Erpresser setzen 5G-Sender von Swisscom in Flammen

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BrandanschlagErpresser setzen 5G-Sender von Swisscom in Flammen

Swisscom, Sunrise und Salt sind Opfer eines Erpressungsversuchs geworden. Die Telekomunternehmen sollen Millionenbeträge für Kinder spenden, um weitere Sabotageakte zu verhindern. Swisscom reichte Strafanzeige ein.

Eine 5G-Antenne. (Symbolbild)

Eine 5G-Antenne. (Symbolbild)

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Darum gehts

  • Erpresser haben in Uttigen Kabel für einen 5G-Sender von Swisscom angezündet.

  • Auch Sunrise UPC und Salt kämpfen gegen Vandalismus.

  • Nun ermittelt die Kantonspolizei Bern wegen Brandstiftung und Erpressung.

Erpresser haben am 22. Februar in Uttigen einen Antennenstandort von Swisscom sabotiert. Sie entfachten ein Feuer und setzten Kabelverbindungen in Flammen, die der Telko für einen 5G-Sender nutzt. Gemäss Swisscom entstand dabei ein Sachschaden von etwas über 30’000 Franken, wie Zeitungen von Tamedia berichten. Das Unternehmen hat Strafanzeige eingereicht.


Die Polizei und Feuerwehr fanden am Tatort ein Erpresserschreiben. Die Forderung: Um weitere Brandanschläge zu verhindern, sollen Swisscom, Sunrise und Salt Millionenbeträge für Kinder spenden. Die Täter verlangen 4 Millionen Franken von Swisscom, 3 Millionen von Sunrise UPC und 2 Millionen von Salt.

Kantonspolizei Bern ermittelt

Die Kantonspolizei Bern habe den Vorfall auf Anfrage bestätigt. Sie ermittle nun wegen Brandstiftung und Erpressung. «Wir müssen das Motiv zuerst klären, bevor wir auf die Täterschaft schliessen können», sagt ein Sprecher der Kantonspolizei Bern. Der Brandanschlag in Uttigen sei der fünfte solche Vorfall im Kanton Bern seit drei Jahren. Bereits im Januar 2019 kam es zu Anschlägen in Grosshöchstetten, Langenthal und Burgdorf. Im Juni sprengten Unbekannte im Kanton Waadt zudem einen Sendemast in die Luft.

Sunrise gab gegenüber Tamedia an, dass es 2019 und 2020 durchschnittlich 4 bis 6 solche Vandalenakte gegen Mobilfunkstandorte gab. Das seien mehr als doppelt so viele als in den Jahren zuvor. Auch Salt äusserte sich: Man gehe grundsätzlich nicht auf Erpressungsversuche ein, und seit der Einführung von 5G stelle man keinen besonderen Anstieg von Vandalismus fest.

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