Denner: Schimmel-Schinken im Regal – Expertin ordnet Gefahr ein

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DiscounterSchimmel-Schinken im Denner-Regal – Expertin ordnet Gefahr ein

Ein News-Scout macht beim Einkaufen in einem Denner in Zürich eine eklige Entdeckung: einen von Schimmel übersäten Schinken. Der Discounter will der Sache nun nachgehen.

Bei seiner Suche nach Schinken machte News-Scout Manuel in einer Denner-Filiale in Zürich eine eklige Entdeckung.
Zwei Packungen Landrauchschinken waren im Regal fast komplett durchgeschimmelt.
Laut Dr. Nadine Gerber, der stellvertretenden Kantonschemikerin der Zürcher Gesundheitsdirektion, sollten Konsumentinnen und Konsumenten solche Fälle umgehend dem Unternehmen melden.
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Bei seiner Suche nach Schinken machte News-Scout Manuel in einer Denner-Filiale in Zürich eine eklige Entdeckung.

20Min/News-Scout

Darum gehts

  • In einer Denner-Filiale hat ein Leser zwei völlig verschimmelte Schinkenpackungen vorgefunden.

  • Eine Expertin der Zürcher Gesundheitsdirektion ordnet ein, wie gefährlich solche pilzverseuchten Lebensmittel sind.

  • Der Discounter hat angekündigt, dass man dem Fall unverzüglich nachgehe.

Eigentlich wollte News-Scout Manuel in einer Denner-Filiale in Zürich einige Brötchen und Aufschnitt einkaufen, um sich ein Sandwich zu machen – was er und sein Klassenkamerad dann aber im Regal vorfanden, dürfte ihnen den Appetit fürs Erste gründlich verdorben haben.

Denn in der Fleischabteilung findet der Leser zwei Packungen Schinken, die sich schon aus der Ferne von den anderen unterscheiden: Der Aufschnitt ist fast komplett durchgeschimmelt, in beiden Packungen ist nur jeweils ein Streifen Fleisch von den Pilzen verschont geblieben.

Diese und eine ähnlich stark verschimmelte Schinkenpackung entdeckte der Leser im Denner-Regal.

Diese und eine ähnlich stark verschimmelte Schinkenpackung entdeckte der Leser im Denner-Regal.

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Wie der Leser weiter berichtet, habe er den Denner-Angestellten vor Ort auf die verschimmelten Produkte aufmerksam gemacht: «Wir haben ihm die Produkte übergeben und er hat uns dafür jeweils ein Getränk geschenkt – sehr korrekt von ihm.» Es hat sich laut dem Kassierer wohl um einen Defekt an der Verpackung gehandelt.

Dr. Nadine Gerber, stellvertretende Kantonschemikerin beim Labor der Zürcher Gesundheitsdirektion, hat für 20 Minuten die Risiken von solchen Schimmel-Packungen in Supermarktregalen eingeordnet. Grundsätzlich habe der News-Scout genau richtig gehandelt und die verschimmelten Produkte dem Verkaufspersonal gemeldet.

Schimmel kann krebserregende Gifte enthalten

«Augenfällig verschimmelte Produkte sind nicht mehr zum Verzehr geeignet, wobei etwa Käse mit Edelschimmel eine Ausnahme bildet», so Gerber. So warnt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit etwa vor dem Giftstoff Ochratoxin A, der natürlicherweise in Schimmelpilzen vorkommt. Dieser ist krebserregend und genotoxisch, kann also schlimmstenfalls auch das Erbgut beschädigen.

«Sollte erst nach dem Kauf zu Hause ein verschimmeltes Produkt bemerkt werden, empfehlen wir, dies umgehend bei der Verkaufsstelle vorbeizubringen oder sich zumindest mit einem Foto des Produkts beim Betrieb zu melden», rät die stellvertretende Kantonschemikerin. Keinesfalls sollte das Produkt aber weiterverarbeitet oder verzehrt, sondern direkt entsorgt werden.

Das sagt Denner zum Schimmel-Schinken

Auf Anfrage von 20 Minuten äussert sich auch Denner: «Wir gehen dem Fall unverzüglich nach, da bei uns auch Kundenzufriedenheit und Qualität stark im Fokus stehen», schreibt der Discounter. Derzeit sei noch nicht bekannt, wie es zum Schimmelbefall kam, die Verantwortlichen vermuten aber, dass die Verpackung beschädigt und die Schinken-Packungen beim Einräumen dann von anderen einwandfreien Produkten bedeckt wurden.

Hast du in Supermärkten auch schon verdorbene Lebensmittel gefunden?

Nun werde man in der Filiale in Zürich alle gleichartigen Produkte überprüfen und falls notwendig weitere Schritte einleiten. Möchte man das Produkt auf der Denner-Website suchen, heisst es zum betroffenen Schinken, dass der Seiteninhalt abgelaufen sei – ob das Produkt also vorerst ganz aus dem Verkauf genommen wurde, ist nicht bekannt.

Zur Qualitätssicherung allgemein schreibt Denner, dass Produkte sowohl bei den Produzenten als auch bei der Anlieferung Kontrollprozesse wie Stichproben durchlaufen. «Es kann aber immer wieder sein, dass allenfalls wie oben beschrieben eine einzelne betroffene Verpackung leider übersehen wurde.»

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