Effingen AG: Ein Luchs sorgte bei Reiterin und Pferd für Herzklopfen

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Effingen AG«Wäre er noch näher gekommen, wäre ich vom Pferd gestiegen»

Rachel Dura (36) begegnete während des Ausritts mit ihrem Pferd einem Luchs. Dieser schien sich ans Pferd anzupirschen.

Als Rachel Dura mit ihrem Pferd in Effingen unterwegs war, begegnete die 36-Jährige einem Luchs.

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Darum gehts

  • Rachel Dura ging mit ihrem Pferd auf einen Ausritt.

  • In Effingen AG traf sie dabei auch einen Luchs.

  • Der Luchs schien sich an das Pferd anpirschen zu wollen.

  • Die 36-Jährige hatte dabei Angst um ihr Pferd. 

  • Laut einer Expertin hat die Reiterin richtig gehandelt.

So etwas hat die 36-jährige Aargauerin noch nie erlebt. Als Rachel Dura mit ihrem Pferd in Richtung Gallenkirch unterwegs war, bemerkte sie im Augenwinkel ein Tier hinter ihr. «Ich dachte zuerst, dass uns ein Hund verfolgt. Da das Tier in der Wiese lag, erkannte ich nicht genau, ob es wirklich ein Hund ist», so die Reiterin.

Als sie sich nach einigen Metern nochmals umdrehte, kam der Vierbeiner immer näher an sie und ihr Ross. «Ich stellte fest, dass uns ein Luchs verfolgt», sagt Dura. Überrascht über die Situation blieb die 36-Jährige mit ihrem Pferd stehen.

«Hatte Angst um mein Pferd»

«Ich habe noch nie einen Luchs in der freien Natur gesehen», so die Pferdeliebhaberin. Die Wildkatze schien laut der 36-Jährigen nicht beeindruckt davon, dass ein Mensch auf dem Pferd sass. «Es wirkte so, als ob die Katze versuchte, sich anzupirschen. Ich hatte schon Angst um mein Pferd», gesteht Dura.

Um ihr Pferd nicht dem Zufall zu überlassen, versuchte die Reiterin, den Luchs mit lauten Rufen zu verscheuchen. Das klappte auch. «Wäre er noch näher gekommen, wäre ich vom Pferd gestiegen. Ich vermute, der Luchs hat nicht gerochen, dass ein Mensch auf dem Pferd sitzt», so Dura.

«Kann sich glücklich schätzen»

Begegnungen mit einem Luchs in freier Wildbahn kommen eher selten vor, sagt Nicole Bosshard von der Kora (Raubtierökologie und Wildtiermanagement). «Wer einem Luchs begegnet, kann sich deshalb glücklich schätzen.» 

Ab und an wurde in der Vergangenheit laut Bosshard jedoch verzeichnet, dass vor allem Jungtiere neugierig sind. «Vielleicht hat das Tier im Video das erste Mal ein Pferd gesehen und dabei wahrscheinlich den Menschen darauf nicht wahrgenommen», mutmasst Bosshard.

Richtig gehandelt

Nahezu unwahrscheinlich ist laut Bosshard jedoch, dass der Luchs das Pferd angegriffen hätte. «Pferde sind für einen Luchs viel zu gross und entsprechen nicht seinem Nahrungsspektrum, welches vor allem aus Rehen und Gämsen und kleineren Säugetieren besteht.»

Auch für Menschen sei der Luchs nicht gefährlich. Begegnet man der Raubkatze in der Natur und diese verzieht sich nicht von alleine, sollte man durch Rufen oder Klatschen auf sich aufmerksam machen. «Luchse sind scheue und heimliche Tiere. Sieht oder hört er einen Menschen, verzieht er sich. Die Reiterin im Video hat alles richtig gemacht», so Bosshard abschliessend.

Bist du schon einem Luchs in freier Wildbahn begegnet?

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