Uran-Munition: Lukaschenko warnt

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Lukaschenko droht«Wird Uran-Munition eingesetzt, gibts eine Lektion für den ganzen Planeten»

Die britischen Challenger-2-Panzer wie auch die deutschen Leos können auch Munition verschiessen, die Uran enthält. Nun warnt der belarussische Präsident vor einem solchen Einsatz.

Nach der Ankündigung diverser westlicher Länder, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern,  hat der belarussische Präsident Lukaschenko gewarnt, dass ein Einsatz von Geschossen mit abgereichertem Uran schwere Folgen nach sich ziehen werde.
Im Bild ein US-amerikanischer M1 Abrams – die USA hat zuletzt angekündigt, dass die Panzer noch früher als eigentlich vorgesehen in die Ukraine geliefert werden sollen.
Denn sowohl der M1 Abrams und der Leopard 2 mit ihren 120-Millimeter-Geschützen von Rheinmetall …
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Nach der Ankündigung diverser westlicher Länder, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern,  hat der belarussische Präsident Lukaschenko gewarnt, dass ein Einsatz von Geschossen mit abgereichertem Uran schwere Folgen nach sich ziehen werde.

via REUTERS

Darum gehts

  • Der belarussische Präsident droht angesichts der Uran-angereicherten Panzermunition mit Rache.

  • So werde der Einsatz von solcher Munition in der Ukraine «eine Lektion für den ganzen Planeten» nach sich ziehen.

  • Uran wird in erster Linie wegen seiner hohen Dichte und nicht wegen seiner Radioaktivität für die Herstellung von Geschossen verwendet.

Nachdem die stellvertretende britische Verteidigungsministerin Annabelle Goldie bekannt gegeben hat, dass die von London gelieferte Munition für die britischen Challenger-2-Panzer auch panzerbrechende Granaten mit abgereichertem Uran beinhalten wird, hat der belarussische Präsident Lukaschenko mit verheerenden Folgen gedroht.

«Eine Lektion für den ganzen Planeten»

«Sobald diese Munition in den Stellungen der russischen Truppen explodiert, wird der Westen sehen, dass die Antwort darauf schrecklich ausfallen wird – eine Lektion für den ganzen Planeten», sagte der belarussische Präsident gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur «Ria Novosti».

Zuvor warnte bereits der Leiter der russischen Delegation bei den Wiener Gesprächen zu Militärsicherheit und Rüstungskontrolle, dass man den Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran als Einsatz von schmutzigen Atombomben betrachten werde – «mit allen Konsequenzen, die ein solcher Einsatz nach sich ziehen könnte

«Wir warnen die westlichen Unterstützer der Kiewer Militärmaschinerie davor, nukleare Provokationen und Erpressungen zu befeuern. Wir wissen, dass die Leopard-2-Panzer sowie die Bradley- und Marder-Schützenpanzer mit panzerbrechenden Geschossen mit Uran-Sprengköpfen bewaffnet sind», sagt Konstantin Gawrilow.

Uran ist extrem dicht – aber auch radioaktiv

Denn sowohl der Leopard 2 als auch der M1 Abrams können mit ihren Hauptgeschützen vom Kaliber 120 Millimeter uran-abgereicherte Munition verschiessen. So setzt etwa das US-Militär für seine Geschütze teils sogenannte «depleted uranium rounds» (DUR) ein. Abgereichertes Uran entsteht bei der Anreicherung von Uran als Abfallprodukt und zeichnet sich nebst seiner deutlich tieferen Radioaktivität vor allem durch seine enorme Dichte von 19,2 Gramm pro Kubikzentimeter aus. Zum Vergleich: Stahl hat eine Dichte von 7,85 Gramm pro Kubikzentimeter, und auch Blei ist mit 11,34 Gramm pro Kubikzentimeter deutlich «leichter».

Die Bundeswehr setzt derweil auf 120-Millimeter-Geschosse mit einem Kern aus Wolfram. Mit einer Dichte von 19,3 Gramm pro Kubikzentimeter ist das seltene Metall sogar noch etwas dichter als das abgereicherte Uran. Ausserdem gibt es einen weit praktischeren Grund für das Material: Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten kann Deutschland nicht auf Abfälle aus der eigenen Uran-Anreicherung zurückgreifen.

Briten warnen vor Fakenews

Im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen der geplanten Lieferung uranhaltiger Munition an die Ukraine hat London dem Kreml vorgeworfen, Falschinformationen zu verbreiten. «Die britische Armee verwendet seit Jahrzehnten abgereichertes Uran in seinen panzerbrechenden Geschossen», sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge. «Das ist eine Standardkomponente und hat nichts zu tun mit nuklearen Waffen oder Fähigkeiten. Russland weiss das, aber versucht absichtlich Desinformation zu verbreiten», so der Sprecher weiter.

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