Lebende KunstDiese Gruppe sorgt für grosse Verwunderung
Passanten bleiben massenhaft stehen und reiben sich die Augen: Das Projekt «Bodies in urban Spaces» verblüfft, erstaunt und belustigt derzeit ganz Basel.
(Kamera: Philipp Rüegg, Marion Bangerter; Schnitt: Marion Bangerter)
Sogar für Einheimische zeigt sich die Stadt am Rheinknie in einem neuen Licht. Als Teil der 42. Art Basel führt ein bewegender Parcours mitten durch die Stadt. «Bodies in urban Spaces» nennt sich der choreographierte Auftritt von 20 Basler Tänzern und Traceuren. Im Projekt geht es darum, sich über alle Widerstände im öffentlichen Raum hinwegzusetzen. Der urbane Dschungel wird zur alpinen Felswand, heisst es auf der Homepage der Künstler. Die Zuschauer begleiten beim Rundgang durch die Stadt die Performer, die sich zwischen Häuserecken zwängen oder menschliche Treppen bilden.
In dicke, bunte Kleidung gehüllt, führen die Artisten mit ihrem Auftritt kreuz und quer durch Basel. Das Aktionskunstprojekt ist Teil der Art Parcours Night, an der Künstler an verschiedenen Stellen in Basel präsent sind. Die Fäden im Hintergrund zieht der Österreicher Willi Dorner, der auch für die Choreografie verantwortlich ist. Er präsentierte seine Projekte bereits in Paris, London, Berlin oder Hongkong.
«Gewisse Positionen sind sehr anstrengend»
Wer am Parcours teilnehmen wollte, musste zuerst eine Prüfung ablegen. Neben sportlicher Fitness war ein gesundes Mass an Gelenkigkeit ein Muss. Von den unterschiedlichen Positionen, die die Teilnehmer einnehmen müssen, sind nicht alle zum gemütlichen Verweilen gedacht. «Gewisse Positionen sind sehr anstrengend», bemerkte Flurin Kappenberger, einer der Perfomer, nach dem ersten Auftritt. Auch vor ein wenig Schmutz ist man nicht gefeit. Wer sich wie der Schinken im Sandwich zwischen zwei Betonwände klemmt, darf sich über schwarze Spuren an Kleider und Händen nicht wundern, so die Erfahrung der Darsteller. Auch Performerin Andrea Jenni musste beim Training schnell einsehen, dass der schöne rote Pullover nach dem Parcours nicht mehr dieselbe Farbe aufweist. «Bei den Proben mussten wir uns daran gewöhnen, dass wir auf schmutzige Geländer steigen. Sand zwischen den Zähnen gabs auch schon mal – aber es gehört einfach dazu».
Kommen Sie vorbei!
Am Donnerstag 16 Juni um 20:15 Uhr startet der Parcour beim Picassoplatz und am Freitag (16 Uhr) und am Samstag (14 Uhr) am Bahnhof St. Johann.