Goldach SGDieser Mann drückt den Hagelschaden einfach weg
Der Goldacher Hakan Kirgiz beherrscht die Kunst des Dellendrückens. Einen Schaden am Auto, kann er oft ohne Lackieren reparieren. Nun will er sich mit anderen messen.
Hier spricht Hakan Kirgiz über seine Arbeit als Dellen-Doktor. (Video: maw)
Beulen sind die Leidenschaft des 30-jährigen Goldachers Hakan Kirgiz. Und zwar jene am Auto. Der gelernte Carrosseriespengler hat sich nämlich in den letzten Jahren auf das sogenannte Dellendrücken spezialisiert. 2017 hat er sich mit seiner Firma Delltech selbständig gemacht.
Das Dellendrücken ist eine Arbeitsmethode, bei der man Hagel- oder Parkschäden auf Fahrzeugen instand setzt, ohne Nachlackieren zu müssen.
Der Goldacher Hakan Kirgiz beherrscht die Kunst des Dellendrückens. Einen Schaden am Auto, kann er oft ohne Lackieren reparieren. Nun will er sich mit anderen messen.
(Video: Delltech)
Sieh hier den Dellen-Doktor bei der Arbeit. (Video: Delltech)
«Ich habe meine Lehre als Carrosseriespengler vor elf Jahren abgeschlossen. Danach habe ich angefangen, mich mit dem Beruf des Dellendrückers zu beschäftigen», sagt Kirgiz. Dafür sei er viel ins Ausland gereist, um die Techniken und Handgriffe anderer Spezialisten zu sehen. «Auch in der Schweiz gibt es Dellendrücker, aber es könnten mehr sein.» So mussten vor Jahren nach einem schweren Hagelunwetter in der Ostschweiz viele Spezialisten aus dem Ausland rekrutiert werden. Aus diesem Grund möchte er das Dellendrücken bekannter machen und junge Menschen für den Beruf begeistern.
Fehler können teuer werden
Der Dellendrücker, oder auch Dellen-Doktor genannt, massiert die ungewollten Einbuchtungen mit Hebeln und Spezialwerkzeug aus. Wenn es sich anbietet, wird von aussen ein Zugadapter angebracht. Wenn schwierige Stellen mit der Hebeltechnik nicht erreicht werden können, kommt der Adapter zum Einsatz. «Voraussetzung für diese Techniken ist aber, dass der Lack nicht beschädigt ist», so der 30-Jährige. Andernfalls sei eine Lackierung unumgänglich.
Seine Arbeit erfordert sehr viel Geduld, Fingerspitzengefühl und ein gutes Auge. Denn ganz kleine Dellen seien oft nur bei bestimmten Lichtverhältnissen zu sehen. «Für diese Arbeit ist auch nicht jeder gemacht. Durch das ständige Fixieren auf einen Punkt kann man starke Kopfschmerzen bekommen.» Und wenn dann die Konzentration nachlasse und man Fehler mache, könne das teuer werden.
Internationale Dellendrücker-Meisterschaft
Um sich mit anderen Dellendrückern zu messen, reist Kirgiz anfangs Dezember nach Japan. Dort findet am 7. und 8. Dezember in Osaka eine Internationale Dellendrücker-Meisterschaft statt. «Das ist für mich ein Highlight. Als erster Schweizer an dieser Meisterschaft mitmachen zu dürfen, macht mich stolz.» Er erwarte auch gar nicht, einen Spitzenplatz zu erreichen. Kirgiz: «Da ich mich aber zum ersten Mal in einem Wettkampf messe, kann ich das Resultat noch nicht abschätzen.»