Tropische ParasitenEkel-Andenken, die unter die Haut gehen
Es tönt wie die Szene eines schlechten Horrorfilms - doch es gibt sie wirklich: Fliegen, die ihre Nachkommenschaft in der Haut lebender Menschen ablegen. Wer nach einer Tropenreise auffällige Hautrötungen entdeckt, sollte deshalb einen Experten aufsuchen.
Wer glaubt, nur Haustiere stünden uns besonders nahe, der hat noch nie mit «Hauttieren» Bekanntschaft gemacht. Darüber darf man sich wahrlich glücklich schätzen, denn für die Aufzucht ihrer Nachkommen wählen bestimmte tropische Fliegenarten bevorzugt das grösste Organ des Menschen. So sind laut «Clarimedis» rund 0,7 Prozent aller infektiöser Hauterkrankungen deutscher Urlauber, die aus den Tropen heimkehren, auf Hautmaden (Myiasis) zurückzuführen.
Während einige Spezies ihre Eier direkt auf der menschlichen Haut ablegen, hinterlässt die afrikanische Tumbufliege (Cordylobia anthropophaga) ihre Brut im Sand. Die geschlüpften Larven kriechen in zum Trocknen aufgehängte, unzureichend gewaschenen Wäsche, die noch Kot- oder Urinspuren aufweist. Beim Tragen der Kleidung bohrt sich das Tier in die Haut, in der sich nach sechs bis zwölf Wochen eine schmerzhafte Furunkel bildet. Innerhalb der Schwellung befindet sich eine Öffnung, die der Made das Atmen ermöglicht.
Die Dasselfliege (Dermatobia homilis) sucht sich im Gegensatz zur Tumbufliege einen fliegenden Überbringer: Sie befestigt ihre Eier an Moskitos, die wiederum beim Blutsagen in die Einstichstelle von Warmblütern gelangen.
Mit Speck fängt man Maden
Die Behandlungsmethoden dieser seltenen Parasiten-Erkrankungen sind vielfältig: Sie reichen vom Herausziehen der einzelnen Maden aus der Wunde (Pincette) bis hin zum Herauslocken der Würmer mit Speck.
Dieses Video zeigt besonders anschaulich, wie man sich einer Made mittels «Ausdrück»-Methode entledigt (nichts für schwache Gemüter):