Skurriles InseratEhepaar will zu lauten Güggel verschenken
Ein Ehepaar aus Säriswil BE will seinen Hahn loswerden. Dieser haust neben dem Schlafzimmer und reisst die beiden zu früh aus ihren Träumen.
Wer dieser Tage durch Säriswil (Gemeinde Wohlen bei Bern) flaniert, dem springt an den dörflichen Anschlagbrettern eine sonderbare Ausschreibung ins Auge: Zu verschenken ist ein zehn Monate alter, stattlicher Güggel, der es mit seinem morgendlichen Gekrähe offenbar übertreibt. Seine Stimme jedenfalls wird im Steckbrief als «(zu) laut» eingestuft.
Güggel raubt Ehepaar den Schlaf
Wegen schreiender Hähne sind sich Nachbarn schon so sehr in die Haare geraten, dass sie gegeneinander vor Gericht zogen. Im vorlliegenden Fall gibt es jedoch kein Hühnchen zu rupfen, wie Hühnerhalter P. G.*, der das Inserat ausgehängt hat und nicht mit vollem Namen genannt werden will, auf Anfrage erklärt: «Der Güggel stört nur mich und meine Frau.»
Der Hahn hause direkt neben dem Schlafzimmer, erzählt der Säriswiler. Sein Krähkonzert frühmorgens um fünf gehe den Eheleuten derart auf den Wecker, dass sie den Gockel nun loswerden möchten: «Wie die meisten Leute würden auch wir gerne bis um sieben Uhr schlafen können.»
«Er ist ein Gentleman»
Der namenlose Güggel war eines von fünf Küken, die sich die G.s vor zehn Monaten zulegten. Zwei weitere männliche Bibeli wurden getötet, besagten Hahn liess man gross werden und auf die Hühner aufpassen. «Er ist ein Gentleman und schaut gut zu ihnen», so G. Auch handle es sich um ein zahmes Tier, das keine Menschen anspringe.
Seit zehn Tagen hängen die Anzeigen mittlerweile in Säriswil, gemeldet hat sich noch niemand. Geht es dem Hahn schon bald an den Kragen? Daran mag G. derzeit nicht denken: «Ich bin guter Dinge, dass wir einen Bauernhof finden werden, der unseren Güggel aufnimmt.»
* Name der Redaktion bekannt