Plötzlich alles anders - «DOK»-Serie begleitet fünf Luzerner durch die Corona-Krise

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Plötzlich alles anders«DOK»-Serie begleitet fünf Luzerner durch die Corona-Krise

In einer Serie zeigt SRF-«DOK», wie Luzerner von der Coronakrise getroffen wurden. Zu Wort kommen etwa ein Hotelier, eine Künstlerin und ein Souvenirhändler.

Robert Casagrandes Souvenirgeschäfte in Luzern bleiben wegen Corona leer.
Bojan Jovanovic, der 25 Jahre lang als Hauswart und Mann für alle Fälle in Casagrandes Geschäft gearbeitet hatte, verlor wegen Corona seinen Job.
Roland Küng als CEO von Hunziker in Willisau kämpft um sein Festzelt-Unternehmen.
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Robert Casagrandes Souvenirgeschäfte in Luzern bleiben wegen Corona leer.

SRF

Darum gehts

  • Luzerner leiden während der Corona-Pandemie stark unter den ausbleibenden Touristen.

  • SRF-«DOK» hat fünf Personen ein Jahr lang durch die Krise begleitet.

  • Gezeigt werden ein Hotelier, ein Unternehmer, ein Arbeitsloser, eine Künstlerin und ein Souvenirhändler.

  • Der erste Teil der vierteiligen Serie wird am Freitag auf SRF 1 um 21 Uhr ausgestrahlt.

Casagrande, der grösste Souvenirhändler Luzerns, hat jahrzehntelang sehr gut von den ausländischen Touristengruppen gelebt. Wegen des Coronavirus herrscht im Stammgeschäft am Grendel, dort wo sich die Einheimischen noch vor Kurzem über «Overtourism» beschwert haben, gähnende Leere. «Ich hätte mir nie vorstellen können, dass eine Pandemie solche Auswirkungen haben kann», sagt Robert Casagrande. Über hundert Mitarbeitende müssen monatelang in Kurzarbeit. Casagrande kommt nicht umhin, Personal zu entlassen. Es trifft auch Bojan Jovanovic, der 25 Jahre lang als Hauswart und Mann für alle Fälle im Geschäft gearbeitet hat. Für den 50-jährigen Familienvater ist die Entlassung ein Schock.

Anders gekommen ist es auch für Roland Küng, CEO der Hunziker AG in Willisau mit 70 Mitarbeitenden. Küng ist CEO der Hunziker AG in Willisau mit 70 Mitarbeitenden. Der grösste Festzeltbauer der Schweiz hat vor Corona landesweit die grössten Events ausgerichtet, wie das WEF in Davos oder das eidgenössische Schwingfest. Doch in einem Jahr, in dem keine Events mehr stattfinden, werden auch keine Festzelte mehr benötigt. Plötzlich steht das erfolgsverwöhnte KMU mit leeren Auftragsbüchern da.

Verschiedene Branchen und alle von Corona mit voller Wucht getroffen

Auch die verwöhnte Hotel-Branche in Luzern leidet unter der Pandemie. So etwa auch Manuel Berger. Als er vor zweieinhalb Jahren das Boutiquehotel Beau Séjour an der Haldenstrasse in Luzern übernahm, hätte er nie gedacht, dass er sich bald mitten in einer grossen Krise wiederfinden würde. Nun geht es um die wirtschaftliche Existenz. Mit innovativen Ideen und viel Herzblut versucht der 35-jährige Hotelier einheimische Gäste zu gewinnen. «Doch ohne Ausländer können wir nicht überleben», warnt Manuels Geschäftspartner Walter Willimann.

Nur gerade einen Monat vor dem Shutdown hat die ausgebildete Violinistin Claudia Kienzler als Geschäftsführerin eines Vereins ein marodes Zelt gekauft, um ein über 70 Jahre altes Varieté zu retten. Nun ist die Künstlerin auch für drei Angestellte verantwortlich. Corona dominiert die unsicheren Zeiten und wirbelt die Tourneepläne für die älteste Showbude der Schweiz heftig durcheinander. Und es kommt noch dicker für die Violinistin: Alle ihre Konzerte mit klassischer und zeitgenössischer Musik mussten abgesagt werden.

Der erste Teil der Serie wird am Freitagabend um 21 Uhr bei SRF 1 ausgestrahlt.

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Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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