
Geschlechtslose ModeGender spielt in der Mode bald keine Rolle mehr
Mode wird immer inklusiver. Das zeigt sich auch an Accessoires und Kleidungsstücken, die weder in die Frauen- noch in die Männerabteilung gehören.
Wer sich als Frau identifiziert, geht in der Frauenabteilung shoppen und Männer bedienen sich in der Männerabteilung – oder? Allerspätestens 2021 wird es wichtiger, dieses Credo zu überdenken.
Seit Harry Styles mit einer wunderschönen Gucci-Robe auf der Titelseite der Vogue zu sehen war und auch Männer auf Tiktok Röcke tragen, führen wir eine neue Debatte über genderless Fashion. Also Mode, die keinem Gender, also sozialem Geschlecht, zuzuordnen ist.
Dass diese Strömung Zukunft hat, beweisen auch die Zahlen. So kaufen über die Hälfte der Konsumenten der Gen-Z ausserhalb der Gendernorm ein. Dieser Trend ist auch bei den Marken angekommen. So bieten unterdessen auch grosse Player wie H&M immer wieder Kollektionen an, die für jedermensch gedacht sind.
Mode als Ausdruck seiner selbst
Wo früher die sexuelle Orientierung und der sexuelle Ausdruck, also ob sich jemand der Welt als eher männlich oder weiblich präsentiert, eng miteinander verknüpft waren, bröckeln diese Grenzen je länger je mehr. Dabei treten aber auch binäre Denkmuster, also die Aufteilung in männlich und weiblich, immer mehr in den Hintergrund.
So sollen auch Männer zu der neuesten It-Bag oder Schuhen mit Blockabsatz greifen können, ohne dass sie sich in ihrer Geschlechtsidentität kompromittiert fühlen müssen.
Perlenketten für Männer sind gesucht
Die Verkaufszahlen verschiedenster Pieces deuten darauf hin, dass das je länger je mehr der Fall wird. Die Perlenkette, die Harry Styles bereits 2019 populär machte, wurde im vergangenen Jahr zu einem der meistgesuchten Stücke für Frauen wie für Männer. Im Dezember gab 317 Prozent mehr Suchanfragen zum Thema «Perlenketten für Männer» – das Jahreshoch, wie auch ein Report von Stylight bestätigt.
Bei den Handtaschen wurde etwa die Dior Saddle Bag oft an Frauen wie an Männern gesichtet, aber auch die Taschen von Telfar, die dank ihres geschlechtslosen Designs bekannt wurden, stiegen im Suchinteresse um über 700 Prozent.
Erfolg von genderlosen Pieces
Dass es bei der neuen Strömung von genderloser Mode nicht nur darum geht, sich in der Frauen- bzw. Männerabteilung zu bedienen, zeigen auch neue Trendströmungen wie etwa die chunky Boots. Diese sind gerade für Frauen wie für Männer gleich angesagt. Klassiker wie etwa die Tire Boots von Bottega Veneta sind im Laufe des letzten Jahres bei den Google Suchanfragen um 1000 Prozent gestiegen.
Einer der grössten Vorantreiber des genderless Trends ist ganz klar Harry Styles, der immer wieder mit dem Hause Gucci zusammenspannte. So verhalf er Pieces wie der Gucci Jackie 1961 mit seinen Looks mit zum Erfolg.
Gucci ist einer der Brands, der sich in den vergangenen Jahren immer mehr der genderless Fashion verschrieben hat. So präsentierten sie kürzlich auch ein Kleid gegen toxische Maskulinität. Mit dieser Richtung scheint Gucci Erfolg zu haben. So stiegen die Einnahmen von Gucci im letzten Quartal, selbst mitten in einer Pandemie, um 10 Prozent.