Elon Musk: Kritik an Washingtons Bürokratie

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DOGEElon Musk schürt «Angst und Schrecken» bei Washingtons Beamten

Mit Posts auf X prangert Elon Musk Personen an, die Beamtenstellen innehaben, die laut seiner Meinung nicht gebraucht werden. Dafür wird er kritisiert.

Elon Musk will mit dem DOGE die Bürokratie in Washington bekämpfen.
Nun hat er die ersten vier Personen, die einen Beamtenjob innehaben, auf X angeprangert.
Kritiker sehen darin bereits den Anfang seines Angriffs auf die Bürokratie, noch ehe Donald Trump als Präsident eingeschworen wurde.
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Elon Musk will mit dem DOGE die Bürokratie in Washington bekämpfen.

AFP

Darum gehts

  • Elon Musk repostet Beiträge, die individuelle Regierungsbeamte in klimarelevanten Positionen anprangern.

  • Die betroffenen Frauen erhalten daraufhin negative Kommentare und Drohungen.

  • Kritiker werfen Musk vor, gezielt Angst unter Beamten zu schüren.

Hat Elon Musk bereits begonnen, die Washington-Bürokratie zu stutzen? Die ehemalige Beamtin Missy Cummings, die früher schon von Musk angegriffen wurde, unterstellt ihm dies. Zu der Aussage bewogen haben sie zwei Beiträge, die Musk kürzlich auf X repostet hat.

Die Posts, die durch ihn zehn Millionen Views erhalten haben, verraten die Namen und Titel, wie zum Teil auch den Wohnort von vier Frauen. Jede davon hat eine Regierungsposition in klimarelevanten Fragen inne. Daraufhin wurden sie mit negativen Kommentaren überflutet. Mindestens eine der vier Frauen hat mittlerweile ihre Social-Media-Konten gelöscht. Cummings sieht eine Strategie hinter Musks Posts.

Online angeprangert

Letzte Woche hat Musk ein Konto mit dem Namen Fentasyl und dem Namen Datahazard repostet. In einem der Posts hiess es: «Ich denke nicht, dass die US-Steuerzahler für die Beschäftigung eines ‹Director of Climate Diversification (she/her)› bei der US International Development Finance Corporation bezahlen sollten.» Dazu veröffentlichte er den vollen Namen und Wohnort der Beamtin. Musk kommentierte den Post mit «So viele gefälschte Jobs».

CNN schreibt, mehrere Beamte haben gegenüber dem Medienunternehmen berichtet, sie hätten Angst und würden sogar körperlich bedroht, weil Musk Bürokraten zu persönlichen Zielscheiben mache. Einige davon sagten auch aus, sie würden sich überlegen, wegen der Bedrohung den Job zu verlassen.

Was denkst du über die Art und Weise, wie Elon Musk Regierungsbeamte öffentlich herausfordert?

Dieses Verhalten ist nicht neu für Musk, der schon oft Personen herausgegriffen hat. Eine ehemalige Bundesbedienstete, Missy Cummings, verärgerte Musk, als sie zur leitenden Beraterin bei der National Highway Traffic Administration befördert wurde. Zuvor hatte sie in ihren Studien und in öffentlichen Kommentaren die Fahrerassistenz von Tesla kritisiert. Sie erzählte, dass sie nach seinen Posts eine Flut von Online-Angriffen erhalten habe, darunter auch Morddrohungen, und musste schliesslich umziehen. «Er will, dass die Beamten eingeschüchtert werden und kündigen, damit er sie nicht entlassen muss», behauptete sie gegenüber der CNN.

«Unser Gegner ist die Bürokratie»

Auch Everett Kelley, Präsident der American Federation of Government Employees, denkt, die Taktik ziele darauf ab, um «Angst und Schrecken» unter den Beamten zu verbreiten. «Man will ihnen Angst machen, damit sie sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen», fügte er hinzu.

Fentasyl verteidigte seinen Post. Es verstehe sich von selbst, dass man niemanden belästigen sollte, weil er einen hochrangigen Regierungsposten innehat, den es nicht geben dürfte. «Aber hohe Regierungsbeamte sind keine einfachen Angestellten. Wir verdienen es zu wissen, wer unsere Regierung leitet und was sie tun.»

Elon Musk selbst hat keine Stellung zu den Vorwürfen genommen, doch sein zukünftiger Co-Direktor des DOGE, Vivek Ramaswamy antwortete auf eine Anfrage der CNN: «Die meisten Beamten sind, wie die meisten Menschen, grundsätzlich gute Menschen und verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden.» Er fügte hinzu: «Unser Gegner ist nicht eine bestimmte Person. Unser Gegner ist die Bürokratie.»

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