Zürcher Bahnhofstrasse - Discounter Aldi eröffnet neue Filiale an Top-Lage

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Zürcher BahnhofstrasseDiscounter Aldi eröffnet neue Filiale an Top-Lage

Konsumenten und Konsumentinnen haben ab Donnerstag eine neue Einkaufsmöglichkeit im Herzen von Zürich. Discounter Aldi will vermehrt an die besten Plätze in den Städten und dort mit Frischeprodukten punkten.

Aldi Suisse eröffnet am Donnerstag eine neue Filiale an der Sihlstrasse 3 in Zürich, unmittelbar in der Nähe der Bahnhofstrasse.
Die 700-Quadratmeter-Filiale ist zweistöckig.
Aldi verspricht das volle Sortiment im Laden mit 1800 Produkten.
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Aldi Suisse eröffnet am Donnerstag eine neue Filiale an der Sihlstrasse 3 in Zürich, unmittelbar in der Nähe der Bahnhofstrasse.

20 Minuten/Celia Nogler

Darum gehts

  • Aldi Suisse eröffnet am 26. August eine neue Filiale.

  • Sie liegt an der Sihlstrasse unmittelbar neben den Luxusshops der Bahnhofstrasse.

  • Aldi will in Zukunft noch mehr an die Top-Spots ran.

  • Experten und Expertinnen geben dem Discounter gute Chancen an der exklusiven Lage.

Burberry, Dior, Louis Vuitton – die Shops an der Zürcher Bahnhofstrasse stehen für Luxus pur. Doch nun drängt sich ein Billig-Anbieter dazwischen: Am Donnerstag eröffnet Aldi in unmittelbarer Nähe eine neue Filiale im Quartier Lindenhof an der Sihlstrasse 3.

Die zehnte Aldi-Filiale in der Stadt Zürich hat die wohl exklusivste Lage des Discounters, wenige Hundert Meter vom HB entfernt. Trotz der hohen Ladenmiete sollen die Preise nicht höher sein als in anderen Filialen, wie der Aldi-Suisse-Chef Jérôme Meyer zu 20 Minuten sagt.

An der Luxus-Lage setzt Aldi im Herzen von Zürich auf sein neues Ladenkonzept. So gibt es im zweistöckigen Shop einen grösseren Frische- und Convenience-Food-Bereich. Zudem gibt es im 700-Quadratmeter-Laden das volle Sortiment mit 1800 Artikeln, davon 200 vegetarisch oder vegan sowie über 300 Bio-Produkte.

Auch in Bern kommt Aldi an die Top-Spots

Der Discounter will weitere Läden in Schweizer Städten an exklusiver Lage eröffnen, etwa noch dieses Jahr an der Spitalgasse und bei der Zytglogge in Bern, wie der Aldi-Suisse-Chef sagt. «Wir wollen zeigen, dass im Aldi einkaufen cool ist», so Jérôme Meyer. Bisher machte sich Aldi vor allem einen Namen mit Läden in Industriequartieren.

«Aldi muss stärker in die Innenstädte gehen. Nur so ist weiteres Wachstum möglich, weil es schon so viele Verkaufsstellen auf dem Land gibt», sagt der Detailhandelsexperte Thomas Rudolph von der Universität St. Gallen zu 20 Minuten. Es sei davon auszugehen, dass noch mehr Discounter an die Top-Lagen kommen.

Auf dem Nachhauseweg in den Aldi

Es gehe den Discountern dabei nicht darum, sich ein neues Image in der Innenstadt zuzulegen. «Vielmehr wollen sie zeigen, dass gute Qualität zu Tiefstpreisen auch dort möglich sind. Das kommt nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Innenstadt sehr gut an», so Rudolph.

Auch PR-Berater Fidel Stöhlker ist überzeugt: «Aldi kann sich die gute Lage leisten und wird sich auch in weiteren Top-Liegenschaften einmieten, wenn es dort viele Passanten gibt.» Dabei gehe es dem Discounter wie auch Lidl im Loeb-Gebäude in Bern weniger ums Prestige an der Top-Lage, als um die vielen Kundinnen und Kunden, die auf dem Nachhauseweg von der Arbeit noch schnell was einkaufen wollen.

Premiumsegment bei Aldi

Stöhlker ist überzeugt, dass der Discounter in der Luxus-Shoppingmeile bestehen kann. «Selbst Leute mit viel Geld gehen für Alltägliches gerne im Aldi einkaufen, weil es dort gute Produkte zu günstigen Preisen gibt. Jeder freut sich, wenn man ein paar Franken bei der Butter oder Pasta sparen kann», sagt Stöhlker.

Auch Claude Messner, Professor für Konsumverhalten an der Universität Bern, ist überzeugt vom Erfolg des Discounters. «Aldi hat das sicher genau analysiert, sonst würden sie dort keine Filiale eröffnen», so Messner. Er weist zudem darauf hin, dass Aldi nicht nur Tiefpreisprodukte anbiete. «Bei Aldi gibt es wie bei Migros und Coop ein Premiumsegment mit guten Champagnern. Das kaufen auch gut betuchte Konsumentinnen und Konsumenten, die sonst an der Bahnhofstrasse einkaufen.»

Das ist Aldi Suisse

Aldi Suisse betreibt 220 Filialen in der Schweiz und beschäftigt über 3800 Mitarbeitende, rund 215 davon sind Lernende. 2019 machte der Discounter einen Umsatz von knapp 2,3 Milliarden Franken. Über die Umsatzzahlen 2020 schweigt Aldi. Allerdings konnte der Discounter 300 neue Arbeitsplätze im Corona-Jahr schaffen.

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