Die Stadt versinkt im Schnee
Der Rekord-Schneefall vom Wochenende hat die Stadt in Kürze lahm gelegt. Dies bereitete neben ein paar Problemen auch viel Freude.
«Seit Sonntagmorgen um halb drei Uhr sind wir mit allem, was verfügbar ist, am Schneewegräumen», sagt Stapo-Sprecher Benjamin Lütolf. Über 220 Mann mit 90 Fahrzeugen und Maschinen waren in erster Linie damit beschäftigt, Strassen für die Rettungsdienste und den öffentlichen Verkehr freizuhalten.
Lütolf: «Das grösste Problem ist, dass wir fast keinen Platz für die Schneemengen haben.» Deshalb wird der Schnee teilweise auf die Trottoirs gepflügt. Dies schien jedoch die wenigsten Passanten zu stören, man wich auf die Strassen aus. Während Kinder auf Schneebergen turnten, fotografierten Eltern das Naturspektakel. Busse verkehrten auf allen Linien – mit Verspätung. Heute sollen die Gassen geräumt werden.
Felix Burch
St. Gallen versinkt im Schnee: Wie haben sie es erlebt?
Deborah Bertschi 20, Thurgau:
Ich war positiv überrascht, dass der Bus am Morgen überhaupt gefahren ist. Obwohl ich mich auf den Frühling freue, geniesse ich die eingeschneite Stadt. Die wärmeren Temperaturen kommen sicher bald.
Christian Bachmann 29, Horn:
Da der Bus nicht gefahren ist, mussten meine Kollegen und ich mit dem Zug nach St. Gallen. Ich finde es aber super, dass es so viel Schnee gegeben hat. Wir gehen jetzt weiter nach Trogen, um dort zu schlitteln.
Pina Cianciarulo 32, St. Gallen:
Zum Glück brauche ich heute das Auto nicht, das steckt unter einer dicken Schneedecke. Morgen sollten die Strassen aber wieder frei sein. Am Abend möchte ich nämlich nach Zürich an ein Konzert fahren.
Walter Aeberli 47, St. Gallen:
Zwei Stunden habe ich gebraucht, um das Auto auszubuddeln. Dann bin ich zum Bahnhof gefahren, um mir die Zeitung zu holen – diese lag nämlich nicht wie sonst im Briefkasten. Gestresst hats mich aber nicht.
Karin Kuster 23, St. Gallen:
Ich freue mich riesig über den Schnee. Man fühlt sich wie in einem Skiort. Weil bei uns in Schoren noch keine Räumungsfahrzeuge im Einsatz waren, musste ich mich zu Fuss durch den tiefen Schnee kämpfen.