Andorra – Schweiz 1:2Nati müht sich gegen Aussenseiter Andorra zum dritten EM-Quali-Sieg
Die Nati spielte am Freitagabend auswärts in Andorra. Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung gewesen. Am Ende gab es einen 2:1-Erfolg.
Hier ist das 2:0 der Nati zu sehen.
SRFDie Szene des Spiels
Und plötzlich wurde es in der 67. Minute ein ungemütlicher Abend für die Nati. Captain Xhaka liess nach einem Freistoss Gegenspieler Vieira ziehen, der zum 1:2 für Andorra einnickte. Nach einem lange Zeit soliden, aber keineswegs überzeugenden Schweizer Auftritt begann das Zittern – auch, weil der eingewechselte Steffen kurz darauf den Ball aus drei Metern über das leere andorranische Tor bugsierte. Am Ende reichte es einer minimalistischen Nati aber zum dritten Sieg im dritten Quali-Spiel.
Die Schlüsselfigur
Zeki Amdouni. Das Wahnsinns-Jahr des 22-Jährigen geht weiter. Gegen Andorra erzielte der Stürmer in seinem 33. Spiel für Club und Land seinen 23. Treffer. Zudem ist er der erste Schweizer seit Mario Gavranovic 2012, der in drei Länderspielen in Serie traf. Auf die wohlverdienten Ferien muss Amdouni allerdings noch etwas warten: Am Montag spielt Amdouni mit der A-Nati gegen Rumänien, anschliessend geht es mit der U-21 an die EM.

Die bessere Mannschaft
Die grosse Klasse liess die Nati im Estadi Nacional definitiv nicht aufblitzen. Gegen die Weltnummer 153 hatte die Schweiz das Geschehen unter Kontrolle, ein Schützenfest bahnte sich aber nie an. Immerhin: Bis auf den Gegentreffer liess die Nati hinten nichts zu.
Das Tribünen-Gezwitscher
Vor Anpfiff gedachte die Nati dem am Freitagmorgen verstorbenen Schweizer Rad-Profi Gino Mäder. «Ein trauriger Tag für den Schweizer Sport. Heute Abend spielen wir auch für dich und deine Familie, Gino», schrieb der Verband auf Twitter. Einen Trauerflor trugen die Nati-Spieler aber nicht. Das Protokoll des Verbands sieht dies ausschliesslich bei Todesfällen bei Staatsoberhäuptern und im Zusammenhang mit Fussball vor.
Freuler trifft zum 1:0.
SRFDie Tore
7.’ | 0:1 | Vargas mit einem Ball in die Tiefe auf Freuler, dieser umkurvte Andorra-Keeper Álvarez und schob ein. Zunächst hob der Linienrichter fälschlicherweise die Fahne, der VAR intervenierte aber.
32.’ | 0:2 | Shaqiri von rechts mit einer Flanke mit links, der einlaufende Amdouni drückte den Ball über die Linie.
Hier trifft Andorra zum 1:2.
SRF67.’ | 1:2 | Nach einem Freistoss kam Andorra durch Captain Vieira per Kopf zum Anschlusstor. Xhaka hatte gepennt.
Stimmen zum Spiel
Manuel Akanji: «Ich habe auch einige Fehler gemacht. Dennoch ist es heute aufgegangen. Das passiert manchmal. Wir haben viel probiert. Wir werden uns das anschauen und dann gegen Rumänien eine bessere Leistung zeigen. Ich hätte aber gerne zu null gespielt.» Auf die Frage, wie er die Man-City-Party vertragen habe, meinte der Verteidiger: «Ich habe alles gut vertragen, obwohl ich durcheinander getrunken habe. Das ist die Erfahrung – man weiss irgendwann, was man trinken kann.» (SRF)
Gregor Kobel: «Es ist ein hartes Spiel für einen Goalie. Es ist aber ein erfreuliches Spiel, da wir die drei Punkte geholt haben. Um sich auszuzeichnen, war das nicht die beste Partie. Das war aber auch von vornherein klar. Ich bin super happy, wenn ich Spiele bekomme. Ich muss mich beweisen.» (gegenüber SRF)
Murat Yakin: «Wenn das Resultat knapp ist, muss man konzentriert bleiben. Dazu haben wir die Qualität. Die erste Halbzeit war stark gegen einen gut organisierten Gegner. Dann hatte aber auch Andorra einige Standards. Am Ende war es ein guter Auftritt.» (SRF)
So geht es weiter
Am Samstag fliegt die Nati nach Basel, am Montag folgt dann in Luzern das vierte EM-Quali-Spiel gegen Rumänien. Israel gewann derweil 2:1 gegen Belarus und Kosovo und Rumänien trennten sich 0:0.
Deine Meinung zählt
Danke und bis bald!
Danke, dass ihr das Spiel der Nati bei uns mitverfolgt habt! Weiter geht es am Montag gegen Rumänien!
Murat Yakin im Interview
«Wenn das Resultat knapp ist, muss man konzentriert bleiben. Dazu haben wir die Qualität. Die erste Halbzeit war stark gegen einen gut organisierten Gegner. Dann hatte aber auch Andorra einige Standards. Am Ende war es ein guter Auftritt. Man darf Siege gegen kleine Mannschaften nicht als selbstverständlich anschauen. Wir hatten zuletzt knappe Resultate. Die Mannschaft war geduldig. Leider hat dies in der zweiten Halbzeit mit den ganzen Wechseln nicht mehr so gut geklappt. Insgesamt haben wir heute sicher ein gutes Spiel gezeigt und verdient gewonnen. Die Mannschaft ist motiviert, die Intensität ist hoch. Das Spiel gegen einen solchen Gegner haben wir trainiert. Ab und zu waren wir ungeduldig, waren aber über weite Strecken überlegen. Manu hatte als einziger noch keine wirklichen Ferien. Wir müssen weiter an unserem Offensivspiel arbeiten und konkreter werden. Wir müssen uns auch erholen und freuen uns auf das Heimspiel gegen Rumänien.» (gegenüber SRF)
Zeqi Amdouni im Interview
«Angekommen weiss ich nicht. Der Coach hat mir heute die Chance gegeben, im Sturm zu starten. Heute war ich zum ersten Mal in der Sturmspitze statt auf der Aussenbahn. Das ist mir gut gelungen. Es war eine lange Saison. Daran muss man sich aber gewöhnen. Schon bevor ich in der Nati gespielt habe, wusste ich um Shaqiris linken Fuss. Ich habe gut antizipiert.» (gegenüber SRF)
Gregor Kobel im Interview
«Es ist ein hartes Spiel für einen Goalie. Es ist aber ein erfreuliches Spiel, da wir die drei Punkte geholt haben. Um sich auszuzeichnen, war das nicht die beste Partie. Das war aber auch von vornherein klar. Es ist wichtig für mich, in solchen Spielen beim Team zu sein und weiter Erfahrung zu sammeln. Solche Spiele gehören dazu. Wir haben unseren Job – auch wenn nicht so schön – erledigt. Ich bin super happy, wenn ich Spiele bekomme. Ich muss mich beweisen.» (gegenüber SRF)
Manuel Akanji im Interview
«Es gibt manchmal solche Spiele. Ich habe auch einige Fehler gemacht. Wenn wir am Ende Gruppenerster sind, interessiert das niemanden mehr. Das passiert manchmal. Wir haben viel probiert und hatten Chancen zum dritten Tor. Wir werden uns das anschauen und dann gegen Rumänien eine bessere Leistung zeigen.
Ich habe schon gemerkt, als ich für die zweite Halbzeit rauskam, dass ich recht müde bin. Schlussendlich sind die drei Punkte wichtig. Ich hätte aber gerne zu null gespielt. Ich habe alles gut vertragen, obwohl ich durcheinander getrunken habe. Das ist die Erfahrung – man weiss irgendwann, was man trinken kann.» (gegenüber SRF)
Abpfiff!
90+4' Die Partie ist aus. Die Schweiz schlägt Andorra 2:1 und feiert damit den dritten Sieg im dritten EM-Quali-Spiel!
Drei Minuten Nachspielzeit
90' Die Schweiz hat weiter Ballbesitz. Doch die Kräfte schwinden. Die Präzision nimmt ab.
Zeqiri scheitert an Álvarez
88' Die Nati kommt mit Tempo in den andorranischen Sechzehner, hält den Druck auch nach dem Ballverlust hoch und kommt sogleich dank schnellem Passspiel über die rechte Seite zur Topchance. Zeqiri versucht es aus kurzer Distanz aus der Drehung. Der Keeper der Gastgeber rettet mit einer starken Parade.

Wechsel bei Andorra
87' Guillén verlässt den Platz. Lima kommt für die letzten Minuten. Der 43-Jährige startete seine Karriere 1997!
Nächster Wechsel bei Andorra in Vorbereitung
86' Der 43-jährige Lima wird gleich kommen.
Andorra verteidigt weiter gekonnt
83' Weder durch die Mitte noch über die Aussenbahnen finden die Schweizer derzeit eine Lösung. Immer wieder muss die Nati hinten herum spielen und einen neuen Anlauf nehmen.
Der Nati fehlt die Konsequenz
80' Rodriguez bringt die Flanke von der linken Strafraumecke hoch in die Mitte. Dort kommt Fernandes aber nicht an den Ball heran. Die Nati versucht dranzubleiben, doch Andorra kann klären.
Zeqiri mit dem Stürmerfoul
77' Die Nati ist weiter bemüht, das Spiel schnell zu machen. Doch dabei geht auch etwas die Präzision verloren. Derweil verteidigt Andorra weiter engmaschig. Zeqiri bringt nach dem Ballverlust seinen Gegenspieler regelwidrig zu Fall. Es gibt den Entlastungsfreistoss für die Gastgeber.
Steffens Pass ins Aus
75' Die Schweizer versuchen nochmals, das Tempo etwas anzuziehen. Steffen kommt mit Zug über die rechte Seite und sucht zentral vor dem Sechzehner einen Mitspieler. Doch sein Zuspiel zischt gleich an zwei Teamkollegen vorbei.
Nächster Wechsel bei der Nati
74' Sow kommt für Zakaria ins Spiel.
Hier ist das Tor von Andorra zu sehen
Steffen scheitert aus vier Metern
70' Das darf doch nicht wahr sein! Nach dem herrlich herausgespielten und vollzogenen Angriff über mehrere Stationen mit One-Touch-Fussball bringt Fernandes den Ball flach von rechts vor das Tor. Steffen bräuchte nur noch einzuschieben. Sein Abschluss geht aber über das Tor!
TOR FÜR ANDORRA!
67' Vieira holt auf der rechten Seite in der Hälfte der Schweizer einen Freistoss heraus – und trifft nach dem hoch in den Schweizer Sechzehner getretenen Freistoss per Kopf. Granit Xhaka lässt seinen Gegenspieler komplett frei, spekuliert auf Abseits. Ungläubiges Staunen bei der Nati. Andorra verkürzt. Im dritten EM-Quali-Spiel muss die Schweiz das erste Gegentor hinnehmen.

Auch Andorra wechselt
63' Alaez geht aus dem Spiel. Für ihn neu mit dabei ist Martínez. Für Rosas kommt Fernandez ins Spiel. Vieira ersetzt Rebes.
Nati sucht das dritte Tor

Zeqiri verpasst knapp das 3:0
62' Fernandes verschafft sich mit tollem Antritt auf der rechten Seite Platz und tankt sich gegen mehrere Andorraner durch. Er bringt den Ball flach und scharf in den Fünfmeterraum. Zeqiri versucht, den Ball zu erreichen, kommt aber Sekundenbruchteile zu spät!
Dreifachwechsel bei der Nati
61' Shaqiri, Vargas und Amdouni gehen für Zuber, Steffen und Zeqiri.
Bewegung auf der Schweizer Ersatzbank
58' Das Spiel plätschert vor sich hin. Die Schweiz muss nicht mehr, Andorra will nichts gelingen. Zuber, Steffen und Zeqiri werden in Kürze kommen. Auch Andorra plant Auswechslungen.
Schweizer Druck hat nachgelassen
56' Die Intensität hat abgenommen. Die Angriffe wirken nun weniger präzise. Die letzte Entschlossenheit ist nicht mehr vorhanden. Von Andorra kommt weiter wenig.