Klimaforscher«Die Leute lernen erst aus Katastrophen»
Führt diese Hitzewelle zu einem Umdenken beim Klimaschutz? Experte Martin Grosjean glaubt nicht. Dafür müsse erst was passieren.
Wie denken Leute auf der Strasse über den Zusammenhang von Extrem-Wetter und Klimawandel?
Wird der weltweite Hitzesommer nun auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, dass die Klimaerwärmung real ist?
Ich gehe nicht davon aus, dass ein solches Umdenken stattfinden wird. Viele Menschen glauben nur, was in ihren ideologischen Rahmen passt. Besonders wir in der Schweiz sind Weltmeister im Verdrängen von Tatsachen.
Was brauchts, damit wirklich jeder glaubt, dass der Mensch verantwortlich ist, und bereit ist, den Lebensstil zu ändern?
Die Geschichte zeigt, dass die Leute erst aus grossen Katastrophen lernen. Ich habe grosse Zweifel, dass der Hitzesommer 2018 als genug grosse Katastrophe wahrgenommen wird, damit sich zumindest hierzulande in den Köpfen etwas ändert.
Ist es für Forscher nicht frustrierend, dass viele immer noch bestreiten, dass der Mensch am Klimawandel schuld ist?
Man ärgert sich schon. Vor allem weil die wissenschaftlichen Fakten, die die Grundlagen für das politische Handeln liefern sollten, längst auf dem Tisch liegen. Doch leider säen verschiedene Interessengruppen bewusst Zweifel an der wissenschaftlichen Evidenz. So ist es schwierig, die Menschen aus ihrer Scheinwelt zu holen, in der es sich bequem lebt.
Die Bilder des Extrem-Sommers: