Strompreisschock: Energiepreise schiessen in die Höhe – diese Gemeinden trifft es am härtesten

Aktualisiert

StrompreisschockEnergiepreise schiessen in die Höhe – diese Gemeinden trifft es am härtesten

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission hat heute die Stromtarife für 2023 bekannt gegeben. Fast überall steigen die Preise – die Differenzen sind teils aber enorm.

Elcom hat die Stromtarife für 2023 bekannt gegeben – in den meisten Gemeinden wird der Strom nächstes Jahr deutlich teurer.

Elcom hat die Stromtarife für 2023 bekannt gegeben – in den meisten Gemeinden wird der Strom nächstes Jahr deutlich teurer.

Elcom

Darum gehts

Auf dem Energiemarkt herrscht derzeit Chaos – nebst anderen Faktoren manifestieren sich vor allem die durch den Ukraine-Krieg steigenden Gaspreise auch in anderen Energieträgern. Der Schweizer Strommarkt ist eng vernetzt mit dem europäischen, viele Stromversorger kaufen auf dem internationalen Grosshandelsmarkt ein. Auch in der Bekanntgabe der Stromtarife fürs nächste Jahr machen sich die steigenden Preise deutlich bemerkbar. So ist laut der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) 2023 im Schnitt mit einer Kostenzunahme von 27 Prozent zu rechnen. Tatsächlich fallen die Preiserhöhungen in einzelnen Gemeinden aber deutlich höher aus – eine Übersicht.

Gaiserwald: Hier ist der Strom am teuersten

Während sich der Stromtarif in den Vorjahren relativ unverändert präsentiert, schiesst er nächstes Jahr in die Höhe.

Während sich der Stromtarif in den Vorjahren relativ unverändert präsentiert, schiesst er nächstes Jahr in die Höhe.

Screenshot/Elcom

In der St. Galler Gemeinde Gaiserwald steigen die Stromtarife laut der Elcom nächstes Jahr auf 58,76 Rappen pro Kilowattstunde. Im Vergleich zum laufenden Jahr entspricht dies für Kundinnen und Kunden im Haushaltstarif einer Preissteigerung von etwa 200 Prozent, wie die Gemeinde auf ihrer Website schreibt. Nachfolgend werden jeweils immer die Tarife der Kategorie H4 erwähnt. Dies entspricht dem typischen Verbraucherprofil einer 5-Zimmer-Wohnung mit einer jährlichen Bezugsmenge von 4500 Kilowattstunden pro Jahr.

Niederhelfenschwil: Hier ist die Preissteigerung am grössten

Screenshot/Elcom

In der Gemeinde Niederhelfenschwil ist die Preissteigerung aufs nächste Jahr enorm. Während Haushalte 2022 für die Kilowattstunde noch 18,31 Rappen bezahlten, schiessen die Preise 2023 auf 57,11 Rappen pro kWh. Der Preis von 2023 beträgt somit mehr als das Dreifache des diesjährigen Preises. 

Zwischbergen: Hier ist der Strom am günstigsten

Im Vorjahr sank der Strompreis gar, für 2023 steigt der Kilowattstunden-Preis in Zwischbergen leicht an.

Im Vorjahr sank der Strompreis gar, für 2023 steigt der Kilowattstunden-Preis in Zwischbergen leicht an.

Screenshot/Elcom

Sonderfall Worb-Richigen BE

In der Gemeinde Worb BE steigt der Strompreis auf 26 Rp./kWh, was im Vergleich zu anderen Gemeinde noch milde erscheint. Pech haben aber die Anwohner des Ortsteils Richigen. Dort steigt der Preis auf 70,78 Rp./kWh – das ist mit Abstand der höchste Preis in der Schweiz.

Eine Gemeinde, zwei Stompreise: In Richigen kostet der Strom 70,78 Rp./kWh.

Eine Gemeinde, zwei Stompreise: In Richigen kostet der Strom 70,78 Rp./kWh.

Screenshot/Elcom

In der Walliser Gemeinde Zwischbergen ist der Strom im nächsten Jahr schweizweit am günstigsten, wie die Karte der Elcom zeigt. Während die Kilowattstunde im Vorjahr noch 8,19 Rappen kostete, steigt der Preis 2023 auf 8,49 Rappen. Dies entspricht einer Steigerung von 3,6 Prozent – im Vergleich zu den 27 Prozent, um die die Strompreise aufs nächste Jahr schweizweit steigen werden, eine verschwindend kleine Zunahme. Wie sich die Strompreise in deiner Gemeinde entwickeln, siehst du auf der Übersichtskarte des Elcom.

Der Konsumentenschutz sieht die Elcom angesichts der explodierenden Strompreise im Handlungsbedarf. «Bei solch unterschiedlichen Erhöhungen – vom Doppelten bis zum Dreifachen des Tarifs – muss die Regulierungsbehörde Elcom genauer hinschauen. Die Elektrizitätswerke müssen Transparenz liefern, damit die Elcom ungerechtfertigte Preisanstiege korrigieren kann», so Sara Stalder, die Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes.

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