Einigung bei UNO-Klimakonferenz

Aktualisiert

LimaEinigung bei UNO-Klimakonferenz

Mit zwei Tagen Verspätung konnten die 195 Mitgliedstaaten doch noch eine Lösung zur CO2-Minderung aushandeln.

Brauchten viel Geduld: Delegierte an der UNO-Klimakonferenz.

Brauchten viel Geduld: Delegierte an der UNO-Klimakonferenz.

Die UNO-Klimakonferenz hat sich in einem Minimalkonsens auf erste Grundlagen für einen Weltklimavertrag verständigt.

Die 195 Länder verabschiedeten in der Nacht zum Sonntag in Lima einen Beschlusstext.

Dieser enthält aber nur sehr vage Kriterien für die nationalen Klimaschutzzusagen, die im Frühjahr 2015 vorgelegt werden sollen. Umweltverbände sprachen von einem «gefährlich schwachen Text».

«Das Dokument ist verabschiedet»

«Das Dokument ist verabschiedet», sagte Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal, der als Gastgeber die Verhandlungen leitete, zum Applaus und Jubel der erschöpften Delegierten. Zudem wurde ein allgemeiner Zeitplan für die weiteren Verhandlungen beschlossen, die beim UNO-Klimagipfel in Paris in Dezember 2015 zum Abschluss eines neuen dauerhaften und bindenden Klimaabkommens führen sollen.

Der in Lima verabschiedete Rohentwurf für einen Weltklimavertrag ist dem Beschluss als Textanhang angefügt. Die 37 Seiten umfassende Vorlage enthält allerdings mehr Fragen als Antworten, denn sie listet zahlreiche unterschiedliche Optionen auf, die von den Delegationen in Lima lediglich als eine erste Verhandlungsgrundlage formell anerkannt wurden.

«Weit voneinenader entfernt»

Für ein globales Klima-Abkommen braucht es laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) noch grosse Anstrengungen, um die verschiedenen Positionen anzunähern. Die erste Verhandlungssitzung wird im Februar in Genf stattfinden.

Die in dem in Lima verabschiedeten Dokument enthaltenen Positionen seien noch «sehr weit voneinander entfernt», bilanzierte das BAFU in einem Communiqué am Sonntag. Es seien noch grosse Anstrengungen nötig, um eine Annäherung zu erreichen. Nun sei es Aufgabe einer Arbeitsgruppe, die diversen Elemente zu einem Abkommensentwurf zu verarbeiten, der in Paris genehmigt werden könne.

WWF: «Noch viel Arbeit»

In der peruanischen Hauptstadt habe der Optimismus eine «Pause gemacht», wurde Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz und Mitglied der Schweizer Delegation am Sonntag in einem Communiqué zitiert. Immerhin seien klarere Vorgaben erreicht worden, wie sämtliche Länder nun ihren gerechten Beitrag an den Klimaschutz ermitteln und melden müssen.

Für ein neues globales Klima-Abkommen seien jetzt «alle Zutaten» vorhanden. «Aber daraus ein ausgewogenes Menü zu kochen, ist noch sehr viel Arbeit», sagte Hofstetter gemäss der WFF-Mitteilung.

Der Weg zur Konferenz von Paris in einem Jahr sei klar abgesteckt. Dies zähle zu den erfreulichen Ergebnissen von Lima. Bis Ende März müssten nun alle Länder melden, wie stark sie ihre Treibhausgas-Emissionen mittelfristig senken. Damit seien alle Länder nach Konferenzende «erst richtig gefordert», sagte Hofstetter. (sda)

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