Weltmeisterin vom Urnersee: Diese Schweizerin hat den Weltrekord im Speedsurfing gebrochen – zweimal

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Weltmeisterin vom UrnerseeDiese Schweizerin hat den Weltrekord im Speedsurfing gebrochen – zweimal

Eine 38-jährige Athletin aus Uri hat zwei Mal den Geschwindigkeitsweltrekord im Speedsurfing gebrochen. 20 Minuten erklärt sie, wie sie diese Leistung vollbracht hat.

Heidi Ulrich (rechts) und Christian Arnold, ihr Partner (links). Ulrich brach den Weltrekord im Speedsurfen der Frauen gleich zwei Mal an einem Tag.
Ulrich nahm an der «Lüderitz Speed Challenge» auf dem Lüderitzkanal in Namibia teil. Das Rennen dauerte vier Wochen, vom 31. Oktober bis zum 27. November 2022.
Heidi windsurft seit 2013. Angefangen hat sie inspiriert von ihrem Partner, dem Bruder ihres Partners sowie seiner Partnerin, die Windsurferin Karin Jagi. 
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Heidi Ulrich (rechts) und Christian Arnold, ihr Partner (links). Ulrich brach den Weltrekord im Speedsurfen der Frauen gleich zwei Mal an einem Tag.

Jaco Wolmarans, Nils Bach

Darum gehts

  • Heidi Ulrich, 38-Jährige aus dem Kanton Uri, hat am 25. November den Weltrekord im Speedsurfen zweimal gebrochen. 

  • Das Rennen fand in Lüderitz, Namibia, statt. Der Event heisst «Lüderitz Speed Challenge».

  • Ulrich war bereits 2019 nahe am Weltrekord dran, verpasste ihn aber um Haaresbreite.

  • Heidis Ziel ist jetzt die Windsurfing-Weltmeisterschaft in Frankreich 2023. 

Nach drei langen Trainingsjahren hat die Urnerin Heidi Ulrich ihr begehrtes Ziel erreicht: den Geschwindigkeitsweltrekord im Speedsurfing, einer Disziplin aus der Welt des Windsurfens. Heidi war dem Ziel bereits 2019 nahegekommen, als sie den Rekord um nur 0,3 Knoten – einen halben Kilometer pro Stunde – verfehlte. Aber gerade die Tatsache, dass Heidi 2019 den Rekord nicht knacken konnte, war eine starke Motivation für sie und ihren jüngsten Erfolg.

 «Glücklicherweise kam Corona, somit hatte ich mehr Zeit, um mich auf den Weltrekord vorzubereiten», so die 38-Jährige gegenüber 20 Minuten. Ulrich nutzte die Pandemiezeit, um sich zu verbessern und auf dem Windsurfbrett auf der 500-Meter-Strecke immer schneller zu werden. Doch bei ihrer Ankunft in Lüderitz, Namibia, wo sie an der Lüderitz Speed Challenge im Oktober und November teilnahm, lief nicht alles reibungslos.

Das Rennen in Namibia und der fehlende Wind 

«Leider begann der Event später als sonst und dauerte nur vier anstatt sechs Wochen. Somit verpassten wir Anfang Oktober superwindige Tage. Nachdem der Event gestartet war, gab es drei Wochen keinen Wind», sagt Heidi. Es sei daher sehr schwierig gewesen, in diesen Tagen, in denen fast kein Wind wehte, die Konzentration und den Fokus aufrechtzuerhalten.

Schliesslich kam der Wind. «Am 25. November wehte der Wind mit etwa 35 Knoten und ich packte acht Kilo Blei auf den Rücken, um das Segel stabil halten zu können». Als das dritte Rennen des Tages vorbei war, lud Heidis Partner weitere vier Kilo Blei auf ihren Rücken. Der Wind war Ulrich zufolge zu diesem Zeitpunkt viel stärker und kam von achtern, sodass sie wieder an Bord ging: «Ich spürte, wie der Wind von hinten das Segel füllte und mich glatt nach vorne pusht. Es hat sich total easy angefühlt.» Heidi brach damit den Weltrekord der Britin Zara Davis, der seit 2017 bei 46,49 Knoten lag, mit einer Geschwindigkeit von 46,8 Knoten, also rund 87 Kilometern pro Stunde.

Aber das war noch nicht genug für Ulrich. «Nach fünf Minuten Jubel startete ich gleich nochmal. Und wow! Ich sah 47,2 Knoten auf dem GPS.» Damit brach die Schweizerin den Geschwindigkeitsrekord auf dem Windsurfbrett gleich zwei Mal an einem Tag.

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«Wir sind ein Dreamteam seit fast sieben Jahren»

Heidi hat nicht alles allein getan. Ihr Freund Christian Arnold hat ihr auf dem Weg zum Weltrekord sehr geholfen: «Er hat mir zuliebe mit dem Speedsurfen begonnen. Er hat die Techniken der besten Windsurfer der Welt studiert und sie mir dann beigebracht.»

Ulrich muss nun alles verarbeiten und realisieren, was in den letzten Wochen geschehen ist. Irgendwann wolle sie an den Lüderitzkanal zurückkehren, um zu versuchen, den Rekord noch höherzuschrauben. Ihr grosses Ziel ist jetzt allerdings die Windsurf-Weltmeisterschaft 2023 in Frankreich: «Wenn ich es mir einrichten kann, dann möchte ich versuchen, meinen Weltrekord über die nautische Meile zu verbessern.»

Hier ist Heidi Ulrich auf dem Windsurfbrett im Lüderitzkanal.

Jaco Wolmarans, Nils Bach

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