Basler KriminalstatistikErneut gewalttätigste Stadt der Schweiz
Seit Jahren behauptet Basel den Spitzenplatz der Schweizer Städte bei den Gewaltdelikten. Ein Brennpunkt sei das Nachtleben, wo häufig die Fäuste fliegen.
Hans Ammann, Chef der Basler Kriminalpolizei, fasst die zentralen Befunde der Kriminastatistik zusammen.
Mit 12,6 Gewaltdelikten pro 1000 Einwohner hielt sich Basel unter den Schweizer Städten auch 2018 an der Spitze. Das geht aus den am Montag publizierten Zahlen des Bundesamts für Statistik hervor.

Das sind die gewalttätigsten Städte der Schweiz. (Grafik: 20 Minuten / Daten: Bundesamt für Statistik)
Am Dienstag veröffentlichte die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt nun ihre eigenen Daten zur Kriminalität. Die gute Nachricht ist, dass die Zahl der Einbruchdelikte deutlich zurückgegangen ist. Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Gewaltdelikte bleibt auf einem hohen Niveau.

Die Gewalttaten im Kanton Basel-Stadt sind leicht rückgängig. (Grafik: Staatsanwaltschaft Basel-Stadt)
Vor allem die Gewalt im städtischen Nachtleben sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Die Kriminalpolizei erklärt sich das damit, dass Basel eine wichtige Zentrumsfunktion einnehme und Menschen aus der ganzen Region anlocke.
Die Basler Kriminalpolizei weiss, wo es im Ausgang in Basel ruppig zu und her geht.
Kripo-Chef Hans Amman weiss, wo die Gewalt-Hotspots im Basler Nachtleben sind. (Video: 20 Minuten)
Die Leute, die aufeinander losgehen, sind oft alkoholisiert, wie aus etlichen Anklageschriften und Polizeimeldungen hervorgeht. Auch die Jugendanwaltschaft ist sich des Problems bewusst. Der Alkoholkonsum senke aber nicht nur Hemmungen bei Tätern, sondern erhöhe auch das Risiko, Opfer eines Delikts zu werden.
Die Leitende Jugendanwältin des Kantons Basel-Stadt, Verena Schmid, sagt, dass Alkoholkonsum das Risiko erhöht, Täter oder Opfer eines Delikts zu werden.
Verena Schmid, Leitende Jugendanwältin zu Alkohol im Ausgang. (Video: las)
Das sagt der Sicherheitsdirektor
«Der Trend geht in die richtige Richtung: Wir verzeichnen in Basel-Stadt die tiefste Pro-Kopf-Kriminalität und die wenigsten Pro-Kopf-Gewaltstraftaten seit zehn Jahren», sagt Baschi Dürr, Sicherheitsdirektor des Kantons Basel-Stadt.
«Die Einbruchdiebstähle gingen gar deutlich zurück. Dies zeigt, dass die Polizei mit ihren Schwerpunktsetzungen Erfolg hatte. Selbstverständlich gehen die Anstrengungen auf allen Ebenen weiter, liegen wir doch gerade bei den Gewaltdelikten über dem Städtedurchschnitt», so Dürr weiter. Bis zu den Sommerferien kündigt er eine Bilanz zu den ergriffenen Massnahmen an.
Crystal Meth zunehmend verbreitet
Eine weitere erschreckende Erkenntnis: Das Betäubungsmitteldezernat hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass sich das aggressive Methamphetamin Crystal Meth inzwischen auch bis Basel ausgebreitet hat.
Abteilungschef Thomas Homberger zeigt sich erstaunt über die Nachfrage nach der Droge, weil sie sehr stark sei und massive Nebenwirkungen habe.
Thomas Horberger, Chef des baselstädtischen Betäubungsmitteldezernats äussert sich dazu, dass Crystal Meth im Kanton festgestellt wurde.
(Video: 20 Minuten/las)
Crystal Meth wurde im Kanton Basel-Stadt festgestellt. (Video: las)