Konfi-Überraschung in BüronEin Dorf jagte das Christkind
In Büron LU hat eine geheimnisvolle Annalie das gesamte Dorf mit Konfitüre beschenkt. Drei Tage lang rätselten die Einwohner über das unbekannte Christkind. Nun ist das Geheimnis gelöst.
Heimlich und unbemerkt hat sich das geheimnisvolle Christkind angeschlichen und zugeschlagen: In fast jeden Briefkasten im luzernischen Büron legte es am vergangenen Sonntag ein Glas Konfitüre und ein Weihnachtskärtchen. «Fröhliche Festtage, Annalie», hiess es darauf knapp, was das 2000-Seelen Dorf zum Rätselraten animierte. «Die superfeine Konfitüre freute uns alle», schreiben die Leser-Reporterinnen Eva Forster, Michaela Häfliger und Nadja Bosshard an 20 Minuten Online, «doch niemand kennt eine Annalie!»
Drei Tage lang gab es im idyllischen Dorf im Surental kein anderes Thema. Am Stammtisch, in der Bäckerei oder beim Einkauf hörte man immer die gleiche Frage: Wer ist diese Annalie? Es wurde gerätselt und getuschelt, doch das Geheimnis blieb. Selbst der offenbar eingeweihte Bäcker Alex Amrein schwieg eisern und schmunzelte lediglich bei der Frage, wer bei ihm denn Konfi für das ganze Dorf gekauft habe, wie die Leser-Reporterinnen weiter schreiben.
«Die Büroner sollten wieder miteinander reden»
Nun ist das rätselhafte Christkind enttarnt oder genauer gesagt: Es hat sich selbst gestellt. Der örtliche Gewerbeverband bekennt sich öffentlich zum Weihnachtssegen. In der aktuellen Ausgabe der Dorfzeitung «Postab» wünscht Annalie im Namen von «Büron Open» frohe Festtage und bedankt sich für die Berücksichtigung des örtlichen Gewerbes. «Wir wollten die Büroner wieder dazu bringen, miteinander zu sprechen», sagt Martina Grossenbacher. Die Präsidentin von «Büron Open» hat gemeinsam mit dem restlichen Vorstand in einer Nacht- und Nebelaktion die Konfi-Gläser im Dorf verteilt.
Nebst der Bäckerei Amrein waren auch die heimische Schreinerei und die Sägerei eingeweiht. Dank der Verschwiegenheit blieb die Überraschung bis zur Auflösung geheim. «Zwei Personen haben mich am Sonntag gesehen», erinnert sich Grossenbacher an die einzige Schrecksekunde während der Aktion, «aber sie konnten den Link zur Konfi zum Glück nicht machen.» Die süsse Weihnachtsüberraschung verbuchen die Verantwortlichen als Erfolg: «Am Stammtisch haben die Herren am Donnerstagmorgen herzhaft darüber gelacht und es wurde auch sonst richtig diskutiert», so Grossenbacher. Dank des geheimnisvollen Christkinds sei Büron wieder «ein Stück näher zusammengerückt».