UnwetterGrosse Solidarität nach schwerem Sturm in Schangnau
Der Juli macht damit weiter, womit der Juni aufgehört hat – mit teils heftigen Gewittern. Die aktuelle Wetter-Entwicklung findest du hier.

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Grosse Solidarität nach Überschwemmung von Gasthof
Region Schangnau erneut hart getroffen
Der Kanton Bern gehörte mitunter zu den Gebieten, die von den gestrigen Unwettern am heftigsten getroffen wurden. Besonders in der Gemeinde Schangnau, etwa im Gasthof Kemmeriboden-Bad, haben die Wassermassen enorme Schäden verursacht. Die Region wurde 2014 bereits von schweren Unwettern getroffen, damals wurden die Schäden auf mehrere Millionen geschätzt.

Beim Gasthof Kemmeriboden-Bad bietet sich derzeit ein Bild der Zerstörung.
20Min/News-ScoutLaut Tom Glanzmann von der Gebäudeversicherung des Kantons Bern gehe man zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Schäden dieses Mal weniger schlimm ausfallen, wie er gegenüber 20 Minuten sagt. (bho)
Feuer wegen Blitzeinschlag
Die Feuerwehr Altendorf SZ wurde kurz nach 17 Uhr aufgrund eines Blitzschlages an die Vorderbergstrasse in Altendorf gerufen. Die Hausbewohner konnten das Feuer noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte löschen, wie es in einer Mitteilung heisst. Am Dienstag, 5. Juli, brach um 4.30 Uhr in einem Dachstock in der Rütiwies in Altendorf nach einem Blitzeinschlag ebenfalls ein Feuer aus. Die Feuerwehr Altendorf konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen. (dmo)

Die Feuerwehr im Einsatz wegen eines Blitzeinschlags.
Kanton SchwyzEin stolzer Wert
Inzwischen hat sich die Wetterlage beruhigt, es ziehen nur noch ein paar Schauer und Gewitter über die Schweiz, schreibt MeteoNews. Zeit für eine Bilanz.
Zwei Niederschlagsschübe hätten für die heutige Niederschlagsmenge gesorgt. Teilweise kamen so über 30 mm Niederschlag zusammen, an der Station Urnäsch wurden bis etwas nach 19 Uhr über 40 mm registriert.
Auch heute war der Kanton Bern wieder derjenige mit den meisten Blitzen. Insgesamt 3000 Blitzentladungen wurden gezählt. Im Kanton Graubünden waren es über 2500 Blitze. Schweizweit wurden rund 16'000 Blitzentladungen verzeichnet – «ein relativ stolzer Wert», schreibt der Wetterdienst weiter.
Bezüglich der Windböen ist der Spitzenreiter am heutigen Montag Locarno-Monti mit einer Sturmböe von 75 km/h. Ansonsten reichte es heute unterhalb von 1000 Metern höchstens für stürmische Böen, also Werte unterhalb von 75 km/h. Somit fiel der heutige Tag weniger stürmisch aus als die Nacht auf heute, dies war aber auch zu erwarten.
Überschwemmungen treffen Schangnau schwer
Die heftigen Niederschläge vom Montag haben in der Gemeinde Schangnau im Kanton Bern grossen Schaden angerichtet. Strassen und Brücken waren zeitweise nicht passierbar, schrieb das Regierungsstatthalteramt Emmental am späten Montagabend in einer Medienmitteilung.
Im Gasthof Kemmeriboden-Bad wurde die Rezeption und der Eingangsbereich komplett überschwemmt. Personen im Hotel Kemmeriboden-Bad sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Hofes Schwand mussten sich im ersten Stock in Sicherheit bringen. Auf der Webseite vermeldet das Hotel: «Ein katastrophales Unwetter hat unser Hotel & Restaurant komplett geflutet. Aus diesem Grund bleibt unser Betrieb bis auf Weiteres geschlossen.» Der Landgasthof ist in der Region für seine Meringues berühmt.
In der Berner Gemeinde Schangnau hat eine Flutwelle einen hohen Schaden angerichtet. (Video: 20min/News-Scout)
Die Aufräumarbeiten seien im Gange, über die Höhe der Sachschäden lasse sich derzeit noch keine Aussage machen, schreibt das Regierungsstatthalteramt Emmental. Am späten Abend hat sich die Situation entspannt, weitere Schauer in der Nacht sind jedoch nicht ausgeschlossen. Das Überschwemmungsgebiet, mehrere Wanderwege und die Zufahrtstrasse aus Bumbach sind nicht zugänglich. Am Dienstag wird nun das weitere Vorgehen beraten und in einer Medienkonferenz informiert. (fis)
Erdrutsche und Steinschläge bei Brienz und Wassen
Zwischen Brienz und Ebligen im Kanton Bern kam es infolge des heftigen Gewitters zu Steinschlägen und einem Erdrutsch. Sowohl die Autostrasse als auch die Zugstrecke sind betroffen und nicht befahrbar, wie ein News-Scout berichtet. Derzeit laufen die Räumungsarbeiten. Auch zwischen Wassen und dem Susten-Pass ist wegen eines Steinschlags die Strasse in beide Richtungen bis auf weiteres gesperrt, schrieb die Kantonspolizei Uri am Montagnachmittag.

Erdrutsch bei Eblingen im Kanton Bern.
20min/News-Scout
Auf diesem Bild ist zu sehen, wie ein Zug vor dem Geröll anhalten muss.
20min/News-Scout
Die betroffene Zug- und Auto-Strecke zwischen Brienz und Eblingen.
20min/News-ScoutGrösste Wassermengen seit 8 Jahren
In der Emme wurde nach den heutigen Gewittern ein maximaler Durchfluss von 273 Kubikmetern pro Sekunde gemessen. «Das entspricht einem Ereignis, das etwa alle 80 bis 100 Jahre vorkommt», schreibt SRF Meteo auf Twitter. Im Juli 2014 flossen an der gleichen Station in Eggiwil jedoch noch grössere Wassermengen: 338 Kubikmeter pro Sekunde wurden damals gemessen. (fis)
Auto bei Brienz in See gespült
Die heftigen Gewitter erreichen am frühen Abend auch den Kanton Bern. Bei Brienz wurde gar ein parkiertes Auto in den See gespült, schreibt die Kantonspolizei. Bisher gibt es keine Kenntnis von verletzten Personen. Die Feuerwehr ist im Einsatz.
Baum stürzt auf Strecke – Zug entgleist
Auf der Strecke zwischen Brienz und Oberried am Brienzersee hat ein eingestürzter Baum einen Zug zum entgleisen gebracht. Es gibt keine Verletzten. Sämtliche Züge fallen jedoch vorerst aus. Die Dauer der Einschränkung ist unbestimmt. Wie der «Blick» mit Bezug auf die Nachrichtenagentur SDA schreibt, war der Zug mit einem Baum kollidiert, der wegen des heftigen Gewitters auf die Gleise gestürzt war. Die Reisenden mussten evakuiert werden. Ersatzbusse sind im Einsatz.
Kleine Schliere verwandelt sich in reissenden Fluss
In Alpnach-Dorf OW hat sich die Kleine Schliere in einen reissenden Fluss verwandelt. (Video: 20min/News-Scout)
Fluten mit Schlamm und Holz im Kanton Bern
Auch in Bumbach bei Schangnau im Kanton Bern hat sich die Emme in einen reissenden Fluss verwandelt, der Schlamm und Holz mittransportiert.
Bumbach im Kanton Bern
20min/News-ScoutStarkregen im Kanton Obwalden
«Die Flutwelle ist in Alpnach-Dorf angekommen», schreibt ein News-Scout aus dem Kanton Obwalden, der diese Aufnahme von der Kleine Schliere geschickt hat.

Die Kleine Schliere in Alpnach-Dorf OW.
20min/News-Scout«Nichts geht mehr» in Horw bei Luzern
Auch Horw im Kanton Luzern ist von den Überschwemmungen betroffen. «Alles ist unter Wasser, nichts geht mehr», klagt ein News-Scout.

Überschwemmung nach Starkregen in Horw (LU).
20min/News-Scout
Horw im Kanton Luzern.
20min/News-ScoutÜberschwemmung in Kriens
Die Überschwemmungen nach dem Starkregen vom Montagnachmittag haben in Obernau bei Kriens im Kanton Luzern den Verkehr teilweise lahmgelegt.
Obernau bei Kriens im Kanton Luzern.
20min/News-ScoutGewitter zieht über den Zürichsee
Diese spektakuläre Aufnahme ist einem News-Scout am Zürichsee gelungen.

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Bund warnt vor Flutwelle
Der Bund warnt vor einem Aufenthalt entlang der Emme im Kanton Bern. Es müsse im betroffenen Gebiet mit Überschwemmungen oder gar einer Flutwelle gerechnet werden.

Hochwasser in Kriens
In Kriens hat der Starkregen einen Bach in einen reissenden Fluss verwandelt.
Starkregen in Kriens LU.
(Video: 20min/News-Scout)Strassen sind wegen des schweren Gewitters überschwemmt.

Überschwemmung in Kriens LU.
20min/News-ScoutÜberschwemmungen in Sörenberg und Obernau
Auch am Montag ziehen teils schwere Gewitter über die Schweiz. Jura, Wallis und der Neuenburgersee sind betroffen, ebenso wie das Berner Oberland und Teile der Zentralschweiz. Aus mehreren Orten berichten News-Scouts von Überschwemmungen.
Gemäss einem News-Scout aus Sörenberg kam es zu einer Überschwemmung in der Nähe des Reka-Feriendorfs. «Unsere Ferien sind komplett verregnet worden», sagt er.

In Sörenberg führten die Gewitter zu einer Überschwemmung.
20min/News-ScoutAm späteren Nachmittag hat sich zumindest in Sörenberg der Regen wieder beruhigt und die Strasse ist wieder befahrbar. «Es ist nur Sachschaden entstanden», berichtet der News-Scout.
Auch in Obernau bei Kriens im Kanton Luzern wurden Strassen und Wiesen überschwemmt, wie ein News-Scout berichtet.

Obernau im Kanton Luzern.
20min/News-Scout
Obernau im Kanton Luzern.
20min/News-ScoutBilanz der letzten Nacht
In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es erneut zu Gewittern, gepaart mit Sturmböen im Flachland und orkanartigen Böen in den Bergen, schreibt MeteoNews auf Twitter. Über 9000 Blitze sind schweizweit registriert worden, Spitzenreiter ist Bern.
Es bleibt gewitterhaft
Am Sonntagabend kam es schweizweit wieder zu zahlreichen Gewittern.

Gewitter bei Schaffhausen Richtung Zürcher Weinland. (3. Juli 2022)
20min/News-ScoutAuch in Biel gewitterte es:

Gewitter bei Biel.
UwBe InternationalAuch für den Montag ist Gewitter- und Schauerrisiko laut MeteoNews erhöht. (roy)
15'500 Blitze im Norden, massenhaft Regen im Süden
In der nördlichen Schweiz konnten gestern etwa 15'500 Blitze beobachtet werden – und jetzt gewittert es im Süden, wie MeteoNews schreibt. Im Tessin wurden seit Mitternacht mehr als 1300 Blitzentladungen verzeichnet, stellenweise gab es bis 5.40 Uhr 75mm Niederschlag.

Orkanböen im Tessin
Heftige Winde begleiteten das Gewitter im Tessin. Auf der Cimetta wurde gemäss MeteoNews eine Orkanböe mit 129 km/h gemessen. In Locarno-Monti wurde laut MeteoSchweiz mit 116,7 km/h die stärkste Gewitterböe seit Messbeginn registriert.
Viel Regen im Süden
Nun verlagert sich die Gewitteraktivität von der Alpennord- zur Alpensüdseite, wie MeteoNews twittert. Gewitter mit Hagel ziehen vom Piemont in Richtung Tessin, wo in den nächsten zwölf Stunden «einiges an Regen» fallen wird.