Gewitter Lötschental VS: «Die Welt steht still» – Das sagen Anwohnende zum Unwetter im Wallis

Publiziert

Gewitter Lötschental VS«Die Welt steht still» – Das sagen Anwohnende zum Unwetter im Wallis

Das Lötschental wurde am Donnerstag von heftigen Gewittern heimgesucht. Dies wirkte sich auf Trinkwasser und Strom aus. Anwohnende, Campings und Hotels sind betroffen.

So sah es nach dem Gewitter in Blatten VS aus.

Video: Walliser Bote

Wegen eines starken Gewitters kam es am Donnerstag im Lötschental zu Überschwemmungen. Diese führten zu Strom- und Internetausfällen sowie zum Trinkwasserverbot. Selbst abgekochtes Wasser sollte derzeit nicht getrunken werden, wie der Gemeindepräsident von Blatten VS zu 20 Minuten sagt. Bei Anwohnenden ist die Stimmung teilweise gedrückt.

«Ich fühle mich richtig abgeschnitten von der Aussenwelt», sagt eine Anwohnerin. «Ich kann ja zurzeit das Internet nicht benutzen und telefonieren geht auch nur ab und zu.» Sie habe in der aktuellen Situation gemischte Gefühle. «Einerseits ist es schön, mal eine Auszeit zu haben und das Gefühl zu kriegen, die Welt stehe still. Andererseits hätte ich gerne Gewissheit, dass das Ganze bald geklärt ist», sagt sie.

Gäste werden mit Brot und Weisswein besänftigt

Auch beim Camping Fafleralp sind nicht alle Gäste entspannt. Eine Sprecherin sagt: «Viele Gäste sind nervös. Einige wollen abreisen und andere stören sich an der Ungewissheit.» Die Mitarbeitenden des Campings hätten jedoch Brot und Weisswein für die Gäste organisiert, um sie etwas zu besänftigen. «Die Camper können nicht telefonieren und somit ihr weiteres Vorgehen nicht planen. Aber jetzt gilt halt einfach: abwarten», sagt die Sprecherin. Einige Gäste seien gelassen, «andere sind ziemlich genervt, weil sie jetzt nicht abreisen können». 

Der Campingplatz sei von den Überschwemmungen bisher noch nicht getroffen worden. «Wir hoffen jetzt einfach, dass es nicht mehr regnet. Sonst könnte es uns noch treffen und das Ergebnis wäre fatal für unsere Camping-Gäste», sagt die Sprecherin vom Camping Fafleralp.

«Wenn keine Gäste abreisen können, werden auch keine Gäste anreisen»

Der Hotelier Lukas Kalbermatten nimmt die Situation gelassen: «Wenn keine Gäste abreisen können, werden auch keine Gäste anreisen. So bleiben die Betten frei und diejenigen, die hier feststecken, können einfach noch eine Nacht länger bleiben.» Für die meisten Gäste sei es kein Problem, einen Tag länger in den Ferien zu bleiben. 

Das Hotel sei nie in Gefahr gewesen, sondern die Gäste hätten auf der Terrasse zuschauen können, wie der Bach ausartete. «Viele fanden es sehr eindrücklich, so ein Spektakel mal selbst zu sehen», so Kalbermatten. Man könne heute wandern gehen und müsse nicht in seinem Zimmer eingesperrt bleiben. Deshalb seien die Umstände für die meisten Gäste kein Problem. «Das ist höhere Gewalt. Da kann niemand was dafür», so Kalbermatten.

Ein heftiges Hitzegewitter zog am Donnerstag über das Lötschental im Wallis.
Die Aufräumarbeiten sind noch immer im Gange.
Sie könnten noch bis Samstagnachmittag andauern.
1 / 3

Ein heftiges Hitzegewitter zog am Donnerstag über das Lötschental im Wallis.

Kantonspolizei Wallis

Etwas gesehen, etwas gehört?

Schick uns deinen News-Input!

Speichere unseren Kontakt im Messenger deiner Wahl und sende spannende Videos, Fotos und Dokumente schnell und unkompliziert an die 20-Minuten-Redaktion.

Handelt es sich um einen Unfall oder ein anderes Unglück, dann alarmiere bitte zuerst die Rettungskräfte.

Die Verwendung deiner Beiträge durch 20 Minuten ist in unseren AGB geregelt: 20min.ch/agb

Aktivier jetzt den Bern-Push!

Deine Meinung zählt

55 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen