Hohe Energiepreise: Die Pizza beim Italiener wird teurer – und Bäckereien schlagen Alarm

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Hohe EnergiepreiseDie Pizza beim Italiener wird teurer – und Bäckereien schlagen Alarm

Restaurants leiden unter den explodierenden Kosten für Strom und Gas. Schweizer Pizzerien erhöhen deswegen nun die Preise. Auch Bäckereien und Konditoreien sind am Anschlag.

Die Preise für Pizzas dürften in den nächsten Wochen in vielen Schweizer Pizzerien steigen.
Der Hauptgrund dafür sind die stark gestiegenen Preise für Strom und Gas sowie die höheren Einkaufspreise.
Die Pizzeria La Cittadella in Baden sagt auf Anfrage, dass sie die Preise für Pizzas voraussichtlich um 0.50 bis einen Franken erhöhen werde. (Symbolbild)
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Die Preise für Pizzas dürften in den nächsten Wochen in vielen Schweizer Pizzerien steigen.

Tamedia/Reto Oeschger

Darum gehts

Strom und Gas sind so teuer wie noch nie. Das spüren auch die Restaurants. Die Pizzeria Gorizia in Neapel verlangt darum laut dem «Corriere del Mezzogiorno» nun Zuschläge: 50 Cent für Gas und 1.20 Euro für Energie. Insgesamt sei der Preis für eine Pizza Margherita und ein Wasser von 8.33 auf 11.53 Euro gestiegen.

Restaurant-Inhaber Salvatore Antonio Grasso hat den Aufschlag damit begründet, dass er alleine im Monat August 8300 Euro für Energie ausgegeben habe. Im Juli habe sich die Rechnung noch auf 2500 Euro belaufen. Die Kosten hätten sich also innerhalb eines Monats mehr als verdreifacht, sagt der Unternehmer.

Schweizer Pizzerien erhöhen Preise

Auch Schweizer Pizzerien reagieren nun auf die hohen Energiepreise. Die Pizzeria La Cittadella in Baden sagt auf Anfrage, dass sie die Preise für Pizzas erhöhen werde, voraussichtlich um 50 Rappen bis einen Franken. Im Einkauf bezahle man nun statt 40 Franken für ein Kilo Fleisch 56 Franken. Eine weitere Pizzeria aus der Region Baden teilt der Redaktion mit, dass sie die Preise wegen des teuren Einkaufs bereits erhöht habe.

Bist du bereit, in der Pizzeria mehr für die Pizza zu bezahlen?

Auch das Ristorante Ambiente in Bern, das Pizzas aus dem Holzofen anbietet, handelt nun. «Wir haben keine andere Wahl und müssen die Preise wohl um rund zehn Prozent erhöhen», heisst es auf Anfrage. Denn der Einkauf habe sich um über 30 Prozent verteuert – die Löhne müsse man aber trotzdem bezahlen.

Bäckereien und Konditoreien schlagen Alarm

Bäckereien und Konditoreien leiden ebenfalls. Eyüp Aramaz, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 200 Bäckereien berät, spricht von einem Kosten-Tsunami: Nicht nur die Personalkosten (siehe Box) seien gestiegen, auch die Ausgaben für Material und Energie seien explodiert. Die Preise für Mehl und die Instandhaltung von Maschinen seien in wenigen Monaten um bis zu 80 Prozent rauf, Gas und Energie koste gar drei Mal mehr.

Auch der Personalmangel trifft die Bäckereien hart

Ein Grossteil der Schweizer Bäckereien nutze Gas-Öfen, doch umzurüsten sei schwierig. Denn die meisten Geschäfte seien inhabergeführt und hätten nur geringe Investitionsmöglichkeiten. Die Mehrkosten fressen die Gewinne laut Aramaz auf. Hunderte Betriebe in der Schweiz seien darum in Gefahr. «Der Staat muss eingreifen, es braucht dringend einen Rettungsschirm», fordert Aramaz.

Einige Bäckereien und Konditoreien haben bereits reagiert. So zum Beispiel Heini in Luzern: Man habe die meisten Produkte ausser die Süssgebäcke um rund 20 Rappen verteuert, heisst es auf Anfrage der Redaktion. So gut wie alle Konkurrenten im Raum Luzern hätten ihre Preise ebenfalls erhöht. Auch Heini gibt als Grund für die Preiserhöhungen die gestiegenen Energie- und Einkaufspreise an. 

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