In NepalDie Schweiz hat eine neue Botschaft
Zum 50-Jahr-Jubiläum der schweizerischen Entwicklungshilfe in Nepal sowie zur Eröffnung der Schweizer Botschaft in Kathmandu reist eine Delegation unter Deza-Chef Martin Dahinden in das Himalaya-Land. Dort soll das weitere Engagement der Schweiz besprochen werden.
Nepal, eines der ärmsten Ländern der Welt, ist ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Wie Botschafter Dahinden am Mittwoch vor den Medien in Bern darlegte, war die Schweiz eines der ersten Länder, die dort mit Entwicklungshilfe tätig waren.
Das Schweizer Engagement begann mit dem Bau den Hängebrücken und Bergkäsereien. Es wurde auf weitere Bereiche der ländlichen Entwicklung, des Gesundheitswesens und der Berufsausbildung erweitert. Schliesslich kam angesichts der jüngsten Entwicklungen im Land - Stichworte Bürgerkrieg, Abschaffung der Monarchie - die Friedensvermittlung und der Demokratieaufbau hinzu.
«From Cheese to Peace» reiche das Engagement der Schweiz, wie Martin Stürzinger, Programmbeauftragter der Sektion Friedenspolitik, resümmierte. Dahinden, Stürzinger und Helene Budliger Artieda, Direktorin für Ressourcen und Aussennetz, werden am Sonntag nach Kathmandu reisen. Dort werden sie mit Vertretern Nepals und internationaler Organisationen das weitere Engagement der Schweiz besprechen.
Am 17. August werden sie der Eröffnung der Schweizer Botschaft in Kathmandu beiwohnen. Bisher gab es in der nepalesischen Hauptstadt nur ein Deza-Verbindungsbüro mit Konsulat. (sda)
Die schweizerische Entwicklungshilfe in Nepal
Die Schweiz war eines der ersten Länder, die Nepal Entwicklungshilfe leisteten. Seit sich das Land 1950 der Welt öffnete, ist die Schweiz dort präsent.
Die ersten Schweizer Projekte waren Bergkäsereien, Aufforstungen und der Bau von Hängebrücken. Bis heute wurden über 3000 Brücken gebaut, die täglich rund 500 000 Personen und 90 000 Tieren ein sicheres Überqueren der Flüsse erlauben. Anfänglich waren nur private Hilfswerke wie Helvetas in Nepal aktiv. 1959 stieg der Bund in die Nepal-Hilfe ein.
Das Land wurde zu einem Experimertierfeld schweizerischer Entwicklungshilfe. So startete man 1974 das Intergrierte Hügelentwicklungsprojekt (IHDP), zur Entwicklung einer ganzen Region in Ostnepal mit dem Bau einer Strasse nach Jiri sowie Landwirtschafts-, Gesundheits- und Forstprojekten. Es gelang, die Alphabetisierungsrate in der Region zu verdreifachen und die Kindersterblichkeit zu halbieren.
Weitere Entwicklungshilfeprogramme in Nepal fördern die Berufsbildung, das Kleingewerbe sowie Kartoffel- und Samenanbau. Seit den Neunziger Jahren unterstützt die Schweiz auch Menschenrechts- und Selbsthilfegruppen sowie den Aufbau demokratischer Strukturen.
In den letzten Jahren flossen jährlich 21 bis 25 Mio. Franken Bundes-Entwicklungshilfe in das Himalaya-Land. Das ist eines der grössten Budgets für ein einzelnes Land. (sda)