Einbrecher freuen sich über 3-D-Drucker

Aktualisiert

Neue TechnologieEinbrecher freuen sich über 3-D-Drucker

3-D-Drucker boomen. Doch nicht alles, was sie ausspucken, ist legal. Ein Test zeigt: Einbrecher können damit problemlos Schlüssel nachdrucken. Mehr als ein Foto brauchen sie nicht.

von
hal

Vom Herzsensor über Spaghetti bis zum ganzen Haus: 3-D-Drucker sollen in Zukunft praktisch alles drucken können. Schon heute sind sie zu vielem fähig – und wecken Befürchtungen, dass auch Kriminelle die neue Technologie für sich nutzen werden.

Ein Test des «Beobachters» zeigt, dass die Bedenken durchaus angebracht sind: Das Magazin liess mit einem 3-D-Drucker einen Schlüssel nachmachen. Mehr als ein Handy-Foto des echten Schlüssels war dafür nicht nötig.

Innert 30 Minuten hatte der Tester fünf Kopien in der Hand. Der Erste zerbrach zwar, weil er zu kräftig gedreht wurde. Der Zweite öffnete aber Haus- und Wohnungstür. Die auf Schliesssysteme spezialisierte Firma Assa Abloy bestätigt: Ausser elektronischen und solchen mit Kopierschutz können alle Schlüssel nachgedruckt werden.

«Noch keine breite Gefahr»

Einen 3-D-Drucker gibts bereits für wenige Tausend Franken. Mehr als ein Computerprogramm und «etwas Wissen», wie der «Beobachter» es formuliert, brauchen Einbrecher für das Kopieren nicht. Schlüsselhersteller Kaba bleibt trotz der neuen Technologie gelassen: «Wir sehen 3-D-Schlüsselkopien momentan nicht als breite Gefahr», so Sprecherin Saskia Hengartner.

Den Polizeikorps sind auch noch keine entsprechenden Fälle bekannt. Die Kantonspolizei Genf zweifelt sogar, dass sich das Kopieren von Schlüsseln für Kriminelle lohnt: «Einbrecher werden wohl kaum die Mühe auf sich nehmen, extra einen Schlüssel zu kopieren. Mit dem nächsten Stein ein Fenster einzuwerfen, ist immer noch einfacher.»

Wie ein 3-D-Drucker funktioniert, hat 20 Minuten im September im Video vorgestellt:

Deine Meinung zählt