Entführung von Christoph Berger: Polizist entlastet

Publiziert

Wallisellen ZHVerfahren gegen Polizisten im Entführungsdrama eingestellt

Bei der Verhaftung eines Entführers im April 2022 griff die Polizei zur Schusswaffe – der Tatverdächtige kam ums Leben. Ein Strafverfahren gegen die handelnden Polizisten wurde nun eingestellt.

Bei der Verhaftung des Entführers von Christoph Berger musste die Polizei Schutzwaffen einsetzen. Das eröffnete Verfahren gegen die Polizisten wurde nun eingestellt.
Der damalige Impf-Chef Christoph Berger war zuvor während etwa einer Stunde in der Gewalt des Entführers.
Der Täter B.V. (38) und seine Freundin (28) kamen beim Schusswechsel ums Leben.
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Bei der Verhaftung des Entführers von Christoph Berger musste die Polizei Schutzwaffen einsetzen. Das eröffnete Verfahren gegen die Polizisten wurde nun eingestellt.

BRK News

Darum gehts

  • Ende März 2022 entführte ein 38-Jähriger den damaligen Impf-Chef Christoph Berger.

  • Bei der Festnahme des Täters kam es zum Schusswechsel. Dieser und seine Freundin kamen dabei ums Leben.

  • Das daraufhin eröffnete Verfahren gegen die vier beteiligten Polizisten wurde nun eingestellt.

Das Entführungsdrama um den ehemaligen Impf-Chef Christoph Berger nimmt ein Ende. Ende März 2022 wurde dieser vom damals 38-jährigen B.V. entführt. Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Impfgegner bedrohte Berger mit einer Waffe und forderte 300'000 Franken, liess ihn aber nach rund einer Stunde wieder frei.

Der zunächst unbekannte Entführer wurde wenige Tage danach ausfindig gemacht, es kam zu einer gewaltvollen Festnahme in Wallisellen. Der mutmassliche Täter zückte eine Waffe und schoss auf seine Freundin. Daraufhin kam es zum Schusswechsel mit der Polizei, B.V. kam dabei ums Leben.

Polizisten handelten aus Notwehr

Die daraufhin eröffneten Verfahren gegen die vier beteiligten Polizisten wurde nun eingestellt, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilt. Sowohl die Einsatzplanung wie auch der Schusswaffengebrauch seien «verhältnismässig» gewesen, so das Ergebnis der staatsanwaltlichen Untersuchungen.

Die angetroffene Gefährdungssituation habe eine umgehende Reaktion der Polizisten erfordert, um die vom Entführer ausgehende grosse Gefahr für Leib und Leben zu neutralisieren. «Sie handelten aus Sicht der Staatsanwaltschaft in rechtfertigender Notwehr», heisst es in der Medienmitteilung.

Mutmasslicher Komplize freigelassen

Nach der Tat stand neben B.V. auch sein Geschäftspartner T.W. im Visier der Untersuchungen. Der Verdacht der Tatbeteiligung liess sich jedoch nicht erhärten, woraufhin der 34-Jährige bereits im Mai 2022 aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.

Unklar bleibt nach wie vor, welche Rolle die Freundin des verstorbenen Täters bei der Entführung spielte. Auch über den Grund, weshalb ihr Freund bei der Festnahme auf sie schoss, lässt sich nur mutmassen.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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