F/A-18-AbsturzErhielt der Kampfjetpilot falsche Höhenangaben?
Beim F/A-18-Absturz im Sustengebiet gibt es Hinweise auf Fehler bei der Flugsicherung. Das haben Recherchen von «10vor10» ergeben.
Offenbar erhielt der Anfang Woche im Sustengebiet abgestürzte Kampfjetpilot falsche Höhenangaben von der Flugsicherung. Gemäss Recherchen von «10vor10» habe es Probleme bei der Kommunikation zwischen dem Piloten und der Flugüberwachung in Meiringen gegeben. Das hätten gut informierte Quellen bestätigt.
Der Fehler sei zu spät bemerkt worden. «Die Luftüberwachung ist Gegenstand der laufenden Untersuchung, wie immer. Jetzt aber ermitteln wir die ganze Breite. Das Bild ist noch nicht vollständig», sagt Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz gegenüber SRF. Es hätten noch nicht alle Mitarbeiter befragt werden können. Bis auf weiteres gelte die Unschuldsvermutung.
Daten sichergestellt
Für die militärische Flugsicherung am Flugplatz in Meiringen ist Skyguide zuständig. Man könne die Spekulationen weder bestätigen noch dementieren, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Die Militärjustiz habe unmittelbar nach dem Unglück alle Aufzeichnungen für die Untersuchung sichergestellt und unter Verschluss genommen. Einzig die Militärjustiz sei im Besitz der Angaben über den vollständigen Ablauf des Unfallfluges.
Einen Tag zuvor hatte Skyguide gegenüber «20 Minuten» bestätigt, dass der Flugverkehrsleiter und der Pilot in Kontakt gestanden hätten. Normalerweise laufe der Kontakt so ab, dass die Piloten bei Skyguide eine Starterlaubnis einholen. Danach führe die Flugsicherung die Piloten an ihr Ziel.
Bei schlechtem Wetter – wie es am Montag herrschte – unterstützt die Flugsicherung den Piloten normalerweise bei der Navigation.
Schwer zugängliche Absturzstelle
Der Unfall ereignete sich am Montagnachmittag. Der einsitzige Kampfjet war um 16 Uhr vom Militärflugplatz Meiringen zu einem Trainingsflug gestartet. Kurz nach dem Start brach der Funkkontakt zur Zentrale ab. Am Dienstag um die Mittagszeit konnte das Flugzeugwrack im Gebiet Hinter-Tierberg lokalisiert werden. Einen Tag später wurde der Berufsmilitärpilot an der Absturzstelle identifiziert. Beim Opfer handelt es sich um einen 27-jährigen Piloten der Schweizer Luftwaffe.
Die Absturzstelle liegt auf über 3000 Metern über Meer in einem Bergkessel mit Schnee- und Gletscherflächen und steilen Felswänden. (ij/sda)