Fans im RauschDie Schweiz im Freudentaumel
Nach dem Spiel gegen Honduras bebte in Zürich die Langstrasse. Jetzt hoffen die Fans auf die grosse Überraschung.
Vulkan Schweiz! Bierduschen, Hupen, Böller und Jubel: Nach dem Spiel verwandelte sich die Langstrasse in Zürich in rot-weisse Lava. An ein Durchkommen war nicht mehr zu denken. Die Polizei sperrte für die Autos kurzerhand die Zufahrtswege. «Nati, Schwizer Nati», skandierten die Fans, schwangen Schweizer Fahnen - natürlich auch die albanische Flagge - und jubelten ausgelassen.
Zuvor hatten sie gebangt und sich im Public Viewing in der Europaallee bei allen Grosschancen und Toren die Seele aus dem Leib geschrien. Für Eveline Bernhard (48) ist das Resultat ein Traum. «Ich habe immer daran geglaubt, bin heute sogar im Schweiz-Shirt ins Spital arbeiten gegangen.»
Und Christian Thormann (47) sagt: «Shaqiri war super, aber wir dürfen Benaglio nicht vergessen - der hat uns heute auch gerettet.» In den Strassen um die Langstrasse kreisten hupende Autos mit wehenden Schweizerfahnen. Einige Fans kletterten auf Bushaltestellen und Strassenlaternen. Ein besonders optimistischer Fan schrie: «Jetzt werden wir Weltmeister!»
An Schlaf war für viele nicht zu denken. «Für mich ist Deadline um 2 oder 3 Uhr - auch wenn ich morgen zur Arbeit muss», sagt Patrick Stäuble (26). «Aber vielleicht gehe ich morgen statt um 7 Uhr einfach etwas später arbeiten.»
Nächster Pflichttermin für die Schweizer Fans ist das Achtelfinale gegen Argentinien. Christian Thormann meint: «Niemand rechnet damit, dass wir sie schlagen - aber warum eigentlich nicht?»