Paris - Disneyland verbietet Mutter (33) das Stillen und kassiert Shitstorm

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ParisDisneyland verbietet Mutter (33) das Stillen und kassiert Shitstorm

Eine australische Mutter gab ihrer zweimonatigen Tochter im Pariser Disneyland die Brust. Das störte die Sicherheitskräfte im Park. Nun steht der Vergnügungspark in der Kritik, Mütter zu diskriminieren.

Im Disneyland Paris wurde eine Frau zurechtgewiesen, sie solle nicht in der Öffentlichkeit stillen.
Die entblösste Brust könnte Besucher aus anderen Kulturen und Religionen stören, so die Security des Parks.
Auf Twitter empörte sich eine andere Besucherin über das Vorgehen von Disneyland.
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Im Disneyland Paris wurde eine Frau zurechtgewiesen, sie solle nicht in der Öffentlichkeit stillen.

Twitter/@marieastier

Darum gehts

  • Am Samstag stillte eine 33-jährige Australierin ihr Baby auf einer Parkbank im Disneyland Paris.

  • «Das könnte Besucherinnen und Besucher anderer Kulturen und Religionen stören», wiesen sie Security-Angestellte zurecht.

  • Es folgte ein Shitstorm auf Twitter. Das Disneyland hat sich mittlerweile entschuldigt.

Am Samstag besuchte eine 33-jährige Australierin zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern das Disneyland in Paris. Als die jüngere der beiden Töchter, ein zwei Monate alter Säugling, zu weinen begann, setzte sich die Mutter auf eine Parkbank, um sie zu stillen.

Nach etwa zehn Minuten Stillen kam die Security des Parkes auf die Mutter zu. Sie forderten sie auf, ihre Brust zu bedecken. «Sie sagten mir, wenn ich das nicht wolle, müsse ich woanders hingehen», sagt die Mutter, die Australierin ist und in Paris lebt, gegenüber «Le Parisien». «Es gibt im Park Besucherinnen und Besucher aus anderen Kulturen und Religionen, die mich sehen könnten», sagte ihr die Security, berichtet die Mutter weiter.

Sie sei geschockt gewesen von den Forderungen des Disneyland-Personals. Sie und ihr Mann legten eine Beschwerde beim Disneyland ein. Eine andere Besucherin, die die Szene beobachtete, postete den Sachverhalt zudem auf Twitter. Dort setzte es einen Shitstorm für das Disneyland ab.

«Euer Sicherheitspersonal hat eine Mutter davon abgehalten, ihr zwei Monate altes Baby zu stillen und das damit begründet, das sei eine Beleidung für die ausländischen Kunden! Das passiert in Frankreich im Juli 2021», empört sich die Twitter-Userin. Sogar die französische Politik schaltete sich ein: «Liebes Disneyland, ein Baby zu stillen ist keine Straftat. Fangt nicht auch noch an, Mütter zu stigmatisieren, es ist auch so schon schwer genug» schrieb Marlène Schiappa, Delegierte des französischen Innenministeriums, ebenfalls auf Twitter.

Das Disneyland verteidigte das Vorgehen des Sicherheitspersonals zunächst. Es gebe im ganzen Park sogenannte Baby Care Center, die speziell auf stillende Mütter ausgerichtet seien. Eine unbefriedigende Antwort, wie Kritikerinnen finden: «Solche Einrichtungen sind super, aber Mütter entscheiden nicht, wo und wann ihre Babys Hunger haben», so Schiappa.

Familie wurde entschädigt

Mittlerweile hat sich das Disneyland entschuldigt. «Wir bedauern die Situation zutiefst und entschuldigen uns bei der betroffenen Mutter. Was von ihr verlangt wurde, entspricht nicht unseren Regeln und Werten. Es gibt keine Einschränkungen für das Stillen im Disneyland Paris.» Die Familie sei entschädigt worden.

Das Disneyland Paris wurde 1992 eröffnet und ist der zweitgrösste Disney-Park der Welt und liefert auch immer mal wieder skurrile Schlagzeilen: Vor zwei Jahren sorgte ein 32-jähriger Schweizer für Wirbel im Park, als er sich unter LSD-Einfluss auf den Bahnen vergnügte. Danach fiel er ins Wasser und galt als verschwunden. Nach einer grossen Suchaktion tauchte er wieder auf – splitterfasernackt in einem Wohnquartier zwei Kilometer ausserhalb des Parks.

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