Attentat auf Donald Trump: Internationale Reaktionen

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Die ReaktionenSo reagieren Amerikas Erzfeinde auf das Trump-Attentat

Die Welt reagiert bestürzt auf den versuchten Mordanschlag auf Donald Trump. Moskau dreht den Spiess um, während China nur ein kurzes Statement abgibt.

Nach schussähnlichen Geräuschen fasst sich Donald Trump an einer Wahlveranstaltung in Butler, Pennsylvania, ans Ohr.

AP

Darum gehts

  • Am Samstag überlebte Ex-US-Präsident Donald Trump ein Attenat.

  • Die Welt zeigt sich bestürzt.

  • Moskau hat das versuchte Attentat als eine Folge von Washingtons «Politik des Schürens von Hass» bezeichnet.

Auf den voraussichtlichen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist offenbar geschossen worden. Trump wurde auf einer Kundgebung in Butler im Staat Pennsylvania verletzt. Ein Kundgebungsteilnehmer und der mutmassliche Schütze sind laut Staatsanwaltschaft tot. Der Sicherheitsdienst teilte mit, Trump sei in Sicherheit. Die Strafverfolgungsbehörden sprachen von einem Attentatsversuch.

Der Vorfall löste in den USA und international Entsetzen aus. Wie Biden verurteilten in der Folge zahlreiche Politiker politisch motivierte Gewalt. Die Schüsse dürften die ohnehin bestehenden Spannungen in dem gespaltenen Land vor der US-Präsidentschaftswahl weiter anheizen.

Joe Biden: «Das ist krank»

US-Präsident Joe Biden wurde über den Angriff auf Trump unterrichtet. «Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht», hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme. «Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten.» Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Präsident Joe Biden sagte, jeder müsse den Angriff auf Trump verurteilen. «Das ist krank», sagte Biden. Noch am Abend wollte Biden vor Kameras treten, um sich auch in Person zu der Attacke zu äussern.

Joe Biden hat nach dem Angriff auch persönlich mit Trump telefoniert. Das teilte das Weisse Haus mit, ohne Inhalte zu dem Gespräch zu nennen. Am Sonntag werde Biden im Weissen Haus von den Strafverfolgungsbehörden über den Stand der Ermittlungen unterrichtet.

Das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden hat zudem umgehend eine Planänderung anberaumt. Die gesamte ausgehende Kommunikation werde unterbrochen, berichteten unter anderem der Sender CNN und die «Washington Post» unter Berufung auf Quellen aus dem Wahlkampfteam. Man arbeite ausserdem daran, die Ausstrahlung von Wahlwerbespots «so schnell wie möglich» zu stoppen.

Donald Trump wird nach lautem Knall von der Bühne evakuiert.
Bei der Wahlveranstaltung in Pennsylvania waren laute Knalle zu hören. Danach sei der ehemalige US-Präsident zu Boden gegangen und von Sicherheitsleuten umzingelt worden.
Von Leibwächtern umringt wurde der 78-Jährige zu seinem Auto eskortiert.
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Donald Trump wird nach lautem Knall von der Bühne evakuiert.

Getty Images via AFP

US-Vize Harris warnt vor Gewaltspirale

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnt nach dem Angriff auf Trump vor einer Eskalation der Gewalt. «Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt», teilte die Demokratin auf X mit. Sie bete für den Republikaner, seine Familie und alle, die von dem Angriff betroffen seien.

China mit kurzem Statement

Chinas Staatschef Xi Jinping hat Donald Trump sein Beileid ausgesprochen. China «besorgt über die Schüsse auf den ehemaligen Präsidenten Trump», hiess es in einer knappen Stellungnahme des Aussenministeriums in Peking. Die Attacke auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber war auf Chinas sozialen Medien das dominierende Thema.

Russland reagiert giftig

Moskau hat das versuchte Attentat als eine Folge von Washingtons «Politik des Schürens von Hass» bezeichnet. Die USA sollten eine Bestandsaufnahme ihrer Politik gegen politische Gegner, Länder und Völker machen, sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Sie empfahl den USA, Geld lieber dafür auszugeben, im eigenen Land für Ordnung zu sorgen als etwa «massenhaft und unkontrolliert Waffen in die Ukraine zu liefern».

Sacharowa kritisierte in diesem Zusammenhang, dass mit US-Finanzierung von der Ukraine auch Attentate auf Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet würden.

Hochrangige US-Politiker verurteilen Attacke

Auch etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten die Attacke. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äusserte sich bei X ähnlich. «Amerika ist eine Demokratie», schrieb er dort. «Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals akzeptabel.» Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, teilte bei X mit, er sei erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass es Trump gut gehe. «Politische Gewalt hat keinen Platz in unserem Land.»

Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama verurteilte den Angriff. «In unserer Demokratie ist absolut kein Platz für politische Gewalt», schrieb der Demokrat auf X. Der Vorfall gebe Anlass, sich zu Anstand und Respekt in der Politik zu bekennen.

Die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi schrieb auf X: «Als jemand, deren Familie Opfer politischer Gewalt geworden ist, weiss ich aus erster Hand, dass politische Gewalt jeglicher Art in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Ich danke Gott, dass der ehemalige Präsident Trump in Sicherheit ist.»

Trumps möglicher Vize Vance beschuldigt Biden

Der als Vizepräsidenten-Kandidat von Donald Trump gehandelte US-Senator J.D. Vance hat die Schüsse während Trumps Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania auf die Wahlkampfrhetorik des demokratischen Präsidenten Joe Biden zurückgeführt. «Heute ist nicht einfach ein isolierter Einzelfall», schrieb Vance am Samstag im Onlinedienst X. Vielmehr hätten Bidens Schmähungen gegen Trump direkt zur Gewalttat beigetragen.

«Die zentrale Prämisse von Bidens Kampagne ist, dass Präsident Donald Trump ein autoritärer Faschist ist, der um jeden Preis gestoppt werden muss», schrieb Vance und fügte hinzu: «Diese Rhetorik hat direkt zur versuchten Ermordung von Präsident Trump geführt.»

Elon Musk unterstützt Trump «voll und ganz»

Nach dem Vorfall bei einem Wahlkampfauftritt Donald Trumps erhält der frühere US-Präsident Rückhalt durch den Unternehmer Elon Musk. «Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine schnelle Genesung», teilte der Tesla- und SpaceX-Chef auf seinem Kurznachrichtendienst X mit.

Musk unterstützt einem Medienbericht zufolge den US-Präsidentschaftswahlkampf von Trump auch finanziell. Der Tech-Milliardär habe eine beträchtliche Summe an einen Super-Pac gespendet, eine Organisation, die Trumps Wahlkampf in den sogenannten «Swing States» unterstützt, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute anonyme Quellen.

Nigel Farage hetzt gegen die Medien

Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hat nach dem Vorfall im Bundesstaat Pennsylvania gegen Medien gehetzt. «Mainstream-Medien haben ein Narrativ des Hasses gegen meinen Freund Donald Trump verbreitet», schrieb Farage, der den Brexit vorangetrieben hatte, auf der Plattform X. «Ich hoffe, dass sie stolz auf sich sind. Ekelhafte Leute.» Farage von der rechtspopulistischen Partei Reform UK teilte ein gepostetes Foto, auf dem Trump den Arm in die Höhe reckt.

Javier Milei spricht von «feigem Attentat»

Brasiliens linker Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat den Angriff scharf verurteilt. «Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden», teilte Lula in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X mit. «Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel.»

Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei solidarisierte sich nach dem Angriff mit Trump. Er sprach auf X von einem «feigen Attentat». Im Zusammenhang mit dem Vorfall warf Milei internationalen Linken unter anderem vor, «Gewalt zu fördern». Aus Angst, Wahlen zu verlieren, griffen sie auf Terrorismus zurück, so Milei. Er hoffe auf eine rasche Genesung des Ex-Präsidenten und «auf eine faire, friedliche und demokratische Wahl in den Vereinigten Staaten».

Georgia Meloni hofft auf Dialog im Wahlkampf

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ruft nach dem Attentat zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump – «in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten», schrieb Meloni in der Nacht zum Sonntag bei X.

Keir Starmer: «Bin entsetzt»

Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer hat nach dem Angriff auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump politische Gewalt jeder Art verurteilt. «Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche», teilte Starmer, der erst seit Anfang Juli im Amt ist, auf der Plattform X mit. «Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs», schrieb Starmer.

Ähnlich äusserte sich sein Aussenminister David Lammy: «Während wir die schockierenden Entwicklungen in Pennsylvania verfolgen, sind unsere Gedanken und besten Wünsche bei Präsident Trump – ebenso wie bei allen Opfern und ihren Familien.»

Justin Trudeau verurteilt die Gewalt scharf

Der Vorfall mache Kanadas Regierungschef Justin Trudeau wütend, schrieb dieser in der Nacht zum Sonntag bei X. «Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel.» Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern.

Netanyahu und Orban zeigen sich erschüttert

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erschüttert gezeigt. «Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump», schrieb Netanjahu von sich und seiner Frau in der Nacht zum Sonntag bei X. «Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung.»

Auch Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat dem früheren US-Präsidenten seine Solidarität ausgedrückt. «Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump», schrieb Orban in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X. Die beiden Rechtspopulisten Orban und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

Scholz: «Anschlag verabscheuungswürdig»

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat Ex-US-Präsidenten Donald Trump nach dem Attentatsversuch eine schnelle Genesung gewünscht. «Solche Gewalttaten bedrohen die Demokratie», schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. «Der Anschlag auf US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist verabscheuungswürdig. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung. Meine Gedanken sind auch bei den Personen, die bei dem Attentat in Mitleidenschaft gezogen wurden.»

Von der Leyen «zutiefst schockiert»

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt gezeigt. «Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump», schrieb sie am frühen Sonntagmorgen auf X. Sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus. «Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie», unterstrich die Kommissionschefin.

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