5 Eiskaffee-Rezepte, vom Iced Cappuccino zum Espresso Tonic

Ein klassischer Eiskaffee ist lecker – die etwas ausgefalleren Rezepte lohnen sich aber genau so zu probieren.

Ein klassischer Eiskaffee ist lecker – die etwas ausgefalleren Rezepte lohnen sich aber genau so zu probieren.

Unsplash/Nathan Dumlao
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Von klassisch bis ausgefallenEin Barista zeigt die besten Eiskaffee-Rezepte für zu Hause

Es gibt kaum ein erfrischenderes Getränk als den Eiskaffee vom Barista. Zu Hause kommt er dann eher einer lauwarmen Brühe gleich. Diese Rezepte vom Kaffee-Spezialisten gelingen auch daheim.

Obwohl die Zubereitung auf dem Papier kaum einfacher sein könnte – Kaffee auf Eis serviert und mit Milch gerührt –, kommt dein Eiskaffee einfach nicht an den vom Barista ran? Die drei Gründer vom Zürcher Café an der Leonhardstreppe verraten dir, wie du deine Lieblingsversion perfekt hinbekommst.

Guter Kaffee ist das A und O

«Grundlage für alle Kaffeegetränke auf Eis ist natürlich ein guter Kaffee. Wir empfehlen, ganze Bohnen von der Rösterei des Vertrauens zu kaufen, die erst kurz vor der Zubereitung gemahlen werden», so David, einer der drei Gründer des kleinen Zürcher Cafés, das noch als Geheimtipp gilt und offiziell gar keinen Namen trägt. Manche Gäste würden es «Café Leonhardstreppe» nennen, manche «Lamassu» und andere wiederum «Society is too realistic» – wie das breite Neonkunstwerk, das prominent über dem minimalistischen Tresen aus schwarzem Steinmonolith hängt.

Das Neonkunstwerk stammt vom Zürcher Künstlerduo Baltensperger + Siepert und ist ein Zitat eines Tagelöhners aus Peking.

Das Neonkunstwerk stammt vom Zürcher Künstlerduo Baltensperger + Siepert und ist ein Zitat eines Tagelöhners aus Peking.

Barbara Boqaj

Die Qualität von vorgemahlenem Kaffee aus dem Supermarkt ist meist mässig, der Mahlgrad nicht fein genug und die Geschmacksstoffe des Kaffees sind nicht mehr so intensiv, da sie sich bereits während der Produktion entfaltet haben. Sich bei der Wahl des Kaffees auch Gedanken über Ökologie und Fairtrade zu machen, sei für David dabei selbstverständlich.

Über das Café an der Leonhardstreppe

Im Mai 2020 haben der Osteopath Michael, der guten Kaffee im Quartier vermisste, der Künstler David und Mangkus, Head-Barista und Kaffee-Sommelier das Café ohne Namen an der Leonhardstreppe in Zürich gegründet.

In der Kaffeeboutique ist die Auswahl ist auf das Wesentliche reduziert. Doch neben Cappuccino und Flat White finden sich auch Spezialitätenkaffee wie Espresso Tonic oder japanischer Iced Filter Coffee. Die lokalen Rösterein des Vertrauens sind Henauer und Miro.

Von links nach rechts: David, Mangkus und Michael, die drei Gründer des Cafés.

Von links nach rechts: David, Mangkus und Michael, die drei Gründer des Cafés.

Barbara Boqaj

Was den Geschmack angeht gilt: je dunkler ein Kaffee geröstet wurde, desto markanter sind die Röstaromen – je heller, desto fruchtiger ist er. Die Komplexität des Kaffees kommt bei helleren Röstungen besser zur Geltung. Hier kann aber nach Geschmack entschieden werden, welche Röstung für den Eiskaffee verwendet wird. Michael, David und Mangkus finden aber, dass sich fruchtige Röstungen besonders für Kaltgetränke eignen.

Nachfolgend verrät dir das Trio seine besten Rezepte für Kaffee auf Eis – vom Klassiker bis zur fruchtigen Variante:

1. Der Klassiker: Iced Cappuccino

Die Milch darf nicht zu heiss sein.

Die Milch darf nicht zu heiss sein.

Barbara Boqaj

Für einen Iced Cappuccino brauchst du nur Eis, Milch oder eine pflanzliche Alternative (das Café an der Leonhardstreppe empfiehlt Hafermilch) und frisch gebrühten Espresso. «Falls du keine Espressomaschine hast, kannst du alternativ auf den Klassiker aus der Bialetti-Moka zurückgreifen», so David. Fülle ein ca. 3 dl grosses Glas mit Eis, schäume 100 bis 150 ml Milch leicht auf (die Milch darf nicht zu heiss sein!) und giesse sie anschliessend über das Eis. Gib der Milch ruhig einen Moment Zeit zum Abkühlen. Danach gibst du den frischen Espresso (25 ml) dazu – fertig!

2. Der Coole: Espresso Tonic

Der frische Espresso Tonic wird immer populärer.

Der frische Espresso Tonic wird immer populärer.

Barbara Boqaj

Auch wenn sich diese Mischung etwas ungewohnt anhört: Der Espresso Tonic wird immer beliebter und könnte kaum erfrischender sein. Die Mischung von Tonic und Espresso eignet sich für zwischendurch sowie als alkoholfreier Energie-Spender für nach der Arbeit – er schmeckt aber auch gut mit Gin.

Dazu füllst du 100 ml Tonic in ein mit Eis gefülltes Glas. Dann kommt der frische Espresso (25 ml) dazu. Die Kohlensäure des Tonics sorgt für einen schönen Schaum an der Oberfläche. Danach rührst du die Mischung um – vorsichtig, sonst schäumt es über!

Welches Eis benutze ich für Eiskaffee?

«Wir empfehlen, das Eis selber zu Hause zu machen, in den klassischen Würfeln oder anderen Formen wie Kugeln», so David. Volleis sieht im Glas nicht nur schöner aus, sondern schmilzt auch weniger schnell als das teils hohle Kegeleis.

3. Der Süsse: Mangarelli

Für alle, die es süsser mögen: Der Mangarelli.

Für alle, die es süsser mögen: Der Mangarelli.

Barbara Boqaj

«Mangarelli ist der Erschaffer unseres Marmortresens», erklärt David, «seinen persönlichen Lieblingskaffee haben wir daher als «Mangarelli, il nostro caffè leccese» in unsere Karte aufgenommen». Er sei eine süsse Spezialität aus Lecce, dem Süden Italiens.

Fülle ein Glas mit Eiswürfeln und gebe je nach Geschmack mindestens einen Teelöffel Mandelsirup hinein. Mische diesen mit frischem Espresso (25 ml). «Die Bitterstoffe des Mandelsirups verbinden sich besonders gut mit den Röstaromen eines italienisch gerösteten Kaffees (dunkel)», so die Kaffee-Enthusiasten.

4. Der Milde: Cold Brew

Beim Cold Brew werden wenig Bitterstoffe gelöst, weshalb er besonders mild ist.

Beim Cold Brew werden wenig Bitterstoffe gelöst, weshalb er besonders mild ist.

Barbara Boqaj

Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich hierbei um einen Kaffee, der kalt extrahiert wird. «Durch die kalte Extraktion kommen Düfte und Geschmäcker zum Tragen, die bei einer klassischen Extraktion so nicht wahrnehmbar wären. Cold Brew hat eine wunderbare natürliche Süsse und ist sehr rund im Geschmack», so Michael.

Hierfür wird der Kaffee sehr grob gemahlen und dann mit kaltem Wasser rund 20 Stunden im Kühlschrank eingelegt. Die Experten mischen 50 g Kaffeemehl mit 500 ml Wasser. Danach wird das Ganze gefiltert – und schon ist der Cold Brew fertig. Servieren kannst du ihn mit Eis.

Den Cold Brew kannst du ohne Geschmackseinbussen gut eine Woche im Kühlschrank aufbewahren. Achtung: Da er je nach Brühdauer ein Mehrfaches an Koffein gegenüber herkömmlichem Espresso aufweist, solltest du nicht zu viel davon trinken.

5. Der Fruchtige: Japanischer Iced Filter Coffee

Hier tropft der Filterkaffee während des Brühvorgangs direkt auf die Eiswürfel.

Hier tropft der Filterkaffee während des Brühvorgangs direkt auf die Eiswürfel.

Barbara Boqaj

Für den Japanischen Iced Filter Coffee wird der Filterkaffee direkt auf Eiswürfel aufgegossen. So wird der Oxidationsprozess direkt gestoppt und der Kaffee behält seinen einzigartig fruchtigen Geschmack.

Der Vorgang ist einfach: Spüle zuerst den Filter mit heissem Wasser aus. Danach füllst du einen Krug mit Eis. Für den Filterkaffee verwendest du 18 g Kaffee, der mittelgrob gemahlen wurde. Danach giesst du 300ml heisses Wasser über den Kaffee (Profi Mangkus erwärmt das Wasser für seinen Spezialitätenkaffee aus Bolivien auf genau 86 Grad). Die Brühdauer beträgt rund drei Minuten, wobei Brühtemperatur und Brühdauer einen starken Einfluss auf den Geschmack haben, wie die Kaffeeprofis wissen.

Wie bereitest du deinen Eiskaffee zu? Teile uns dein Geheimrezept in den Kommentaren.

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