Die Innerschweizer Männer sind schön – aber mutlos

«Keine Ahnung, das ist uns noch nie aufgefallen», sagt Urs Brülisauer vom Mister-Schweiz-Management erstaunt. Doch die Fakten liegen auf dem Tisch. Ausser Alessandro Augsburger, Mister Schweiz 1997 und Armin Wicki, Vize 2003, schafften es bisher keine Innerschweizer aufs Podest.

Ein ähnlich düsteres Bild präsentiert sich bei der aktuellen Wahl zum Coke light Man: Von den zwölf Finalisten kommt gerade mal einer aus der Zentralschweiz: der 22-jährige Zuger Alain Zemp.

Eine mögliche Erklärung ist laut Urs Brülisauer der Umstand, dass viele 18- bis 20-Jährige für ihre Ausbildung oder den Job in eine grössere Stadt wie Zürich oder St. Gallen ziehen und dann bei ihrer Anmeldung den Wohnort angeben.

Schon möglich – eine andere Erklärung liefert die (nicht ganz repräsentative) Umfrage unter potenziellen Schönheitskönigen. Ergebnis: Den Innerschweizer Männern fehlt es an Mut für Schönheitswettbewerbe.

Sandra Ziegler

Ich habe viel zu wenig Selbstbewusstsein, um bei einer Mister-Schweiz-Wahl zu kandidieren. Ich stelle mich auch nicht gerne zur Schau und glaube, dass die Zürcher viel weniger zurückhaltend sind als wir.

Von meiner Schönheit bin ich überhaupt nicht überzeugt. Und ich wäre auch nicht der Typ für eine Kandidatur, das wäre mir viel zu peinlich. Genau wie mir fehlt auch vielen Innerschweizern das Selbstvertrauen.

Ich wäre nicht bereit, für eine Mister-Schweiz-Kandidatur meinen Job aufzugeben. Als Modeverkäufer merke ich, dass die Innerschweizer zu viele Hemmungen haben und sich nicht so gerne präsentieren.

Ich würde nie an einer Schönheitswahl mitmachen, weil mir das ganze Schickimicki-Image zu blöde ist. Und ich bin auch nicht der Showman dafür. Wir Zentralschweizer trauen uns einfach viel zu wenig zu.

An einer MisterSchweiz-Wahl würde ich gerne mitmachen, weil ich ins Modebusiness einsteigen möchte. Vielen Innerschweizern aber fehlt der Mut zu kandidieren, weil die Kollegen sie auslachen könnten.