Die Ölpest geht unter Wasser weiter

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Golf von MexikoDie Ölpest geht unter Wasser weiter

US-Forscher widersprechen Schätzungen der Regierung in Washington, wonach nach der Ölkatastrophe bereits ein Grossteil des ausgelaufenen Öls wieder verschwunden sei.

Für die Forscher ist klar: Fast 80 Prozent des Öls belasten die Umwelt immer noch. Eine erneute Analyse der Regierungsdaten bringe ihn und seine Kollegen zum Schluss, dass zwischen 70 und 79 Prozent des Öls immer noch da draussen sein müssten, sagte der Meeresforscher Charles Hopkinson von der University of Georgia am Dienstag (Ortszeit).

Die Regierung hatte Anfang August auf Basis derselben Daten eine deutlich optimistischere Schätzung abgegeben. Demnach hätten sich bereits drei Viertel des Öls wieder aufgelöst.

«Eine falsche Annahme ist es, dass in Wasser gelöstes Öl harmlos ist», sagte Meeresforscher Hopkinson gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Das Öl brauche wahrscheinlich Jahre, bis es abgebaut sei. «Wir sind noch weit davon entfernt, die Auswirkungen vollständig zu verstehen.»

Die US-Regierung hatte ihre Schätzung damit begründet, dass ein Grossteil des Öls bei den Eindämmungsarbeiten verbrannt, aufgefangen oder durch Chemikalien aufgelöst worden sei. Ein weiterer Teil sei durch die Sonneneinstrahlung verdunstet oder durch Mikroben zersetzt worden.

Nach der Explosion der «Deepwater Horizon» am 20. April waren laut Behördenangaben rund 780 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko ausgelaufen. (sda)

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