 Jahreslöhne

Das Stadtzentrum von Bratislava.
IMAGO/Pond5 ImagesDie Slowakei führte das Negativ-Ranking letztes Jahr an und liegt nun auf dem zweiten Platz. Für den Kauf einer Wohnung braucht man rund 12,7 durchschnittliche Jahreslöhne. In der Hauptstadt Bratislava sind es 12,9.
Ungarn: 10,2 Jahreslöhne

Budapest aus der Luft.
IMAGO/DepositphotosIn Ungarn ist der durchschnittliche Preis für neue Wohnungen letztes Jahr um 13,3 Prozent gestiegen, der für bestehende um 9,5 Prozent. Nun braucht man 10,2 Jahreslöhne für eine Wohnung, in Budapest sind es 10,4.
Irland: 10,2 Jahreslöhne

Dublin, die Hauptstadt der Republik Irland.
IMAGO/DepositphotosIn Irland sind letztes Jahr 32'695 neue Wohnungen entstanden, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Für den Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung braucht man rund 10,2 Jahreslöhne. In Dublin sind es 12,3.
Israel: 10,2 Jahreslöhne

Tel Aviv von oben im Juli 2022.
IMAGO/DepositphotosIn Israel braucht man 10,2 Jahreslöhne. Der Transaktionspreis lag 2023 im Schnitt bei 5171 Franken pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für ein Einfamilienhaus laut Comparis bei 7640 Franken, der für eine Wohnung bei 8277 Franken.
Frankreich: 9,8 Jahreslöhne

So sah Paris während der Olympischen Spiele von oben aus.
IMAGO/XinhuaSteigende Zinssätze, höhere Preise und wirtschaftliche Unsicherheit haben den Enthusiasmus der Käuferinnen und Käufer in Frankreich letztes Jahr gebremst. Für eine Wohnung braucht man nun rund 9,8 Jahreslöhne.
Serbien: 9,8 Jahreslöhne

Belgrad im März 2023.
IMAGO/DepositphotosDie Wohnungspreise in Serbien dürften sich nach Jahren des Anstiegs stabilisieren, prognostiziert Deloitte. Wer im Land eine Wohnung kaufen will, muss dafür rund 9,8 Jahreslöhne aufwenden. In Belgrad sind es 10,9.
Kroatien: 8,3 Jahreslöhne

Zagreb im Sommer 2024.
PantherMedia / atif lelicIn Kroatien sind die Preise für Wohnimmobilien in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent gestiegen, die Verkaufsvolumen sinken aber. Für die 70-Quadratmeter-Wohnung muss man 8,3 Jahreslöhne zusammensparen.
Portugal: 7,9 Jahreslöhne

Lissabon aus der Luft.
IMAGO/Westend61In Portugal sind die Quadratmeterpreise für Wohnungen mit rund 4385 Franken pro Quadratmeter in Lissabon am höchsten. Wer eine Wohnung kaufen will, muss dafür etwa 7,9 Jahreslöhne auf die Seite legen.
Bosnien und Herzegowina: 7,7 Jahreslöhne

Die Altstadt von Mostar.
IMAGO/XinhuaIn Bosnien und Herzegowina braucht man rund 7,7 Jahreslöhne für den Wohnungskauf, beliebt sind vor allem Sarajevo, Mostar und Banja Luka.
Niederlande: 7,2 Jahreslöhne

Amsterdam von oben.
IMAGO/Pond5 ImagesIn den Niederlanden ist die Wohnsituation vor allem in Amsterdam ausser Kontrolle geraten, wo man sogar für den Kauf einer älteren Wohnung 15,1 Jahreslöhne braucht. Im Landesdurchschnitt sind es 7,2 Jahreslöhne.
Vereinigtes Königreich: 7,2 Jahreslöhne

Die Skyline von London.
IMAGO/ZoonarDer Preis für ein typisches britisches Haus liegt in England nun bei rund 286'765 Franken. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung kostet am Land etwa 7,2 Jahreslöhne, im Zentrum von London sind es rund 10,1 Jahreslöhne.
Slowenien: 6,9 Jahreslöhne

Ljubljana im Oktober 2023.
IMAGO/Pond5 ImagesIn Slowenien erwartet Deloitte in absehbarer Zeit keinen signifikanten Preisrückgang, vor allem nicht in Städten wie Ljubljana und Maribor. Das Beispielhaus kostet rund 6,9 Jahreslöhne, in Ljubljana sind es neun.
Griechenland: 6,8 Jahreslöhne

Drohnenaufnahme von Griechenlands Hauptstadt Athen.
IMAGO/Pond5 ImagesIn Griechenland gibt es grosse Unterschiede, so kostet die 70-Quadratmeter-Wohnung in Athen etwa 13,3 Jahreslöhne, der Durchschnitt im ganzen Land liegt bei 6,8 Jahreslöhnen.
Rumänien: 5,9 Jahreslöhne

Sonnenuntergang in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens.
IMAGO/DepositphotosIn Rumänien sind die Preise 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, der Durchschnittspreis pro Quadratmeter liegt nun bei 1430 Franken. Für die Beispielwohnung braucht man 5,9 Jahreslöhne.
Italien: 5,3 Jahreslöhne

Die Engelsburg in Rom.
IMAGO/Pond5 ImagesSteigende Zinsen und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld sorgten im italienischen Immobilienmarkt letztes Jahr für Zurückhaltung. Um eine 70-Quadratmeter-Wohnung zu kaufen, braucht man rund 5,3 Jahreslöhne.
Norwegen: 4,8 Jahreslöhne

Oslo aus der Luft.
IMAGO/NTBIn Norwegen sind die Häuserpreise zwischen Januar und April um 7,2 Prozent gestiegen. Wer ein Haus kaufen will, muss nicht lange sparen: Im Schnitt reicht es, wenn man 4,8 Jahreslöhne auf die Seite legt.
Dänemark: 4,7 Jahreslöhne

Kopenhagen im Juli 2023.
IMAGO/Pond5 ImagesAm schnellsten erschwinglich sind Immobilien in Dänemark: Die 70-Quadratmeter-Wohnung kostet im Schnitt nur 4,7 Jahreslöhne.
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