Wegen CoronaSwiss-Mitarbeiter sollen weniger Lohn akzeptieren
Die Fluggesellschaft Swiss muss wegen der Corona-Pandemie rund 20 Prozent der Kosten sparen. Dies könne nur erreicht werden, wenn in allen Bereichen die Personalkosten reduziert würden, so das Unternehmen.
Darum gehts
- Die Swiss muss wegen der Pandemie Kosten sparen.
- In allen Unternehmensbereichen müssten Personalkosten reduziert werden. Ansonsten drohe ein Stellenabbau.
- Die Stellen von 1425 der 9500 Mitarbeiter sind gefährdet.
Den 9500 Mitarbeitern der Fluggesellschaft Swiss droht ein grosser Stellenabbau. Das schreibt die «SonntagsZeitung». Denn die Swiss hat die Gewerkschaften und Personalvertreter an den Verhandlungstisch gebeten. «Ein Treffen haben wir bereits hinter uns», sagt Stefan Brülisauer vom Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), der für die Mitarbeiter am Boden einsteht. Es gehe um einen Sozialplan und um einzelne Punkte im Gesamtarbeitsvertrag.
Verhandlungen über einen Sozialplan gibt es immer dann, wenn Massenentlassungen bevorstehen. Zwar sagt Swiss-Sprecher Marco Lipp: «Es ist unser Ziel, möglichst mit allen Mitarbeitenden durch die Krise zu kommen.» Er macht aber gleichzeitig deutlich, dass dies nur möglich sein werde, wenn in allen Unternehmensbereichen «substanzielle Personalkostenreduktionen» erreicht würden.
«Kündigungen unumgänglich»
Lipp sagt: «Wir müssen rund 20 Prozent der Kosten einsparen. Dabei setzen wir nicht nur bei den Personalkosten an, sondern in jedem Bereich des Unternehmens.» Laut Stefan Brülisauer vom VPOD stehen beim Personal Einsparungen von nicht weniger als 15 Prozent im Raum. Damit sind die Stellen von 1425 der 9500 Mitarbeiter gefährdet.
Wie diese Einsparungen erreicht werden sollen, ist laut Brülisauer aber noch unklar: «Nur mit Frühpensionierungen können die Kosten nicht gesenkt werden», sagt Brülisauer zu 20 Minuten. Er gehe deshalb davon aus, dass die Swiss Lohnkürzungen vornehmen will. Diese gelte es aber zu verhindern. «Fliegen die Leute aber weiterhin so wenig, sind auch Kündigungen unumgänglich.»
Personalkosten sind nicht nur Lohnkosten
Die Swiss reagiert. «Es bleibt weiterhin unser Ziel mit allen Mitarbeitenden durch die Krise zu kommen», schreibt die Fluggesellschaft in einer Mitteilung. Dazu führe die Swiss Verhandlungen mit den Sozialpartnern. Dabei legt die Swiss Wert darauf, dass Personalkosten nicht mit Lohnkosten gleichzusetzen seien.
Auch Fluktuation, Einstellungsstopp, Teilzeitmodelle oder Frühpensionierungen könnten helfen, die Personalkosten zu dämpfen. Gleichzeitig hält Swiss fest: «Die kommenden Jahre werden von allen Mitarbeitenden Einschnitte abverlangen, auch bei den Löhnen.»