Die Konsumlust steigt

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Überraschender TrendDie Konsumlust steigt

Die Detailhändler dürfen sich doch noch auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft freuen. Das zeigt die neuste Statistik aufgrund von Google-Daten.

Hans Peter Arnold
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Hans Peter Arnold
Das diesjährige Weihnachtsgeschäft dürfte für die Detailhändler doch noch positiv verlaufen. Foto: keystone

Das diesjährige Weihnachtsgeschäft dürfte für die Detailhändler doch noch positiv verlaufen. Foto: keystone

Entgegen der Befürchtungen befinden sich die Konsumenten in der Schweiz nicht im Krisenmodus. Die Unternehmensberatung Ernst & Young hatte prognostiziert, die Konsumenten würden heuer bloss durchschnittlich 258 Franken für Weihnachtsgeschenke ausgeben – 43 Franken weniger als 2010. Die neuste Statistik von 20 Minuten und 4TREND, die auf Daten von Google (Google Trends) beruht, präsentiert jedoch ein positiveres Bild. Daraus geht hervor, dass sich die Konsumenten in den vergangenen Wochen stärker für Markenprodukte und grössere Anschaffungen interessierten als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Veränderungsraten lagen in den vergangenen zwei Wochen bei +1,8%. Auch der Oktober kann sich mit einem Plus von 1,7% sehen lassen. Der Konsumentenstimmungsindex von Google hatte im Herbst 2008 im Zuge der Lehman-Brothers-Pleite ein Mehrjahrestief erreicht. In diesem Jahr erreichte der Index Mitte März ein Jahrestief (Katastrophen in Japan/Fukushima).

Zuversichtlich für das Weihnachtsgeschäft ist auch Jürg Welti, Sprecher der Migros-Luxustochter Globus: «Die ersten Wochen des Novembers mit dem kühleren Wetter und den angestiegenen Besucherfrequenzen stimmen uns positiv für das restliche Weihnachtsgeschäft.» Die vergangenen Monate seien allerdings anspruchsvoll gewesen: «Dem ausserordentlich warmen Herbstwetter und der Frankenstärke konnte sich Globus nicht entziehen. Es war entsprechend schwierig, insbesondere in den Grenzregionen, die Umsatzziele zu erreichen.» Die Google-Statistik deckt sich zum Teil mit der Umfrage zur Konsumentenstimmung: Die befragten Haushalte beurteilten den Zeitpunkt für grössere Anschaffungen im Oktober deutlich positiver als noch im Juli. Allerdings hatte sich die Gesamttendenz der Konsumentenstimmung gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) erheblich verschlechtert.

Zu früh dürfen sich die Detailhändler nicht freuen: Der Preisdruck führt zu Umsatzeinbussen. Kommt hinzu, dass die Konsumenten aufgrund des nach wie vor hohen Frankenkurses öfters im Ausland einkaufen.

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