Dieser Baum knackt Rekordmasse

Aktualisiert

Hugelshofen TGDieser Baum knackt Rekordmasse

In Hugelshofen TG steht eine Mostbirne die ihresgleichen sucht: Der Baum hat einen Stammumfang von fünf und eine Höhe von 30 Metern.

mwa
von
mwa
Auf dem Grund des 81-jährigen Emil Nater in Hugelshofen TG steht der womöglich grösste Birnbaum im Land.
Es handelt sich dabei um eine Guntershauser Mostbirne.
Mit einer rund 20 Meter breiten Krone und einer geschätzten Höhe von 30 Metern hat der Baum Rekordmasse erreicht.
1 / 8

Auf dem Grund des 81-jährigen Emil Nater in Hugelshofen TG steht der womöglich grösste Birnbaum im Land.

maw

«Ich bin wirklich wahnsinnig stolz, ein solches Exemplar in meinem Garten zu haben», sagt Emil Nater (81). Auf seinem Grund in Hugelshofen TG steht der womöglich grösste Birnbaum im Land. Es handelt sich dabei um eine Guntershauser Mostbirne. Wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet, dürfte sie unterdessen rund 300 Jahre alt sein.

Nicht nur das hohe Alter macht den Baum speziell: Die Sorte des Birnenbaums auf Naters Hof ist inzwischen sehr selten und kaum mehr bekannt. Mit einem Stammumfang von über fünf Metern, einer rund 20 Meter breiten Krone und einer Höhe von geschätzten 30 Metern, hat der Baum zudem Rekordmasse erreicht.

Zu Spitzenzeiten eine knappe Tonne Birnen

Schon vor 120 Jahren, als seine Grosseltern heirateten und den Landwirtschaftsbetrieb übernahmen, zierte die Mostbirne den Garten. Als kleiner Junge half Emil Nater den Eltern beim Zusammenlesen des Obstes. Teilaufgabe dabei war es auch, die Früchte von den Ästen des Monsterbaumes zu schütteln. Hierzu sei Nater einmal auf den Baum geklettert: «Ich kam dann aber schnell wieder herunter», wird er zitiert. Die Höhe des damals schon ausgewachsenen Baumes sei ihm nicht geheuer gewesen. Weitere Kletteraktionen gab es von da an nicht mehr. «Es wäre einfach zu gefährlich, auf einen so grossen Baum hinaufzusteigen.»

Auch heute gibt der Riese noch eine Menge Arbeit: «Dieses Jahr trägt er rund 200 Kilogramm Birnen», wie er gegenüber 20 Minuten verrät. Zu Spitzenzeiten seien es sogar eine knappe Tonne gewesen. Unterdessen wird der Betrieb, zu dem 460 Hochstamm-Obstbäume gehören, von Naters Sohn geführt. Trotzdem hilft der 81-Jährige noch tatkräftig mit. Da man die Birnen aus dieser Höhe nicht mehr pflücken will, wartet man bis sie herunterfallen. Nachdem Zusammenlesen des Fallobstes werden sie in einer Mosterei verarbeitet.

Baum weckt Interesse der Öffentlichkeit

Prominenz erlangte der Birnbaum das erste Mal, als er im Buch «Baumriesen der Schweiz» von Michel Brunner verewigt wurde. Seit dort sei so manch ein Besucher vorbeigekommen, um den Giganten zu begutachten. «Einmal kam sogar ein Car mit 50 Personen vorbei.» Auch das Schweizer Fernsehen zeigte Interesse: Es installierte eine Kamera, die den Baum während eines ganzen Jahres aufnahm.

Dass der Baum nicht nur wirtschaftlichen Nutzen bringt, steht für Nater fest: «Der Baum hat eine schützende Wirkung auf Hof und Haus.» Das Bauernhaus, das ganz nah am Birnenbaum steht, sei durch diesen schon einige Male vor Sturmschäden geschützt worden. Für die Zukunft erhofft sich Nater, dass sich auch weitere Generationen an der Guntershauer Mostbirne erfreuen können.

Deine Meinung zählt