Abenteurerin & BonvivantEinfach luxuriös
Schauspielerin Kiki Maeder kann locker wochenlang im Schlafsack pennen. Ihr Bruder Nico hat es lieber gediegen.
Kiki, 28, die Abenteurerin
«Mein Bruder hat es gern luxuriös - das Abenteuerliche reizt ihn nicht. Er war von klein auf ein guter Gastgeber, konnte schon früh einen ganzen Saal unterhalten. Allerdings hat er nie mit mir gespielt. Schenkte er mir dann mal seine Aufmerksamkeit, war ich für alles zu haben. Etwa ‹Nicos Bank›. Das spielten wir, wenn er sein Sackgeld verbraucht hatte. Er setzte die Lesebrille unseres Vaters auf und mimte den Bankdirektor, dem ich mein Sparschwein abliefern musste. Dafür erhielt ich einen Code auf einem Zettel, mit dem ich mein Geld nach zwei Wochen wieder hätte abholen können. Den versuchte er mir dann immer zu klauen. Später hatte er Angst, dass ich mit einem seiner Freunde anbändeln könnte. Typisch grosser Bruder. Heute verstehen wir uns blendend. Ausser wenn ich mal wieder Phasen voller Selbstzweifel habe, wie das Schauspieler so haben. Ruf ich ihn dann an und hoffe auf wärmende Worte, sagt er mir oft nur, was ich besser machen soll.»
Nico, 32, der Bonvivant
«Kiki ist naturverbundener als ich. Sie reist mit Rucksack und Schlafsack sechs Wochen durch Asien. Ich gehe erst los, wenn ich ein schönes Hotel gebucht habe. Zum Beispiel auf Ibiza oder in Paris. Generell habe ich gern Sicherheit im Leben. So wie Kiki könnte ich das nicht: wissen, dass ich jetzt ein paar Monate ein Engagement habe und nachher wieder nichts. Oder an einem Casting eine Absage zu kriegen - dafür wäre ich zu stolz. Aber ich finde toll, was sie macht, und gehe auch mal an ein Theaterstück von ihr. Obwohl ich fast nicht stillsitzen kann. Ich bin so ein Rutschfüdli. Im Teenager-
Alter wurde aus dem kleinen Pumuckl Kiki, der immer ein bisschen für sich war, plötzlich eine hübsche, junge Frau. Und all meine Kollegen haben sie angesabbert. Da musste ich schon mal jemanden mit Worten einschüchtern. So ist das halt als grosser Bruder: Für die kleine Schwester ist eigentlich niemand gut genug.»
Show & Schmaus
Christina Maeder, genannt Kiki, und ihr vier Jahre älterer Bruder Nicolas wuchsen in einer Villa am Zürichberg auf, wo 1986 an Silvester das Brillen-Bild entstand. Ihr Vater war der 2005 verstorbene Speditionsunternehmer Jacky Maeder. Kiki besuchte die Schauspielschule in Zürich. Vom 3. November bis 28. Februar steht sie im Zürcher Bernhardtheater in der «Kleinen Niederdorfoper» und in Michael Endes «Wunschpunsch» auf der Bühne. Nico startete nach der Matura als Gastrounternehmer und Partyorganisator durch. Heute ist er Mitinhaber und Geschäftsführer des Restaurants Bärengasse beim Paradeplatz in Zürich.