Abstimmungen: Die OECD-Mindestbesteuerung erklärt – in 138 Sekunden

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Chunnsch drus?Die OECD-Mindestbesteuerung einfach erklärt – in 138 Sekunden

Am 18. Juni entscheidet das Schweizer Stimmvolk darüber, ob Grossunternehmen in der Schweiz eine Mindeststeuer bezahlen müssen. Adriel erklärt dir, worum es in der Vorlage geht.

Adriel erklärt dir, worum es in der Vorlage zur OECD-Mindeststeuer geht. 

20min/ajm

Darum gehts

  • Am 18. Juni stimmt das Schweizer Volk unter anderem über die OECD-Mindestbesteuerung ab.

  • Grosskonzerne sollen eine Mindeststeuer von 15 Prozent zahlen.

  • Um die Mindeststeuer zuzulassen, braucht es eine Änderung der Bundesverfassung.

Grosskonzerne in 138 Ländern sollen eine Mindeststeuer von 15 Prozent zahlen. Das will die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gemeinsam mit der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).

Führt die Schweiz die Mindeststeuer nicht ein, dürften andere Länder die Besteuerung vornehmen, indem sie die Differenz zu diesen 15 Prozent als Steuer abschöpfen. Das Steuergeld würde also ins Ausland fliessen. Um die Mindeststeuer zuzulassen, braucht es eine Änderung der Bundesverfassung. Deswegen kommt es zur Volksabstimmung.

In der Schweiz können die Kantone ihren Steuersatz selbst bestimmen. Die Steuersätze sind deshalb unterschiedlich. Einige Kantone haben bereits eine Steuer von mindestens 15 Prozent. Neu soll eine Ergänzungssteuer bei den restlichen Kantonen aufrunden.

Das Geld aus den zusätzlichen Steuereinnahmen geht zu 75 Prozent an die Kantone und zu 25 Prozent an den Bund. Die Kantone, die Grossfirmen beherbergen, profitieren also. Dies wurde gezielt so gewählt, damit die Einnahmen dort eingesetzt werden können, wo die Mindeststeuer zu Einbussen bei der Standortattraktivität führt. Über den nationalen Finanzausgleich würden jedoch auch die übrigen Kantone von den Einnahmen profitieren.

Die Argumente der Befürworter

Der Bundesrat, das Parlament, die Kantone sowie alle Parteien ausser der SP und den Grünen befürworten die Vorlage. Hauptargument ist dabei, dass die Anpassung im Kern unumgänglich sei. Führe die Schweiz die OECD-Mindeststeuer nicht ein, würden Steuereinnahmen ins Ausland anstatt in die Schweiz fliessen. 

Die Argumente der Gegner

Die SP ist dagegen, weil die Einnahmen aus der Ergänzungssteuer vor allem an die Kantone gehen. Dies würde den Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen weiter verschärfen. Sie wollen stattdessen, dass die zusätzlichen Einnahmen nur an den Bund fliessen. Die Grünen beschlossen Stimmfreigabe.

Wie stimmst du bei der OECD-Mindestbesteuerung ab?

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