Die Zeitmaschine von Google versagt bei uns

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Ohne FluxkompensatorDie Zeitmaschine von Google versagt bei uns

Mit Google kann man seit Kurzem in die Vergangenheit reisen: Eine neue Funktion bei Street View gibt den Nutzern Einblick in altes Kartenmaterial – doch nicht auf Schweizer Boden.

von
tob/sts

«Vergessen Sie den DeLorean aus der Filmreihe ‹Back to the Future›. Bleiben Sie, wo Sie sind, und erkunden die Welt von heute und gestern — frohes Zeitreisen.» Mit diesen Worten hat Google gestern die neue Back-in-Time-Funktion im hauseigenen Blog angekündigt. Neu können Nutzer der Desktop-Version von Street View mit altem Kartenmaterial bis ins Jahr 2007 zurückreisen. Da die neue Funktion schrittweise aufgeschaltet wird, kann es sein, dass das Feature noch nicht für alle verfügbar ist.

Im Schnelldurchlauf erlebt man so etwa, wie in New York der Freedom Tower gen Himmel wächst, wie in Fortaleza in Brasilien das WM-Stadion aus dem Boden gestampft wird oder welche Zerstörung das schwere Erdbeben von 2011 in Onagawa in Japan hinterlassen hat. Auch lassen sich saisonale Ereignisse wie blühende Kirschbäume in Japan auf Knopfdruck abrufen.

«Den neuen Dienst gibt es momentan in 52 Ländern, in denen Street View verfügbar ist», sagt ein Sprecher von Google auf Anfrage von 20 Minuten. Auch Schweizer können so von hier aus im Ausland auf Zeitreise gehen, nicht aber innerhalb der Schweizer Grenzen. Der Grund: «Es gibt bestehende Restriktionen bei der Veröffentlichung von Bildmaterial», so der Sprecher.

Im Jahr 2009 hatte der oberste Datenschützer der Schweiz Google wegen der Verletzung des Datenschutzes eingeklagt und teilweise Recht bekommen. Darum müssen hierzulande die 360-Grad-Bilder von «sensiblen Einrichtungen» wie Spitälern oder Frauenhäusern so manipuliert werden, dass abgebildete Personen komplett anonymisiert sind. Für die restlichen Street-View-Panoramen sei aber eine 100-prozentige Verpixelung der Personen nicht zwingend erforderlich, beschloss das Bundesgericht. Während des Verfahrens gab es zwischen 2009 und 2011 keine Street-View-Fahrten in der Schweiz.

Kartenmaterial ist fünf Jahre alt

In der Schweiz stammt der grösste Teil des verwendeten Street-View-Kartenmaterials von 2009. Somit kann man auch hierzulande ohne das neue Feature quasi eine Zeitreise unternehmen: In Zürich etwa ist vom Prime Tower – der 2011 fertiggestellt wurde – auf Street View noch nichts zu sehen.

Seit Mai 2013 sind die Google-Autos aber auch in der Schweiz wieder unterwegs, mit dem Ziel, die Ansichten zu aktualisieren. Wann der Back-in-Time-Knopf für die Schweiz funktioniert, ist nicht bekannt.

Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern

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