
Skincare-Junkies aufgepasst: Einige der Inhaltsstoffe eurer Skincare-Routinen solltet ihr lieber nicht gemeinsam auftragen.
Pexels/RODNAE ProductionsAusschlag und IrritationenDiese Beauty-Produkte solltest du niemals kombinieren
Produkte mit Vitamin C, Retinol und AHA gehören fest zu deiner Pflegeroutine? Dann hoffentlich nicht alle gleichzeitig! Ein Hautarzt verrät, welche Inhaltsstoffe du nie kombinieren solltest.
Ob Problemhaut mit Akne oder vergrösserte Poren: Für scheinbar jedes Hautproblem scheint es den richtigen Wirkstoff zu geben. Im Umkehrschluss sollte das doch bedeuten, dass dem perfekten Teint nichts mehr im Wege steht – wenn man nur genug verschiedene Produkte miteinander mischt. Du hast es dir vermutlich schon gedacht: Ganz so einfach ist es nicht. Einige Wirkstoffe stehen im Verdacht, ihre Wirkung gegenseitig aufzuheben. Andere sollen in Kombination sogar gefährlich für die Haut werden. Wir haben bei Malte Schmelter, Hautarzt bei der Skinmed Klinik in Lenzburg, nachgefragt, worauf es zu achten gilt.

Malte Schmelter ist Hautarzt bei der Skinmed Klinik in Lenzburg.
SkinmedKann sich Skincare gegenseitig aufheben?
Das kommt ein bisschen darauf an, was man möchte. Der Hautarzt klärt dafür erst mal darüber auf, was gut zusammen funktioniert: «Vitamin C am Morgen und Retinol am Abend sind z. B. sehr gut fürs ‹Well Aging› geeignet, Vitamin C und Azelainsäure verhelfen zu einem ebenmässigeren Hautton, Hyaluron and Glycerin spenden zusammen besonders viel Feuchtigkeit.»
Unser Wirkstoff-Guide
Und nun zur Schwierigkeit daran: «Wer mehr Feuchtigkeit möchte, aber gleichzeitig viel Peelendes verwendet – etwa Retinol oder Salicylsäure –, trocknet mit diesen Produkten die Haut direkt wieder aus.» Ähnlich verhält es sich, wenn man die Haut mit Allantoin oder Panthenol beruhigen will, aber auch einen Glow sucht: «Für Letzteres eignen sich Vitamin C und Fruchtsäure – wer diese Wirkstoffe aber auch noch in den Mix bringt, eliminiert die beruhigende Wirkung.»
Bei diesen Inhaltsstoffen wird es unangenehm
«Was man der Haut zuliebe nicht kombinieren sollte, sind zu stark peelende Stoffe untereinander. In der Regel sind das Retinoide in Kombination mit Säuren wie BHA, AHA oder Vitamin C», rät Schmelter. Wer nicht darauf verzichten will, sollte zumindest auf eine sehr geringe Dosierung achten oder – wie oben beschrieben – einen Wirkstoff am Morgen (mit ausreichend Sonnenschutz) und den anderen am Abend einsetzen.
Diese Gefahren lauern
Wer das ignoriert, riskiert, dass die Wirkstoffe einen zu starken Effekt bekommen und zu viel in die Haut aufgenommen wird. «Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass man allergisch reagiert oder die Haut stark irritiert. Bei starken Peeling-Effekten ist auch eine Infektion der Haut möglich, ausserdem flammen Herpes-Infektionen häufig wieder auf.»
Alles Effekte, die man auf jeden Fall vermeiden möchte. Übrigens: Aus dem gleichen Grund sollte man sich bei Retinol immer langsam herantasten und es nur wenige Male pro Woche und in einer geringen Dosierung verwenden – 0,05 oder 0,1 Prozent Wirkstoff in einem Produkt reicht zu Beginn aus. Anschliessend kann man sich langsam steigern, um die Haut nicht zu überfordern. Am nächsten Tag ist ein hoher Lichtschutzfaktor ausserdem Pflicht.
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Gibt es Hautpflege-Joker?
Wenn du jetzt Angst bekommen hast, kommt hier die gute Nachricht: Es gibt Wirkstoff-Joker, die man bedenkenlos mit allen anderen Wirkstoffen kombinieren kann. Der Experte weiss: «Niacinamid ist ein gutes Beispiel. Auch feuchtigkeitsspendende Produkte wie Hyaluron darf man mit weniger Vorsicht geniessen. Und grundsätzlich geht man bei pflegenden Produkten wie Panthenol oder Allantoin kein Risiko ein – wenn man darauf achtet, mit ihnen nicht einem gewünschten, peelenden Effekt entgegenzuwirken.»
Kombinierst du schon jetzt alles richtig oder konntest du etwas lernen?