Verstörende SkulpturenDie irritierende Präzision des Bruno Waltpoth
Der Südtiroler Künstler erschafft Holzfiguren, die unfassbar realistisch wirken. Es ist, als würden sie jeden Moment zum Leben erwachen. Oder als wären sie gerade erst gestorben.
Wir alle kennen die Geschichte des alten Geppetto, dessen Holzpuppe Pinocchio plötzlich lebendig wurde. Genauso wie Galateia, die Elfenbeinstatue von Pygmalion. Es sind Märchen, Legenden.
Geradezu verstörend lebensecht
Doch wenn man den Skulpturen von Bruno Walpoth gegenüber tritt, wird einem schon ein wenig mulmig zumute. Seine Holzfiguren sind so real, dass sie jeden Moment zum Leben erwachen könnten.
Mit grossem Können arbeitet der Südtiroler Bildhauer jedes anatomische Detail, jeden Muskel, jeden Knochen aus dem Holz heraus. Und zerstört gleichzeitig das Gefühl der Lebendigkeit, indem er Spuren seiner Werkzeuge auf den Figuren hinterlässt.
Forever young
Bruno Walpoths Modelle sind ausschliesslich junge Menschen. Doch sie sind nicht übermütig oder verspielt. Im Gegenteil: Seine Figuren strahlen eine jugendliche Kraft und zugleich eine reife Ruhe aus. Es scheint, als wolle er die Jugend auf ewig bewahren, der Unausweichlichkeit des Älterwerdens ein Schnippchen schlagen.