«Ein Pornostar darf nie versagen»

Aktualisiert

Rocco Siffredi«Ein Pornostar darf nie versagen»

Er ist der Italian Stallion, der gutbestückte Pornostar, der es zum Mulitmillionär geschafft hat. Im Interview spricht er über guten Sex, Penisprobleme und Schweizer Frauen.

Martin Fischer
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Martin Fischer

Er hat sich tatsächlich hochgeschlafen: Rocco Siffredi, der berühmteste Pornostar der Welt, sitzt auf einem Millionen-Imperium. Mit geschickten Investitionen und viel Ausdauer verdient «The Italian Stallion» noch heute jedes Jahr Millionen. Den Job vor der Kamera hat der 51-Jährige aufgegeben. Er steht nur noch dahinter. Nächste Woche kommt der Italiener an die Extasia-Erotikmesse nach Basel. 20 Minuten hat mit ihm die drängendsten Fragen schon einmal geklärt.

Du drehst keine Pornos mehr. Was machst du jetzt den ganzen Tag?

Rocco Siffredi: Ich habe nur vor der Kamera aufgehört, Pornos zu machen. Ich produziere immer noch Filme. Und ich habe die Siffredi Hard Academy gegründet, in der ich Leute darauf vorbereite, Pornostars zu werden.

Was lehrst du deine Schüler dort?

Es geht nicht darum, mit möglichst vielen Frauen Sex zu haben. Sondern es so zu tun, dass die Frauen Spass dabei haben.

Mit wie vielen Frauen hattest du bis heute Sex?

Mehr als 5000.

Mit deiner Erfahrung: Was ist guter Sex für dich?

Das oberste Ziel muss sein, dass die Frau Spass hat dabei. Ich glaube, viele Menschen nutzen nur zehn Prozent des wahren Potenzials beim Sex.

Dein Tipp an sie?

Seid grosszügiger. Was du gibst, bekommst du zurück. Und: Du brauchst keinen grossen Penis, um ein Mädchen glücklich zu machen.

Sondern?

Das Wichtigste beim Sex ist Selbstvertrauen. Ganz einfach. Aber klar, wenn du gut bestückt bist und gut aussiehst, hilft das. Ich hatte da Glück. Es wäre nicht einfach gewesen, Rocco Siffredi zu werden mit einem kleinen Penis.

Wie gross ist dein Penis denn?

23 Zentimeter. Aber wenn ich eine tolle Frau vor mir habe, schaffe ich es auf 24. (lacht)

Bist du auch mal unsicher?

Klar. Ich hatte auch vor der Kamera Probleme. Es war manchmal hart, hart zu werden. Weil ich krank war. Oder weil ich mit Problemen beschäftigt war. Und ein Penis will keine Probleme.

Was hast du dann getan?

Ich habe meine Probleme immer gelöst. In diesem Business kannst du hundert gute Szenen drehen, wenn du eine versaust, erinnern sich alle nur an diese. Ein Pornostar darf niemals versagen.

Heute gibt es Viagra.

Ja, das macht es einfacher. Die meisten nehmen Viagra. Oder machen Injektionen.

Injektionen? Das musst du erklären.

Man spritzt sich am Penisansatz eine Flüssigkeit, die lokal die Blutzirkulation anregt. Der Penis wird automatisch hart, für Stunden. Das Problem: Dein Kopf muss gar nichts mehr machen. Das kreiert keine echten, sexy Momente. Und es kann gefährlich werden.

Wie denn?

Ich musste schon zwei Schauspieler ins Spital fahren, weil die Erektion nicht mehr abklang. Irgendwann beginnt das höllisch zu schmerzen. Die Ärzte müssen dann Schnitte machen, um Blut abzulassen.

Bist du froh, da nicht mehr mitmachen zu müssen?

Vielleicht komme ich ja zurück. Aber wenn, dann sicher ohne Spritzen. Frauen törnen mich immer noch an. (lacht)

Warum hast du aufgehört?

Wegen der Familie. Mein ältester Sohn ist jetzt 19. Er hat eine Freundin, sie ist 18. Als sie bei uns am Tisch sass, hab ich gemerkt, dass ich nicht mit Frauen Sex haben kann, die so alt sind wie die Freundin meines Sohnes. Dieser Gedanke war mir sehr, sehr unangenehm. Da wusste ich: basta.

Eifern dir deine Söhne beruflich nach?

Die machen ganz andere Dinge. Einer ist im Leichtathletik-Nationalteam. Der andere studiert Wirtschaft. Der Ältere hilft mir manchmal auf dem Set. Und wenn die Mädchen mit ihm drehen wollen, sagt er: Papa, keine Chance. Ich bin meiner Freundin treu.

Hattest du mal Sex mit Schweizerinnen?

Ja, einen meiner besten Filme habe ich mit Sandy Insatiable gemacht. An ihrem 18. Geburtstag. Und da war noch Laetitia. Das war vielleicht so 1993, 1994. Der Film hiess «Never Say Never to Rocco».

Schaust du eigentlich Pornos?

Nicht oft. Das törnt mich nicht an, weil ich genau weiss, was sie tun und wie sie es tun.

Ist dir bewusst, dass viele Männer wegen dir Komplexe haben?

Ja. Aber schau, die meisten meinen, ich sei Rocco geworden, wegen meinem grossen Ding. Echte Fans sagen mir: Ich weiss, du magst, was du tust. Darum bist du Rocco geworden.

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