43 ToteEishockey-Team stirbt bei Flugzeugabsturz
Drama um die russische Eishockeymannschaft Lokomotive Jaroslawl: Kurz nach dem Start ist ihre Maschine in der Nähe vom Flughafen Tunoschna abgestürzt. Unter den Opfern sind Weltmeister und Olympiasieger.
Die Maschine vom Typ Jak-42 stürzte den Angaben zufolge am Mittwoch beim Start vom Flughafen in Jaroslawl an der Wolga ab. Von den insgesamt 45 Insassen haben nach jüngsten Informationen zwei Personen die Katastrophe überlebt, wie das Zivilschutzministerium nach Angaben der Agentur Interfax am Mittwoch meldete. An Bord war die gesamte Eishockey-Erstliga-Mannschaft Lokomotive Jaroslawl. Der russische Spieler Alexander Galimow und offenbar auch ein Steward wurden mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Beide befinden sich in kritischem Zustand.
Das Team war auf dem Weg zum Saisoneröffnungsspiel in der KHL in der weissrussischen Hauptstadt Minsk. Das erste Spiel der Kontinental Hockey League zwischen Ufa und Mytischtschi ist mittlerweile abgesagt worden, ebenso alle weiteren Spiele der ersten Runde.
Die Maschine habe unmittelbar nach dem Start möglicherweise eine Antenne gestreift, hiess es. Gemäss ersten Medienberichten soll es sich um einen Pilotenfehler gehandelt haben, der Absturz ereignete sich unmittelbar nach dem Start. Jaroslawl liegt etwa 280 Kilometer nordöstlich von Moskau. In der Stadt wird gerade unter Schirmherrschaft des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew ein internationales politisches Forum mit vielen prominenten Gästen ausgetragen.
Weltmeister und Olympiasieger unter den Opfern
Das Team wurde vom Kanadier Brad McCrimmon trainiert und hatte auch mehrere Spieler aus dem Ausland unter Vertrag, diese befinden sich alle unter den Todesopfern. Die drei tschechischen Weltmeister von 2010 Jan Marek, Karel Rachunek und Josef Vasicek kamen bei dem Flugzeugabsturz genauso ums Leben wie der slowakische Nationalcaptain Pavol Demitra und Torhüter Stefan Liv aus Schweden, der 2006 mit der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Turin die Goldmedaille gewann. Er konnte ausserdem bei Weltmeisterschaften einen gesamten Medaillensatz sammeln (2002 Bronze, 2004 Silber, 2006 Gold).
Lokomotive Jaroslawl war drei Mal russischer Eishockey-Meister sowie zwei Mal Vizemeister und hatte die letzte Saison als Tabellendritter abgeschlossen. Einen Teil der Saisonvorbereitung hatte das KHL-Team in der Schweiz bestritten und vor drei Wochen gegen Ambri-Piotta, Bern und Visp gespielt. Im Jahr 2003 nahm das Team zudem am traditionellen Spengler Cup-Turnier in Davos teil.
(Video: YouTube/RT) (mon/sda/si)