Diese Corona-Massnahmen hat der Bundesrat beschlossen

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ÜbersichtDiese Corona-Massnahmen hat der Bundesrat beschlossen

Der Bundesrat verschärft die Vorschriften für Läden und die Skigebiete. Private Treffen mit mehr als zwei Haushalten bleiben erlaubt, der Bundesrat appelliert aber an die Bevölkerung, die Kontakte zu reduzieren.

Das sind die neuen Corona-Regeln.
Der Bundesrat hat sich am Freitag mit der Corona-Lage befasst.
Gesundheitsminister Alain Berset äusserte am Donnerstag seine Besorgnis darüber, dass die Corona-Zahlen in einigen Regionen wieder steigen.
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Das sind die neuen Corona-Regeln.

Der Bundesrat hat den Spekulationen ein Ende gesetzt. Hier die Übersicht über die Entscheide der Regierung:

Weniger Personen in den Läden

Die Festtags- und Ferienzeit birgt mit den vermehrten Einkäufen und privaten Treffen zusätzliche Risiken. Der Bundesrat verstärkt deshalb nach Konsultation der Kantone die nationalen Massnahmen. Er hat die Covid-19-Verordnung entsprechend angepasst. Um die Menschen noch besser zu schützen, wird die Zahl der Personen reduziert, die sich gleichzeitig in einem Laden aufhalten. Die Kapazitätsbeschränkung wird ab dem 9. Dezember bis auf weiteres verschärft, in grösseren Läden von heute 4 auf neu 10 Quadratmeter pro Kundin oder Kunde. Dies soll zudem die Bevölkerung dazu anregen, ihre Einkaufszeiten bewusster zu planen.

Regeln für Skigebiete

Skigebiete sollen offen sein können. Wo die epidemiologische Lage kritisch ist, muss diese erst mit Massnahmen verbessert werden, verlangt der Bundesrat. Die Skigebiete benötigen ab dem 22. Dezember für den Betrieb eine Bewilligung des Kantons. Voraussetzung dafür ist, dass die epidemiologische Lage dies erlaubt und ausreichend Kapazitäten in den Spitälern, beim Contact-Tracing sowie beim Testen sichergestellt sind. Auch müssen die Betreiber von Skigebieten strenge Schutzkonzepte vorlegen, welche die national einheitlichen Vorgaben umsetzen. Ziel sei es, eine Verbreitung des Virus in den Tourismusgebieten zu verhindern.

Für Skigebiete gelten keine Kapazitätsbegrenzungen. In allen geschlossenen Transportmitteln, also zum Beispiel in Zügen, Kabinen und Gondeln dürfen aber ab dem 9. Dezember nur zwei Drittel der Plätze besetzt werden. Das gilt für Sitzplätze und Stehplätze.

Auf allen Bahnen, auch auf Ski- und Sesselliften, gilt eine Maskenpflicht. Beim Anstehen muss Maske getragen und der Abstand eingehalten werden. Die Gäste von Restaurants in Skigebieten dürfen nur in den Innenbereich gelassen werden, wenn für sie ein Tisch frei ist. Im Innenbereich und auf den Terrassen gelten zudem die bestehenden Regeln weiter: Konsumation nur sitzend und maximal vier Personen pro Tisch, ausgenommen Eltern mit Kindern.

Neue Regeln für Restaurants

In Restaurants müssen in der ganzen Schweiz die Kontaktdaten eines Gastes pro Tisch obligatorisch erhoben werden, so wie dies verschiedene Kantone bereits eingeführt haben. In der Silvesternacht wird die Sperrstunde ausnahmsweise von 23 Uhr auf 01 Uhr verlängert, um das Risiko von ungeordneten Treffen im privaten Umfeld zu reduzieren.

Singen nur noch in der Familie und in der Schule erlaubt

Singen ist ausserhalb des Familienkreises und der obligatorischen Schulen verboten, sowohl im Freien als auch in Innenräumen. Unter das Verbot fallen nicht nur Chöre, sondern auch das gemeinsame Singen in Gottesdiensten und bei gewissen Silvesterbräuchen, die mit Gesängen verbunden sind.

2-Haushalte-Regel nur empfohlen

Anders als von Berset ursprünglich vorgeschlagen, wird die 2-Haushalte-Regel für private Treffen nicht verbindlich. Der Bundesrat empfiehlt nur «dringend, Treffen im Privaten und in Restaurants auf zwei Haushalte zu beschränken» und damit die Anzahl der Kontakte so gering wie möglich zu halten. Die Grenze von 10 Personen wird beibehalten.

Um die Anzahl Kontakte und Personenströme weiter zu reduzieren, soll zudem die Home-Office-Empfehlung konsequent umgesetzt werden. Der Bundesrat ruft hierzu nochmals die Arbeitgeber auf, wenn möglich Home-Office zu ermöglichen. Vor den Medien kündigte Bundesrat Alain Berset eine Homeoffice-Kampagne an. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern solle es möglichst einfach gemacht werden, ihre Kontakte vor den Festtagen auf ein Minimum zu reduzieren.

Bundesrat stellt Kantonen Ultimatum

Der Bundesrat fordert die Kantone auf, sofort zu handeln und strengere Massnahmen zu beschliessen, wenn die Lage sich verschlechtert oder auf hohem Niveau stagniert. Er werde an einer ausserordentlichen Sitzung am kommenden Dienstag eine Zwischenbeurteilung vornehmen und am 11. Dezember strengere Massnahmen beschliessen, sollten die Kantone nicht die nötigen Massnahmen getroffen haben.

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